Im Rahmen der 88. Ausgabe des 24-Stunden-Rennens von Le Mans haben Peugeot und Total offiziell ihr neues „Le Mans Hypercar“ (LMH) vorgestellt: Der 500 kW starke, elektrische Hybrid-Rennwagen mit Allradantrieb wird im Jahr 2022 an den Start gehen. Durch das neue Reglement der Rennwagenkategorie LMH beginnt eine neue Ära für die Königsklasse der Langstreckenrennen. Dieser Wandel hin zu Elektroantrieben wird auch durch Peugeot und Total unterstützt.
„Le Mans ist der heilige Gral der Automobilwelt. Bei diesem Rennen erlebte Peugeot bereits drei Siege, große Anstrengungen, Tränen und Freuden sowie großen Teamgeist gemeinsam mit Total. Mit unserem Partner feiern wir in diesem Jahr bereits 25 Jahre Zusammenarbeit.“ – Jean Philippe Imparato, CEO Peugeot
Die Wahl von Peugeot, bei der Kategorie LMH anzutreten, fiel aus mehreren Gründen. Einer davon ist die aerodynamische Freiheit. Sie ermöglicht den Designteams von Peugeot ästhetische Details der Marke miteinzubeziehen, wie beispielsweise die typische Lichtsignatur in Form dreier Krallen. Beim diesjährigen Rennen in Le Mans enthüllt Peugeot bereits erste Designkonzepte und zeigt die Grundzüge und Maße des neuen Fahrzeugs.
Das Design des neuen Rennwagens wird im Zeichen von „Neo Performance“ stehen. Die Leistung des Hypercars mit Allradantrieb soll 500 kW erreichen. Nach mehreren Studien zur allgemeinen Struktur, zum aerodynamischen Konzept und zur Wahl der Motorarchitektur wird die endgültige Entscheidung für den elektrischen Rahmen fallen. Anschließend wird die Einbindung des Hybridantriebs erfolgen. An den Entwicklungsphasen sind alle technischen Abteilungen von Peugeot Sport beteiligt.
Peugeot Sport entwickelt sich damit weiter in Richtung erneuerbarer Energien, die bereits eingeschlagen wurde mit den hochleistungsstarken Plug-In Hybriden unter dem Namen Peugeot Sport Engineered. Der erste Vertreter in der PSE-Reihe wird der Peugeot 508 PSE (Vertriebsstart in Deutschland 2021) sein, der mit einem 265 kW (360 PS) starken Allradantrieb ausgestattet ist.
„In der Kategorie ‚Le Mans Hypercars‘ lässt sich unser gesamtes Unternehmen vereinen, all unsere Merkmale und Technologien, angelehnt an unsere Serienmodelle“, so Jean-Philippe Imparato, der CEO von Peugeot. Durch dieses Engagement eröffne Peugeot das neue Register Neo Performance. Philippe Montantême, Total Strategy / Marketing & Research Director, sagt, die Rennen in Le Mans seien ein ideales technisches Testfeld: „In diesem Umfeld können wir auf der Suche nach beständiger Leistung und Effizienz zusammenarbeiten, um unseren Endkunden die besten Lösungen und Produkte aus dem Spitzensport zu präsentieren.“ Das Projekt ‚Le Mans Hypercar‘ biete Total auch „Möglichkeiten zur gemeinsamen Entwicklung des gesamten Energiesystems des Autos. Außerdem können wir gemeinsam mit SAFT und Peugeot neue Batterielösungen erarbeiten.“ Total ist heute ein Multi-Energie-Unternehmen, das alle Mobilitätsanforderungen erfüllen will und sich als Pionier in diesem Feld sieht. Das ‚Le Mans Hypercar‘ verkörpere diesen Anspruch perfekt, so Montantême.
„Im Vergleich zu den aktuellen Le-Mans-Prototypen wird das Auto schwerer sein. Es wird auch länger (5 Meter und 4,65 Meter) und breiter (2 Meter und 1,90 Meter) sein“, erklärt Olivier Jansonnie, Technical Director des Peugeot Sport WEC-Programms. Die neuen Regularien sehen zudem einen Leistungsausgleich vor (BoP: Balance of Performance). Dieser setze zwar sicherlich Grenzen, lasse aber auch Raum für viele technische Möglichkeiten in der Entwicklung. Dies gelte insbesondere in Bezug auf die allgemeine Form, solange ein bestimmter aerodynamischer Gesamtwirkungsgrad nicht überschritten wird. „Bis zu unserem Debüt im Jahr 2022 bleiben uns noch einige Arbeitsschritte in Studien, der Herstellung von Prototypen und schließlich beim Test auf der Strecke“, so Jansonnie.
„Die neue Le-Mans-Hypercar-Kategorie bietet Sport- und Designteams eine beispiellose und historische Gelegenheit zur Zusammenarbeit. Das Reglement bringt Peugeot genau die Möglichkeiten, um seine Vision von einem elektrischen Rennwagen zu realisieren. Das Design des Fahrzeugs richtet sich nicht länger nur nach den Ergebnissen des Windkanals. Nun haben wir die Chance, ein einzigartiges und ikonisches Modell zu schaffen, das Leistung und Ausdruckskraft vereint. Aktuell befinden wir uns in der Vorprojektphase, in der wir Studien und Konzepte entwerfen. Unsere Skizzen sind erste Designentwürfe, um die wichtigen Segmente zu identifizieren, auf die wir uns konzentrieren sollten. Die Farben und die Lichtsignatur in Form dreier Krallen – ein wichtiges Merkmal unserer Serienmodelle – sind Elemente, die wir auf unser Hypercar übertragen wollen.“ – Matthias Hossann, Brand Design Director bei Peugeot
Quelle: Peugeot – Pressemitteilung vom 18.09.2020