Formel-E-Gründer Alejandro Agag und der Extreme-E-Vorsitzende Gil de Ferran enthüllten kurz vor dem Start des Goodwood Hillclimb beim Festival of Speed den neuen Rennwagen für die rein elektrische Rallyeserie Extreme E. In Anlehnung an die Schwesterserie ABB FIA Formel E, die mit Formel 1 ähnlichen, rein elektrischen Fahrzeugen auf Stadtkursen ausgetragen wird, soll auch Extreme E dazu beitragen, die Begeisterung für Elektroautos zu fördern und somit ihre Marktdurchdringung zu beschleunigen, um den Planeten zu schützen und die Luftverschmutzung zu verringern.
Das Ziel der Rennserie ist es, an besonders betroffenen Orten die heute bereits sichtbaren Folgen des Klimawandels zu veranschaulichen. Bei jedem der Rennen soll dabei der Fokus auf bestimmte Folgen der Klimakrise oder Umweltschutzthemen gelegt werden, wie etwa schmelzende Eiskappen, Gletscherschmelze, Verwüstung, Entwaldung, Plastikmüll in den Ozeanen sowie der Anstieg der Meeresspiegel.
Der Gründer der Serie, Alejandro Agag, stellte bei einer Auftaktveranstaltung beim Goodwood Festival of Speed den neuesten Prototypen vor. Der 400 kW (550 PS) starke Odyssey 21 besteht aus standardisierten Teilen des Formel-E-Ausstatters Spark Racing Technology und einer Batterie von Williams Advanced Engineering. Er erreicht 100 km/h in 4,5 Sekunden, während er Steigungen von bis zu 130 Prozent bewältigt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt gut 200 km/h.

Unter der schlanken Karosserie befinden sich ein Rohrrahmen aus einer verstärkten Stahllegierung sowie eine Crash-Struktur und ein Überrollkäfig. Die Reifen wurden sowohl für extreme Winter- als auch Sommeranforderungen konzipiert und sind vom Gründungspartner und Reifenspezialisten Continental entwickelt wurden.
„Der Extreme E-SUV Odyssey 21 ist einzigartig im Motorsport. Die Spitzentechnologie, die unsere branchenführenden Partner bei seinem Design und seiner Entwicklung eingesetzt haben, hat zu einem atemberaubenden Auto geführt, das in den härtesten und vielfältigsten Umgebungen der Welt die höchste Leistung bringt.“ – Alejandro Agag, Gründer und CEO der Formel E, operativer Partner von Extreme E
Nach seiner Enthüllung leitete der Odyssey 21 den weltberühmten Goodwood Hillclimb ein und absolvierte seinen ersten Demonstrationslauf im Schatten von Goodwood House. Von Anfang an können die Teams der Rennserie Extreme E ihren eigenen Antriebsstrang testen und entwickeln und bestimmte Teile der Karosserie selbst auswählen, z. B. die Motorabdeckung, die vorderen und hinteren Stoßfänger, die Seitenschweller und die Lichter, um die ihre alltäglichen Straßenautomodelle widerzuspiegeln.
„Unsere Herausforderung bestand darin, ein Auto zu bauen, das allen möglichen Untergrund- und Geländevariationen standhält, darunter auch Kies, Fels, Schlamm, Eis, Schnee, Wasser und Sand“, so Theophile Gouzin, Technischer Leiter von Spark Racing Technology. Der Odyssey 21 soll die Leistung und das Drehmoment von herkömmlichen Rallye-Weltmeisterschafts- und Rallye-Raid-Fahrzeugen deutlich übertreffen. „Die Zahlen sind wirklich überwältigend“, so Gouzin. Das Drehmoment des E-Rallyeautos soll bei mehr als 900 Newtonmeter liegen.
The adventure begins! Here is the Extreme E car! ⚡️#Racefortheplanet #ExtremeE pic.twitter.com/NoY0Tvt4qz
— Extreme E (@ExtremeELive) July 5, 2019
Mit Rennen, die in verschiedenen Ökosystemen wie Gletscher, Regenwald, Arktis, Gebirge und Wüste geplant sind, will Extreme E die Teams, die Fahrer und die Autos in den sowohl schwierigsten als auch fragilsten Umgebungen der Welt auf Herz und Nieren prüfen.
„Ob in der Arktis, im Himalaya, im Amazonasgebiet, in der Sahara oder auf den Inseln des Indischen Ozeans – dieses Auto wird nicht nur Motorsportbegeisterten, sondern auch Verbrauchern, die ihren eigenen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten, die Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen demonstrieren“, ist sich Agag sicher.
Die Erprobung des Prototyps soll im September beginnen. Die Auslieferung von zwölf Fahrzeugen von Spark Racing Technology an die Teams folgt im März 2020. Die Gruppentests finden dann Mitte 2020 statt, bevor die Konkurrenten das „schwimmende Fahrerlager“ von Extreme E beziehen, das ehemalige Postschiff RMS St. Helena, und zum Eröffnungsrennen Anfang 2021 starten.

Quelle: Extreme E – Pressemitteilung vom 05.07.2019