Opel: Erster Wasserstoff-Vivaro im harten Einsatz

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Wolfgang Plank
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Opel macht Ernst mit seinem Wasserstoff-Transporter. Der erste serienmäßig produzierte Vivaro-e Hydrogen wird seine emissionsfreie Arbeit im Fuhrpark des Hausgeräteherstellers Miele aufnehmen, geht aus einer Pressemitteilung des Autobauers hervor. Das Brennstoffzellenfahrzeug mit dem Blitz wird im täglichen Außendienst im Rhein-Main-Gebiet eingesetzt. Der Vivaro‑e Hydrogen ergänzt das Angebot der batterie-elektrischen Transporter Combo-e Cargo, Vivaro-e und Movano-e, die bereits erhältlich oder bestellbar sind.

Grund zur Freude also am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim: „Mit dem neuen Vivaro-e Hydrogen schlagen wir das nächste Kapitel in unserer Offensive für nachhaltige Mobilität auf“, so Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz. „Sein cleveres Konzept kombiniert die Vorteile einer Brennstoffzelle mit der Flexibilität und dem Einsatzspektrum unseres Nutzfahrzeug-Bestsellers.“ Für Entwicklungschef Marcus Lotterfüllt der neue Vivaro-e Hydrogen perfekt die Anforderungen von Flottenkunden. „Der Wasserstoff-Transporter ist die ideale Lösung, um mit Null-Emissionen auch weite Strecken fahren sowie größere Lasten transportieren zu können und dabei keine Zeit für das Laden von Batterien zu verlieren.“

Der elektrisch fahrende Vivaro-e Hydrogen basiert auf dem bereits erhältlichen batterie-elektrischen Opel Vivaro-e, dem „International-Van of the Year 2021“. Er verfügt über einen Wasserstoff-Antrieb mit Plug-in-Batterie und kann vollgetankt mehr als 400 Kilometer weit fahren (WLTP). Die 45-kW-Brennstoffzelle liefert dabei genug Leistung für längere Fahrten auf der Autobahn. Das Auftanken mit Wasserstoff dauert nach Unternehmensangaben gerade einmal drei Minuten –so kurz wie ein Tankstopp mit konventionellem Diesel.

Beim Start oder Beschleunigen unterstützt eine unter den Vordersitzen untergebrachte 10,5 kWh-Lithium-Ionen-Batterie. So könne die Brennstoffzelle stets unter optimalen Betriebsbedingungen arbeiten, heißt es. Das erhöhe die Lebensdauer. Über das Hybrid-System kann zusätzlich Bremsenergie zurückgewonnen und in den Akku eingespeist werden. Dank der Plug-in-Möglichkeit lasse sich die Batterie bei Bedarf auch extern aufladen, so dass 50 Kilometer rein batterie-elektrisch möglich seien. Serienmäßig verfügt der Vivaro-e Hydrogen über einen dreiphasigen Onboard-Charger (11 kW) sowie über ein Mode-2-Ladekabel.

Die gesamte Antriebstechnik ist so untergebracht, dass gegenüber den Verbrenner-Varianten keinerlei Nachteile beim Platz entstehen. Je nach Länge ( 4,95 und 5,30 Meter) bietet der Vivaro-e Hydrogen bis zu 5,3 oder 6,1 Kubikmeter Platz. Die Nutzlast beträgt bis zu 1000 Kilo. Zum Serienumfang zählen die 180-Grad-Panorama-Rückfahrkamera, Toter-Winkel-Warner und Parkpilot für Front und Heck. Das Apple CarPlay und Android Auto kompatible Multimedia Navi Pro-Infotainment lässt sich per Spracherkennung oder über den Farbtouchscreen bedienen.

Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 9. Dezember 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Jakob Sperling:

Auch die Batterie-Versionen gibt es nur in den Längen M und L.

Der Platzbedarf der Batterien ist bei BEV-Fahrzeugen weiterhin ein Problem – nebst dem hohen Gewicht.

Hannes Bader:

Haben denn jetzt alle 17 Wohneinheiten wenigstens einen Anschluss einschließlich Lastmanagement?

