Nissan und Ecobat starten Batterie-Partnerschaft für Second-Life und Recycling

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Michael Neißendorfer
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Der japanische Autohersteller Nissan und Ecobat Solutions sind in Großbritannien eine Partnerschaft eingegangen, um gebrauchte Batterien aus Elektroautos möglichst lange in Second-Life-Anwendungen nutzen zu können und sie anschließend möglichst effizient zu verwerten. Konkret wollen die beiden Unternehmen ein Ökosystem aufbauen für eine vollständige und möglichst nachhaltige Batterie-Kreislaufwirtschaft. Neben Second-Life-Anwendungen spielen dabei auch Themen wie Reparatur und Recycling von E-Auto-Akkus eine große Rolle.

Die beiden Unternehmen arbeiten demnach zusammen, um zu untersuchen, wie Altbatterien aus dem 2011 eingeführten Nissan Leaf innerhalb von Großbritannien ausfindig gemacht und dem Kreislauf zugeführt werden können. Die beiden Unternehmen gehen davon aus, dass das Geschäft mit gebrauchten Elektroautobatterien in den kommenden Jahren dramatisch wachsen wird, und wollen sich frühzeitig positionieren, um künftig eine Führungsrolle in diesem Bereich übernehmen zu können.

Die strategische Pilotvereinbarung, so Ecobat in seiner Mitteilung, kombiniere die Batteriekompetenz von Nissan mit dem Recyclingwissen von Ecobat und untersuche Möglichkeiten zur Kommerzialisierung des Prozesses der Lokalisierung, des sicheren Transports, der Demontage, Reparatur und Wiederverwendung von Elektrofahrzeugbatterien für den Second-Life-Einsatz. Einzigartig sei, dass Nissan diese Second-Life-Produkte dann auch mit der zusätzlichen Sicherheit einer offiziellen Herstellergarantie auf den Markt bringen könnte.

Es handelt sich um Batterien aus Autos, die altersbedingt stillgelegt oder von der Versicherung abgeschrieben wurden. Die Batterien aber haben noch die Fähigkeit, gewinnbringend wiederverwendet zu werden. Da sie noch eine lange Nutzungsdauer vor sich haben, müssen wir einen nachhaltigen Weg finden, sie zu verwerten“, sagt Alan Low, EV Battery Circular Economy Manager bei Nissan Energy Services. Das Projekt unterstütze so auch das Ziel von Nissan, bis 2050 im gesamten Betrieb und im gesamten Lebenszyklus seiner Produkte CO2-Neutralität zu erreichen.

Sobald die Batterien lokalisiert sind, werden sie bewertet und mithilfe von Spezialfahrzeugen zum Ecobat-Standort Darlaston in der Nähe von Birmingham zurückgebracht, so Ecobat. Dort werden weitere Prüfungen basierend auf Nissan-Expertise und -Prozessen durchgeführt, um deren langfristige Sicherheit und Leistung zu bestimmen, so dass Nissan geeignete Second-Life-Anwendungen identifizieren kann, etwa für Batterie-Energiespeichersysteme als Notstrom-Backup, zum Leistungsausgleich oder als Zwischenspeicher für mobile Ladesysteme. Batterien, die die Anforderungen dafür nicht erfüllen, werden für das Recycling vorbereitet.

Dies ist ein entscheidender Teil für die Nachhaltigkeitsbilanz von Elektroautos, der echte Vorteile für die Umwelt mit sich bringt“, erklärt Tom Seward, EU Key Accounts Director (Northern & UK) bei Ecobat Solutions UK. Demnach wird kein Elektron verschwendet: „Wir gewinnen sogar die in der geborgenen Batterie gespeicherte Energie zurück und nutzen sie, um das E-Auto-Ladenetzwerk an unserem Standort mit Strom zu versorgen.“

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2021 habe das britische Diagnose- und Demontagezentrum von Ecobat mehr als 6000 Batterien verarbeitet und mehr als 14.000 Module leistungsgeprüft. In diesem Jahr werde das Unternehmen seine dritte Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Großbritannien eröffnen und damit die Menge der Batterien, die verarbeitet werden können, weiter erhöhen.

Quelle: Ecobat – Pressemitteilung vom 30.04.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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