Nissan Townstar EV: Günstiger und nun auch als Siebensitzer

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Wie der japanische Automobilhersteller Nissan mitteilt, geht der vollelektrische Nissan Townstar mit einigen Neuerungen ins neue Modelljahr – sowohl als Familien-Van als auch als Kleintransporter mit Doppelkabine. Technisch ist der Townstar ein Zwilling des Renault Kangoo. Die vermutlich interessanteste Neuerung: Er ist nun auch als Siebensitzer erhältlich. Außerdem wird das Elektroauto etwas günstiger.

Neu im Programm sind einer Pressemitteilung zufolge die Doppelkabine für den Nissan Townstar EV Kastenwagen mit langem Radstand – als L2 bezeichnet – sowie die Siebensitzer-Variante für den EV-Kombi – ebenfalls mit langem Radstand. Zudem sei das Angebotsprogramm überarbeitet worden. Sowohl beim Kastenwagen als auch beim Kombi entfällt die bisherige Einstiegsversion, das Portfolio startet künftig mit der Linie Acenta. Diese beinhalte ein „vollumfänglichen Sicherheitspaket“. Dazu zählen laut Nissan zahlreiche Assistenz- und Sicherheitssysteme wie das intelligente Notbremssystem, die Müdigkeitserkennung und der Spurhalteassistent. Weiterhin erhältlich sind die höheren Ausstattungslinien N-Connecta und Tekna – letztere umfasst nun auch einen Querverkehrswarner hinten. Außerdem sind alle Ausstattungsvarianten des Kastenwagens serienmäßig mit einem Mode-2-Ladekabel für Schuko-Steckdosen ausgestattet.

Laden dauert am AC-Lader nur zwei Stunden

Angetrieben wird der Nissan Townstar EV von einem 90 kW (122 PS) starken Elektromotor mit 245 Nm Drehmoment. Die 45-kWh-Batterie kann mit Wechselstrom oder Gleichstrom über den CCS-Anschluss des Fahrzeugs aufgeladen werden. Letzteres ermöglicht offiziellen Angaben nach ein Aufladen von 15 auf 80 Prozent in nur 37 Minuten. Typisch „Renault“: Das AC-Laden ist mit erfreulichen 22 kW möglich, nur den Kastenwagen in der Acenta-Ausstattung gibt es wahlweise mit einem 11-kW-Charger. „Zudem ist der Nissan Townstar mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die den Fahrzeuginnenraum effizient aufheizt. Auch ein Batteriekühlsystem, das die Lebensdauer der Fahrbatterie optimiert, ist mit an Bord“, führt Nissan aus.

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Unverändert bleibt für alle Modell- und Ausstattungsvarianten des Nissan Townstar die allgemeine Herstellergarantie über fünf Jahre bei einer maximalen Laufleistung von 160.000 Kilometern. Auf die Batterie wird eine Garantie von acht Jahren gewährt. „Nissan garantiert damit, dass die Kapazität nach dieser Zeit mindestens noch 70 Prozent beträgt“, heißt es dazu.

Praktischer Purist

Der Nissan Townstar EV als Kastenwagen ist ab sofort bereits ab 33.010 Euro netto erhältlich, der EV-Kombi startet bei 36.490 Euro brutto. „Nissan passt die Preise an, um seine Präsenz im Segment der Kleintransporter zu stärken und den Townstar EV einer noch breiteren Kundschaft zugänglich zu machen“, heißt es über die Preissenkung.

Den Vorgänger als Kombi durften wir uns bereits zwei Wochen lang im Test näher anschauen. Neben dem schnellen AC-Laden sind uns dabei vor allem die Geräumigkeit sowie der aufs Wesentliche konzentrierte Purismus aufgefallen, der für die Zielgruppen Familien (Kombi) und Handwerker (Kastenwagen) besonders relevant ist: praktisch, aber robust muss so ein Fahrzeug sein – und das ist der Townstar. Schwächen machten wir hingegen bei Reisetauglichkeit, Fahrkomfort und Infotainment aus.

Quelle: Nissan – Pressemitteilung vom 5. Juni 2025

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Was der Autor im Artikel doch leider sehr im Undeutlichen läßt:

Während der Townstar für die Zielgruppe Handwerker (Kastenwagen) im großurbanen Bereich sicher noch (auch in Stückzahlen) tauglich ist (da werden häufig keine 100 Tages-km gefahren, selten mehr), »VERPATZT« er die Eignung für die große Zielgruppe „Familien-Kombi“ aktuell offensichtlich doch ganz deutlich!

Ohne eine Akku-Mehrkapazität von MINDESTENS 30% – besser 50% – wird sich der Townstar da wohl kaum in Stückzahlen verkaufen lassen. Ich nehme mal an, dass eher über kurz als lang andere Anbieter aus dem fernfernen Osten diese Lücke preislich bzw. leistungsmäßig füllen werden.

Was „reitet“ Nissan nur, sein Angebot mal nicht ENDLICH mal Kunden-/Nachfrage-freundlicher zu machen? Das hat schon fast Methode, wenn man sieht, dass der erste *legitime* Nachfolger des „damals“ legendären ersten Leaf – einst ein Millionenerfolg – jetzt vermutlich erst Mitte 2026 in die EU kommt …

Melone:

Mit größerem Akku steigt ja auch die Ladegeschwindigkeit. Die liegt ja meist bei 2C. Beim aktuellen Zellpreis dürfte der Fahrzeugpreis ja höchstens um 2500 Euro teurer werden. Dafür hab ich dann aber auch ein brauchbares Fahrzeug. So ist es einfach unbrauchbar für die meisten Leute, weil es die bisherige Freiheit einfach zu sehr einschränkt.

Jens:

Dafür ist er zu teuer und lädt zu langsam an CCS. Das sind ja bestimmt über 40 Min. von 10% auf 80%

Melone:

Wenn der Akku mindestens 50% größer wäre, wäre das ein brauchbares Auto. Mit der geringen Reichweite wird er sich nicht verkaufen lassen. Höchstens Enthusiasten, die unbedingt elektrisch fahren wollen (wie wir?), werden sich das antun.

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