Jakob Sperling:

Kann eine Pipeline, bzw. ein Röhrchen sein, muss aber nicht.
Sind Benzin- und Diesel-Ladestationen normalerweise an Pipelines angeschlossen?

p.s. 1: Eine Erdgas- oder eben H2-Pipeline überträgt etwa gleich viel Energie wie 7 modernste Gleichstrom-Höchstspannungskabel.
p.s. 2: Von den Elektrolyseuren direkt bei den Offshore-Windgeneratoren führt ein dünnes Plastikröhrchen für den Transport des H2 durch das Meer zur zentralen Sammelstelle. Ist offenbar einfacher, als den Strom durch das Meer zu leiten und zentral zu elektrolysieren.
p.s. 3: Meine Grossmutter (sie war nicht sehr vermögend) hatte am Rande einer Kleinstadt einen Anschluss für das sogenannte Stadtgas, das zu etwa 60% aus H2 bestand.

Farnsworth:

Wie macht denn ein stationärer Speicher den Strom sauberer? Wir schmeißen aktuell 2% des Stroms weg, Mehr nicht. Das Geld wäre noch besser in erneuerbaren Energiequellen investiert. Es gibt noch keinen Tag an dem 100% des Strombedarfs erneuerbar erzeugt werden. Also müssen wir primär Geld in Energiequellen stecken. Und bevor wir Geld in Langzeitspeicher stecken sollten wir uns lieber Gedanken machen, wie wir in den Zeiten wo Sonne und Wind wenig Strom liefern eine alternative Energiequelle benutzen. Geothermie liefert Grundlaststrom.

Es sollte nur so wenig wie nötig gespeichert werden. Speicher kosten primär Geld und liefern keine Energie. Im Gegenteil, sie kosten Energie. Ein Batteriespeicher hat einen Wirkungsgrad von 90%. Ein H2 Speicher ungefähr 40%. Das heißt in dem einen Fall verpuffen 10% ungenutzt, in dem anderen Fall 60%. Von den 6TWh, die 2020 abgeregelt wurden hätte man mit Batterien 5,6TWh wieder ins Netz speisen oder anderweitig nutzen können z.B. im Auto verfahren) mit H2 Speichern hätte man 2,4TWh ins Netz speisen können. Man hätte also die Verluste durch abregeln mit H2 Speichern von 2,4% auf 1,4% minimiert.

Farnsworth

Farnsworth:

Und den Anschluss braucht man für einen lokalen Elektrolyseur natürlich nicht. Oder soll der Wasserstoff per LKW angeliefert werden? In einen H2 LKW passen 1.100kg. ein H2 LKW benötigt ca. 8kg/100km. Ausgehend von 800km Reichweite für einen H2 LKW würde so eine Ladung also für 17 LKW reichen. Bleibt also noch eine Pipeline. Kostet die weniger als 1 Mio pro km?

Farnsworth

Daniel W.:

Nachtrag 2:

Da die im Unterboden verbauten Wasserstoff-Tanks den längeren Radstand benötigen, sind die BZ-Versionen nur als M und L (4,96 und 5,30 Meter) verfügbar.

(Quelle: electrive.net – 09.12.2021)

Der Platzbedarf der H2-Tanks ist bei BZ-Fahrzeugen weiterhin ein Problem – neben dem hohen Preis.

Farnsworth:

Okay, klang eher nach 5 Ladeplätzen a 11kW. Aber bei 17 Wohneinheiten relativiert sich der Preis ja wieder. Ich habe deutlich mehr als 650€ für meinen neuen Hausinstallationskasten nebst Wallbox bezahlt.

Farnsworth

Jakob Sperling:

Wie gesagt: Sie wissen alles besser, auch wenn Sie noch gar keine Ahnung haben, um was es geht.
Unsere Einstellhalle ist im Miteigentum und hat einen eigenen Stromanschluss. etc.
Es geht darum, dass schon ein so ‚magerer‘ Anschluss 11’000 Euro kostet. Und wie gesagt, ein LKW-tauglicher Anschluss kostet ca. 1 Mio. pro Kilometer.

Jakob Sperling:

Merci.

Jakob Sperling:

Die Mineralölsteuer ist ein Mehrfaches (!) höher die Steuern auf Strom.

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