ONE-Batterieprototyp schafft im Tesla mehr als 1.200 Kilometer

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ONE

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Geringe Reichweiten sind für viele Skeptiker der E-Mobilität noch immer ein wesentliches Argument. Auch E-Fahrer ärgern sich oft über deutlich geringere Reichweiten im Winter. Geht es nach dem US-Start-up ONE, werden solche Ärgernisse bald der Vergangenheit angehören. Seine neu entwickelte Batterie verdoppelt die Batteriekapazität auf gleichem Bauraum und lässt einen Tesla-Prototypen 1.200 km weit fahren.

ONE-Gründer und Geschäftsführer Mujeeb Ijaz weiß, wovon er spricht. Er hat bei US-Akkufertiger A123 Systems Entwicklungsteams für Automotive Batteriesysteme geleitet und bei Apple Digitalisierung gelernt. Vor zwei Jahren hat er Our Next Energy (ONE) in Michigan gegründet. Nun wurde erstmals eine von ONE entwickelte Batterie in einem Tesla Model S getestet. Die ursprüngliche Batterie des Model S hatte eine Kapazität von 103,9 Kilowattstunden, die ONE-Batterie brachte es im gleichen Bauraum auf 207,3 Kilowattstunden. Die Tests wurden Ende Dezember bei kühlen Wintertemperaturen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 55 Meilen pro Stunde (89 km/h) durchgeführt. Der Verbrauch ist trotz 331 Kilogramm Mehrgewicht vergleichbar mit der Originalbatterie (im Test etwa 17 kWh/100 km).

Kritikern von E-Batterien hinsichtlich der Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien hält Ijaz noch etwas entgegen: Die ONE-Batterie soll ohne Nickel und Kobalt auskommen und trotzdem eine hohe Reichweite durch eine hohe Energiedichte ermöglichen. „Wir wollen sowohl die Batteriechemie als auch die Zellarchitektur neu erfinden„, erklärt Ijaz. Produziert werden soll in Nordamerika, beginnend mit Ende 2023. Ob bereits konkretes Interesse seitens der Autobauer besteht, ist nicht bekannt.

Auch andere Herstellen arbeiten an der Reichweite: Mercedes-Benz ist aktuell mit 780 möglichen Kilometern mit dem EQS Reichweiten-Primus vor Tesla. Das amerikanische Unternehmen Lucid Air kommt mit seinem ab 2022 erhältlichen Erstlingswerk Air auf 837 km. Mehrere Start-ups stellen für die nächsten 1-2 Jahre ebenfalls deutlich über 1.000 Kilometer am Stück in Aussicht. Gute Nachrichten also vor allem für Vielfahrer und Camping-Freunde.

Quelle: ecomento.de – US-Start-up ONE lässt Tesla Model S 1210 Kilometer am Stück fahren

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Woody:

Da bin bei dir: würde gerne meine Crossfire Roadster gegen einen elektrischen tauschen und mit solchen Batterien wäre einer mit ner 4-500 km Reichweite möglich

Patrick G.:

Erstens kostet ein neuer Akku wie du sagst einen riesen Haufen und das wäre, wenn man sich ein sagen wir mal 8 jahre altes E-Gebrauchtfahrzeug zulegen will, relativ bald angesagt. Und bei diesen „neuen und noch besseren“ Akkus mit höherer Energiedichte bei geringerem Gewicht und Grösse darf man gespannt sein auf die Lebensdauer und ob das wirklich so easy geht.
Dann lassen sich die alten Akkus bisher kaum bis gar nicht recyceln, das Lithium wird meist geschreddert und verbrannt, die restlichen Bestandteile lassen sich nur sehr schwer lösen und wieder verwenden. Zudem verschlingt die ganze Akkuproduktion Unmengen Rohstoffe und ist alles andere als „grün“ und „nachhaltig“ oder gar schonend für die Umwelt.
Es ist ja nicht alles schlecht an E-Mobilität aber die Verbrennertechnologie vollständig verbannen zu wollen und die E-Mobilität als den Allheilbringer und Klimaretter einzig nur noch anbieten zu wollen, ist gewiss nicht der richtige Weg. Die Zeit wird es zeigen..

Ted:

Dauerndes Stoppen und anfahren kostet viel Energie ? Ähhh, ich besitze 2 EV‘s und beide verbrauchen in der Stadt und über Land am wenigsten! Durch das bremsen wird doch Rekuperiert!
EV‘s verbrauchen am meisten ab 130km/h auf der Autobahn ! Da man nur noch bei uns so schnell fahren darf und noch schneller, muss man einfach für Deutsche Verhältnisse und Natürlich abhängig vom eigenen Fahrstil locker 20-30% drauf rechnen.So ist das.

Peter Wulf:

Bei der angegeben Reichweite ist die Spitzengeschwindigkeit 89kmh. Typisch für USA etc.
Wer fährt so auf deutschen Straßen? Wir haben sehr viele Kreuzungen mit Ampeln oder Stopstrassen
dauerndes Stoppen und anfahren kostet viel Batterie. Im Rest Europas gibt es fast nur kreisverkehre und max.100kmh auf Autobahnen.in Städten viel 30er und kreisvekehr .Ich bin mit Tesla s70d im Urlaub von Berlin nach Frankreich entlang Kanal und Atlantikküste und zurück 5400kmh mit Durchschnitt 18kwh/100km. Meist auch Landstraßen. In Deutschland wäre der Verbrauch mind.20% höher weil man schneller fährt. Es gab auch schon mit Tesla Versuche mit Geschwindigkeit von 50 bzw 80kmh und großer Reichweite m.w. jedoch nicht mit 100kwh Batterien.

Brombeer:

Das ist Erfahrung, Abgaswerte,Spritverbräuche und hier halt die Reichweiten. Man will verkaufen!

Roland Griessen - Ioannone:

Und täglich grüsst das Murmeltier. Ich habe nie gezählt wieviele Superakkus fast Wöchentlich in dem Medien aufpoppen. Es sind jedenfalls viele.

Nur sehen kann man davon bis dato null. Nicht einmal Tesla hat bisher seine Superbatterie tatsächlich verbaut.

Prototypen die angeblich kurz vor Serienreife stehen sollen gibt es zuhauf.
Es bleibt spannend!

Raymond:

Aber diesmal hat er recht

neumes:

somit FUD ;-)

H.Dorsch:

Einfach alles richtig dargestellt.
Wobei ich auf der Seite der Akku Tausch Fraktion stehe (siehe NIO) das würde Autos mit kleinen Akkus in der Produktion erlauben, die dann bei Bedarf auf Reichweite bzw. im Reise Mode entweder
innerhalb von 5 Min, geladen weiterfahren können oder sich einfach einen grösseren Akku reinschieben, um damit dann 400 km am Stück zu kommen.
Nur das würde bedeuten das der gemeine Politiker sich wirklich um das Thema kümmert, statt nur auf Lobby Sitzungen sich Honig ums Maul und Geld in die Tasche schmieren lässt.

Farnsworth:

LOL, einen Daumen runter, von wem auch immer. „Ich kann Kreise ohne Zwischenräume malen, jawohl!“ Geometrie 2.0

Farnsworth

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