Der Präsident von Panasonic, Kazuhiro Tsuga, derzeit noch Teslas Hauptbatterielieferant, gab kürzlich einige Einblicke in die hauseigene Produktion der speziell entwickelten 4680-Zellen des Elektroautoherstellers. Laut dem japanischen Manager bedeuten Teslas eigene Batteriepläne nicht, dass der amerikanische Elektroautohersteller ein direkter Konkurrent für Panasonic wird.
Tsuga hat diese und weitere Aussagen in einem Interview mit newswitch.jp. In diesem hat er verschiedene Aspekte der künftigen Schritte von Panasonic erörtert, ausgehend vom eigenen Solarzellengeschäft bis hin zur hauseigenen Fernsehsparte. Auch über die laufenden Pläne mit Tesla hat er hierbei ein paar Worte verloren. Der Panasonic-Präsident merkte an, dass die Entwicklung der 4680-Zellen für Tesla bereits im Gange sei, obwohl er anmerkte, dass es aufgrund der hohen Kapazität der Batterien noch einige Herausforderungen in Bezug auf die Produktionssteigerung gebe. Trotzdem betonte Tsuga, dass Panasonic sich keine Sorgen darüber macht, dass Tesla in Zukunft ein Konkurrent werden könnte.
„Wir haben mit der Entwicklung einer neuen Batteriezelle, der 4680, für Tesla in den Vereinigten Staaten begonnen. Die Elektrodenstruktur ist wegen der hohen Kapazität schwierig. Wir werden Prototypen in Japan herstellen und ein Herstellungsverfahren etablieren. Hohe Zuverlässigkeit ist eine unserer Stärken. Es gibt keine Bedenken, dass Tesla ein Konkurrent wird.“ – Kazuhiro Tsuga, Präsident von Panasonic
Panasonic gilt als ein langjähriger Partner von Tesla. Der japanische Technologiekonzern war maßgeblich am Aufbau und der Inbetriebnahme der Gigafactory Nevada beteiligt, einer weitläufigen Anlage, in der die aktuellen 2170 Zellen des Elektroautoherstellers produziert werden. Während Tesla inzwischen Batterie-Lieferverträge mit dem südkoreanischen Unternehmen LG und dem chinesischen Unternehmen CATL abgeschlossen hat, scheint Panasonic bereit zu sein, seine engen Beziehungen zum Elektroautohersteller fortzusetzen.
Unterstrichen wurde dies zuletzt durch ein Formular, welches bei der US-Börsenaufsichtsbehörde eingereicht wurde. Dies zeigt auf, dass Tesla und Panasonic eine Preisvereinbarung für das Jahr 2021 für in Japan hergestellte Batteriezellen abgeschlossen hat, die im Model S beziehungsweise Model X zum Einsatz kommen soll. Tesla hat die Produktion der Flaggschiff-Limousine und des SUVs letzten Monat gestoppt, was Spekulationen anheizt, dass einige Updates für die beiden Fahrzeuge bevorstehen.
Die 4680-Zellen von Tesla könnten die spätestens für die Mitte des Jahrzehnts erwartete Preisparität zwischen Elektroautos und Verbrennern bedeuten. So sollen die 4680-Zellen im Vergleich zum aktuellen Zelltyp von Tesla die 5-fache Energiedichte und die 6-fache Leistung aufweisen, zur Hälfte der Kosten.
Quelle: InsideEVs – Panasonic President shares insights on Tesla’s 4680 battery cell production plans