Opel: Wasserstoff-Vivaro schafft mehr als 400 Kilometer

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Wolfgang Plank
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Der neue Opel Vivaro-e Hydrogen kommt noch in diesem Jahr auf die Straße. Das hat das Unternehmen nun auch offiziell mitgeteilt. Opel präsentiere damit die ideale Lösung für Kunden, die mit ihrem Transporter emissionsfrei weite Strecken absolvieren wollen oder durch ihr Betriebsmodell auf schnelles Auftanken an der Tankstelle angewiesen sind, heißt es in einer Mitteilung. Das Modell kann demnach mit einer Tankfüllung mehr als 400 Kilometer weit fahren (WLTP). Das Auftanken dauere lediglich drei Minuten – und sei damit vergleichbar mit dem Tankstopp bei einem konventionellen Diesel oder Benziner.

Der elektrisch fahrende Vivaro-e Hydrogen verfügt über eine mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle sowie eine Plug-in-Batterie. Die Technik ist laut Opel so platzsparend untergebracht, dass der Transporter gegenüber herkömmlichen Antriebstechnologien keine Kompromisse beim Raumangebot macht. Der Opel Vivaro-e Hydrogen wird in den zwei Längen M (4,96 Meter) und L (5,31 Meter) verfügbar sein. Mit 5,3 oder 6,1 Kubikmeter bietet er einen ebenso großen Laderaum wie die Diesel- oder batterie-elektrischen Varianten, die Nutzlast liegt bei maximal 1,1 Tonnen. Die ersten Fahrzeuge sollen an Flottenkunden bereits ab Herbst ausgeliefert werden.

Wasserstoff ist eine zukunftsweisende Lösung für ein effizientes Energiesystem frei von fossilen Kraftstoffen„, sagt Opel-Chef Michael Lohscheller. „Wir haben mehr als 20 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Dieses Antriebssystem verbindet alle Vorzüge von Null-Emissionen, hoher Reichweite und kurzem Tankstopp.“ Beladen lasse sich der Vivaro-e Hydrogen von jeder Seite – vom Heck aus oder über die beiden seitlichen Schiebetüren.

Der neue Brennstoffzellen-Transporter basiert auf dem bereits erhältlichen batterie-elektrischen „International Van of the Year 2021“-Titelträger Opel Vivaro-e. Der Stromspeicher im Unterboden wird durch drei 700-bar-Wasserstoff-Tanks aus Karbonfaser ersetzt. Aus Wasserstoff und Luft erzeugt die Brennstoffzelle mittels eines Katalysators Strom zum Antrieb des Elektromotors. Als einziges Produkt dieser Reaktion kommt reiner Wasserdampf aus dem Auspuff.

Die Brennstoffzelle leistet nach Unternehmensangaben 45 kW. Beim Start oder Beschleunigen wird sie von einer unter den Vordersitzen platzierten 10,5 kWh-Lithium-Ionen-Batterie unterstützt. Damit biete der Vivaro-e Hydrogen den Vorteil eines Hybrid-Systems: Bremsenergie kann zurückgewonnen und als Strom in die Batterie gespeist werden. Über eine Steckdose lässt sich der Akku auch extern aufladen. Er reicht laut Opel für 50 Kilometer Fahrt.

Die Fertigung des neuen Vivaro-e Hydrogen erfolgt bei Opel Special Vehicles (OSV) in Rüsselsheim. Am Opel-Stammsitz befindet sich auch das globale „Kompetenzzentrum Wasserstoff & Brennstoffzellen“ des Mutterkonzerns Stellantis.

Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 17. Mai 2021

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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