Nismo kann elektrisch: Wilde Version des Nissan Ariya vorgestellt

Cover Image for Nismo kann elektrisch: Wilde Version des Nissan Ariya vorgestellt
Copyright ©

Nissan

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Der japanische Autohersteller Nissan hat nach dem Leaf abermals ein vollelektrisches Fahrzeug mit dem sportlichen Beinamen Nismo präsentiert. Beim Autosalon in Tokio wurde eine besonders performante Version des Elektro-Crossovers Nissan Ariya vorgestellt. Zunächst ist das Fahrzeug für den heimischen Markt gedacht, ein späterer Marktstart auch in Europa ist aber möglich.

Letztendlich sind die beiden neuen Nismo-Modelle stärkere Ausführungen der bisherigen Allradversionen. Sie leisten 270 und 320 kW (367 und 435 PS) und dürften Beschleunigungswerte von unter fünf Sekunden bis 100 Stundenkilometer schaffen. Auch sollen offenbar größere Akkus als bisher zum Einsatz kommen, der größte dabei 91 kWh Netto-Kapazität haben.

„Die extrem dynamische, aber dennoch sanfte und leicht zu kontrollierende Leistung wird durch die um etwa zehn Prozent höhere Spitzenleistung des Motors in Kombination mit einer speziellen Beschleunigungsabstimmung und einem exklusiven Nismo-Fahrmodus erreicht, der das Ansprechverhalten maximiert“, schreibt Nissan in einer Pressemitteilung. Der Klang des Fahrzeuges soll zudem an die Formel E erinnern. Die Sportlichkeit der Nismo-Sondermodelle wird hier also weniger durch höhere Performance als durch eine insgesamt sportlichere Erscheinung definiert.

Eine spezielle Abstimmung der einzelnen Fahrwerkskomponenten in Kombination mit der e-4ORCE Allradtechnologie mit Elektroantrieb und speziellen Reifen auf hochfesten 20-Zoll-Aluminiumrädern sollen demnach für „überlegene Stabilität und Einlenkverhalten sowie für eine bessere Spurtreue und ein verbessertes Kurvenverhalten bei hohen Geschwindigkeiten“ sorgen. Insgesamt sei das Fahrzeug aerodynamischer geworden, führt Nissan aus. „Der Innenraum verströmt einen Hauch von Premium mit hochwertiger Ausstattung, einschließlich speziell entwickelter Sitze und Verkleidungen“, erläutert der japanische Hersteller zudem.

„Normaler“ Ariya überzeugte im Test

Die Sinnhaftigkeit einer Nismo-Ausführung des Ariya stellt indes InsideEVs infrage und schreibt: „Man könnte auch sagen, Nismo tut das, was sonst externe Tuner tun. Das ist schon bei Verbrennern eher ein Nischenphänomen. Und bei Elektroautos? Da begeistert man sich doch eher über viel Reichweite und hohe Ladeleistungen, oder?“

Der Nissan Ariya ist in Deutschland nach langer Durststrecke nach dem Elektro-Pionier Leaf das erste neue Elektroauto der Japaner. Bei einem ausgiebigen Test überzeugte uns das Fahrzeug unter anderem mit seinem hohen Komfort und dem Platzangebot, Schwächen machten wir hingegen bei der Ladeperformance aus.

Quelle: Nissan – Pressemitteilung vom 12. Januar 2024, InsideEVs – „Nissan Ariya Nismo mit bis zu 320 kW vorgestellt“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Teile deine Gedanken zu diesem Beitrag
W

Wolfbrecht Gösebert

15.1.2024

Das Portal electrek.co sieht übrigens dieses Sondermodell äußerst kritisch:
c&p–> electrek.co/2024/01/12/nissan-unveils-its-first-nismo-ev-coming-this-spring/

Die Überschrift: „Der Nissan Ariya NISMO sieht aus wie ein billiges Abziehbild.“

Und weiter sinngemäß: »Der Ariya NISMO ist wahrscheinlich nur ein Versuch, (nur in Japan?) ein wenig mehr Gewinnspanne aus dem Auto herauszuholen, bevor Nissans nächste Generation von BEVs in den kommenden ein oder zwei Jahren angekündigt wird. […]
Mit dem nächsten Leaf, der (wahrscheinlich im Crossover-Design) noch in diesem Jahr und wohl auch zu einem wesentlich niedrigeren Preis angekündigt wird, scheint der Ariya eher früher als später zu einem „Ferner-liefen“ in Nissans Angebot zu werden.«

Ähnliche Artikel

Cover Image for Lithiumprojekt von Vulcan Energy geht in nächste Phase

Lithiumprojekt von Vulcan Energy geht in nächste Phase

Sebastian Henßler  —  

Vulcan Energy erhält in Landau die letzte Baugenehmigung für seine kombinierte Geothermie- und Lithiumanlage – ein wichtiger Schritt für das Projekt G-LEP.

Cover Image for Enges Feld beim Formel-E-Test in Spanien

Enges Feld beim Formel-E-Test in Spanien

Sebastian Henßler  —  

Edoardo Mortara fährt in Valencia die Bestzeit und setzt mit Mahindra Racing ein starkes Zeichen für den Formel-E-Saisonstart 2025/26 in São Paulo.

Cover Image for Alpine 390 GTS: Blaue Banane im Doppelpack

Alpine 390 GTS: Blaue Banane im Doppelpack

Wolfgang Gomoll  —  

Alpine bringt mit dem A390 einen Kurvenkünstler, der zwar nicht so agil wie ein Porsche Macan ist, aber enormen Fahrspaß bietet und deutlich weniger kostet.

Cover Image for Ex-VW-Chef: „Wir erleben ein Job-Massaker in der Autoindustrie“

Ex-VW-Chef: „Wir erleben ein Job-Massaker in der Autoindustrie“

Sebastian Henßler  —  

Müller fordert einen pragmatischen Kurs in der Mobilität: Hybrid- und E-Fuels-Lösungen statt Verbrennerverbot – sonst drohten gesellschaftliche Spannungen.

Cover Image for GM kürzt Elektroauto-Produktion und streicht Jobs

GM kürzt Elektroauto-Produktion und streicht Jobs

Sebastian Henßler  —  

General Motors kürzt die Elektroauto- und Batterieproduktion in den USA drastisch – über 1700 Arbeitsplätze fallen weg, darunter 550 in Ohio.

Cover Image for Xpeng-Deutschlandchef: Verbrennerverbot war „Schnellschuss“

Xpeng-Deutschlandchef: Verbrennerverbot war „Schnellschuss“

Laura Horst  —  

Der Geschäftsführer von Xpeng Deutschland bezeichnet das Verbrennerverbot ab 2035 als „Schnellschuss“. Dennoch sieht er Elektroautos als die Zukunft.