Peugeot-CEO Jackson: „Der Elektroantrieb ist die Zukunft“

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Peugeot

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Peugeot hat ambitionierte Pläne für die Zukunft der Elektromobilität und strebt an, eine führende Mainstream-Marke im Bereich Elektroautos in Europa zu werden. Markenchefin Linda Jackson zeigte sich im Gespräch mit dem Handelsblatt sehr zuversichtlich und gab detaillierte Einblicke in die Strategien und Herausforderungen des Unternehmens.

„Unser Ziel ist es, die führende Mainstream-Marke im Bereich Elektroautos in Europa zu werden,“ erklärte Jackson. „Alleine in diesem Jahr werden wir fünf neue Elektromodelle auf den Markt bringen. Der E-3008 ist gerade neu auf dem Markt.“ Diese Modelle sollen die bestehende Palette an Elektroautos erweitern und Peugeot im Markt hervorheben. Jackson räumte ein, dass der Übergang zur Elektromobilität eine Herausforderung darstellt und noch einige Hindernisse überwunden werden müssen. „Wir befinden uns gerade ohne Frage in einer Übergangsphase,“ sagte sie.

Peugeot profitiert dabei von den konzernweiten Plattformen von Stellantis, die sowohl Elektro– als auch Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antriebe unterstützen. Dies ermöglicht dem Unternehmen, flexibel auf die Nachfrage zu reagieren und verschiedene Antriebsarten für seine Autos anzubieten. Die Skepsis der Kunden gegenüber Elektroautos, insbesondere in Deutschland, sei spürbar, so Jackson. Doch sie betont die Wichtigkeit des Elektroantriebs im Kampf gegen die Erderwärmung. „Wir müssen der Welt helfen, die Erderwärmung ist Fakt. Und der Elektroantrieb ist die Lösung, für die sich die Europäische Union entschieden hat.“

Der französische Automobilhersteller bietet daher bis zu acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie auf seine Elektroautos, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Jackson betont jedoch, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur entscheidend ist und verweist auf Norwegen als Vorbild, wo die Regierung massiv in die Infrastruktur investiert hat.

Bis 2030 will Peugeot eine reine E-Auto-Marke sein

Trotz der Herausforderungen bleibe Peugeot fest entschlossen, bis 2030 zur reinen Elektromarke zu werden. „Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, das Ziel Carbon Net Zero bis 2038 zu erreichen,“ sagte Jackson. Sie äußerte sich auch zu den politischen Debatten über Technologieoffenheit und betonte, dass die meisten Hersteller bereits erhebliche Summen in die Elektrifizierung investiert haben und nun die Elektroautos erschwinglicher gemacht werden müssen.

Im Hinblick auf alternative Antriebe wie E-Fuels äußerte sich Jackson skeptisch. Sie wies auf die hohen Kosten und die Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Preisentwicklung von E-Fuels hin. Diese könnten für die Bestandsflotte genutzt werden, doch sei dies bis 2030 unwahrscheinlich. Jackson hob auch positive Beispiele staatlicher Unterstützung hervor, wie das Sozialleasing-Programm in Frankreich, das es Familien mit geringem Einkommen ermöglicht, elektrisch zu fahren. „Das war sehr erfolgreich und Peugeot hat dabei eine zentrale Rolle gespielt,“ erklärte sie.

Die Frage der Rentabilität von Elektroautos ohne staatliche Unterstützung ist eine Herausforderung, doch Jackson zeigte sich zuversichtlich. Stellantis sei in der Kompaktklasse führend und profitabel. „Wir müssen effizienter werden, nur so schaffen wir es, Elektroautos auch für alle erschwinglich zu machen und am Ende auch zu überleben.“

Peugeot vereint so viel Kompetenz wie möglich in einer Hand.

Peugeot verfolgt eine Strategie, die die gesamte Lieferkette kontrolliert, von der Rohstoffbeschaffung bis zur Produktion der Autos. Dies ermögliche es dem Unternehmen, die Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings räumte sie auch ein, dass die Preise für Neuwagen gestiegen sind, betonte jedoch, dass Peugeot ein gesundes Gleichgewicht zwischen Volumen und Rentabilität anstrebt. Die Einführung neuer Modelle wie dem 3008 und die Erweiterung des Hybridangebots sollen dazu beitragen, Marktanteile zurückzugewinnen.

Im internationalen Wettbewerb sieht Jackson die Notwendigkeit, beweglich und kosteneffizient zu bleiben, um gegen die Konkurrenz aus China bestehen zu können. Innovation und Kundenbindung seien dabei entscheidend. „Wir müssen nicht nur billiger sein, sondern besser,“ betonte sie.

