„Deutschlands pure Dominanz ist an Europas Elektroautomarkt ungebrochen“, so die Schlagzeile am letzten Tag des Jahres 2020. Bereits Ende Januar 2021 zeigt sich, dass Deutschland seine Stellung am europäischen Markt weiter ausbaut. Und im Februar 2021 zu festigen wusste. Der europäische Elektroautomarkt brachte es Ende Februar auf 95.117 zugelassene E-Autos. Alleine von Deutschland wurden 34.593 Einheiten beziehungsweise 36,4% aller Zulassungen zugesteuert.
Somit lässt sich festhalten, was die Marktentwicklung betrifft, dass der europäische Markt zunehmend vom deutschen Markt abhängig wird. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte der Absatz bis Ende Februar in Europa um rund 23,7% gesteigert werden. Der deutsche E-Automarkt ist im gleichen Zeitraum um 121,1% gewachsen. Eine Ansage. Derzeit blickt Deutschland auf mehr als doppelt so viele Zulassungen wie Frankreich, der zweit platzierte im Ranking. Diese verloren im Jahresvergleich 27% am Wachstum.
Ausschlaggebend ist hierbei sicherlich die Tatsache, dass Deutsche E-Auto- und PHEV-Fahrer von der Elektroauto-Kaufprämie, der Innovationsprämie profitieren. Was die doch eher höherpreisigen Elektroautos und Teilzeitstromer auch preislich interessanter erscheinen lässt. Dies zeigt sich seinerseits im prozentualen Absatzwachstum gegenüber dem Vorjahr, welchen wir bereits aufgeführt haben. Stärker gewachsen ist nur Griechenland (179,6%), allerdings bei einem ganz anderen Maßstab. Blickt Griechenland Ende Februar 2021 gerade einmal auf 137 E-Auto-Zulassungen.
Knapp jeder zehnte neu zugelassene Pkw in Deutschland war bis Ende Februar ein Elektroauto. Deutschland wurde hierdurch zu dem EU-Land mit dem bisher höchsten rein elektrischen Marktdurchdringung in diesem Jahr. Es wird erwartet, dass die rollierende 12-Monats-Gesamtzahl der deutschen E-Auto-Zulassungen bis Juni 0,25 Millionen und elektrifizierten Fahrzeuge 0,50 Millionen Einheiten erreiche wird. Norwegen steht noch vor Deutschland im Ranking am Anteil zugelassener E-Fahrzeuge am heimischen Gesamtmarkt, brachte man es im Norden doch auf einen Anteil von 50,2% E-Autos am eigenen Absatz.
Frankreich liegt bei 5,8% und der viert platzierte Großbritannien auf 6,9%. Wobei bei letztgenannten bis Ende März nochmals ein Zulassungsschub zu erwarten ist, trotz der Kürzung der staatlichen Subventionen. Großbritannien hat kurzfristig, mit sofortiger Wirkung, die Förderung auf 2.500 Pfund reduziert, sowie die Obergrenze förderfähiger E-Fahrzeuge von 50.000 auf 35,000 Pfund herabgesenkt. Dies wird seine Auswirkungen auf die Zulassungen einer Vielzahl von Automobilhersteller zeigen.
Geht es nach Autmobil-Analyst Matthias Schmidt aus Berlin werden reine Elektroautos 2021 die Grenze von einer Millionen-Zulassungen in Europa überschreiten. Vor allem aber werden Plug-In-Hybride den Markt in 2021 bestimmen. Mehr als es noch im vergangenen Jahr der Fall war.
Quelle: Matthias Schmidt – The European Electric Car Report Edition 02.2021 February