Peugeot konzentriert sich auf Regionen mit großem Potenzial, wie Afrika, Naher Osten und Südamerika, und baut seine Präsenz dort aus. In Europa sollen die Marktanteile durch neue Auto-Modelle und ein starkes Markenimage gestärkt werden. Jackson zeigte sich auch optimistisch hinsichtlich der Fähigkeit von Peugeot, auf internationale Krisen zu reagieren. Der Ukrainekrieg habe das Unternehmen weniger hart getroffen als andere Hersteller, und Peugeot sei durch seine Agilität widerstandsfähiger geworden.

Quelle: Handelsblatt – „Chinesische Hersteller haben Kostenvorteil von 30 Prozent“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Niko8888:

Gute Luft und wenig Lärm sind in chinesischen Städten inzwischen mehr verbreitet als in Berlin oder Frankfurt

In Guangzhou zb fahren nur noch Elektro Mopets und in der Innenstadt ausschließlich eBusse und eAutos

Verkehrslärm und dreck waren dagegen immer die Markenzeichen von Entwicklungsländern, das sind dann bald wir

Niko8888:

Es geht voran und das ist gut so
Bin als Radfahrer um jedes eAuto dankbar, dass sauber und leise durch die Stadt fährt

Kaffeetante:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Luni:

wow da fällt mir nichts mehr ein, auch wenn es jetzt einigen in den Finger juckt, lasst ihm sein Glauben, solche Menschen lässt man einfach stehen. Der beste Spruch von Prof.Dr. Harald Lesch: mit der Natur lässt sich nicht verhandeln und sie macht auch keine Deals. Aber das verstehen sie wahrscheinlich nicht.

Kaffeetante:

Frage:

1. Warum alte Technik? Wussten Sie, daß der E-Motor vor derm Verbrenner erfunden wurde?
Die Idee des E-Autos ist absolut nicht neu, konnte sich aber nicht nurchsetzen. Liegt das tatsächlich nur an einer Öl-Lobby, oder ist diese Technik einfach nicht gleichermaßen geeignet? Auch wenn das Funktionsprinizip schon alt ist, so sind heutige Verbrenner doch alles andere als altmodisch.

2. Woraus leiten Sie ab, daß das schlechte Wachstum auf das Festhalten am Verbrenner zurückzuführen ist?
Ist es nich vielmehr so, daß die Wirtschaft erst seit der Umsetzung grüner Ideologie-Programme so richtig in den Keller rauscht? Meinen Sie wirklich das liegt am Verbrenner?

3. Ihre CO2 Verursacher erhalten doch im Vergleich zu E-Autos gar keine nennenswerte Unterstützung, und trotzdem geht der Absatz sofort in die Knie, sobald eine Förderung wegfällt.

4. Wo sind E-Autos umweltfreundlicher in der Gesamtbetrachtung?

dani:

Spritpreise verdoppeln,Verbrenner raus aus den Städten.
Pendlerpauschale für Verbrenner stoppen. Keine Unerstützung für COs Verursacher.
Europa kriegt eh nix mehr gebacken. Halten an der alten Technik fest. Wachstum gleich Null.
Wen wunderts.

Kaffeetante:

Wenn man seine komplette Strategie schon auf E-Mobilität umgestellt hat und die Fahrzeuge bereits entwickelt sind, dann muß man natürlich sagen, daß E-Autos die Zukunft sind bzw. daß man so weiter macht um die Ideologie zu stärken und die Verluste so zu verringern. Wovon keiner Wind bekommt, ist die Panik der Hersteller hinter den Vorhängen. Die Hersteller die die Wechselhaftigkeit der Politik ignoriert und alle Warnungen in den Wind geschlagen haben, können das Spiel nicht mehr abbrechen. Sie müssen es jetzt durchziehen.

Es sind horrende Entwicklungskosten angefallen, die Werke produzieren, aber der Absatz, der fehlt jetzt.
Sie sind noch nicht mal in der Lage, den noch bevorstehenden Produktionsbeginn bereits entwickelter zukünftiger Modelle zu stoppen.
Auch die Banken bekommen die Leasingrückläufer nicht los und versuchen sie in in ganz Europa mit verlusten zu verschleudern.

Nehmen wir mal die CO2 Besteuerung vom Kraftstoff runter und besteuern die E-Autos als Dienstwagen genau gleich wie die Verbrenner.
Was bleibt dann noch übrig? Genau, heiße Luft!

Es E-Auto kann eben erst dann als Innvovation gesehen werden, wenn es von sich aus den Verbrenner ablöst und vom Markt angenommen wird. Alles andere ist Augenwischerrei.

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