Nio bietet Elektroauto-Akkus auch zur Miete an

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio bietet die Akkus seiner Elektroautos ab sofort auch zur Miete an. Für das Battery as a Service (BaaS) genannte Abonnementmodell hat der Autohersteller die Tochtergesellschaft Weineng Battery Asset gegründet. Die neue Firma kauft die Batterien und vermietet sie über das BaaS-Geschäftsmodell.

Entscheiden sich Käufer eines ES8, ES6 oder EC6 für die Batteriemiete, erhalten sie den Wagen um 70.000 RMB günstiger, umgerechnet rund 8500 Euro. Für die 70 kWh fassende Batterie ist im Gegenzug eine monatliche Miete in Höhe von 980 RMB fällig, etwa 120 Euro. Kunden profitieren dabei weiterhin von den bestehenden staatlichen Förderungen wie der Befreiung von der Kaufsteuer und staatlichen Zuschüssen beim Kauf. Mit dem Mietmodell können Nio-Kunden das finanzielle Risiko eines Akkudefekts oder -ausfalls ausschließen und profitieren von einem stetig wachsenden Netz an Akkutausch-Stationen. Zudem profitieren sie von technischen Weiterentwicklungen, etwa wenn neue Batterie-Generationen auf den Markt kommen.

Das BaaS-Modell hat Nio schon länger im Zusammenhang mit der Einführung von Batteriewechsel-Stationen geplant, wo ein leerer Akku innerhalb von nur drei Minuten gegen einen vollen getauscht werden kann. Das erleichtert vor allem Langstreckenfahrten. Die Akkus können natürlich auch ganz klassisch an einer Ladesäule geladen werden. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge bereits 143 Batteriewechsel-Stationen in 64 Städten in China errichtet und 800.000 Batteriewechsel durchgeführt. Nio gibt an, bis Ende kommenden Jahres 300 weitere Wechselstationen aufbauen zu wollen. Die Vorteile des kostenpflichtigen Batteriewechsel-Services sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Elektroautos des Herstellers verbessern, so Nio-Geschäftsführer William Li, und weitere Kundenkreise erschließen.

Nio wurde im November 2014 gegründet hat im Juni 2018 in China mit der Auslieferung des ES8 begonnen, einem 7-sitzigen Elektro-SUV. Vor einigen Monaten folgte das zweite Modell, der 5-sitzige SUV ES6. Noch in diesem Jahr soll das Crossover-Coupé EC6 in den Verkauf gehen. Nio-Modelle sollen in gut eineinhalb Jahren auch in Europa zu haben sein. Ob auch in Europa die Akkus zur Miete und im Wechselmodell zur Verfügung stehen, ist bislang allerdings noch nicht bekannt.

Quelle: Nio – Pressemitteilung vom 20.08.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Wäre schön Axel, wird aber nicht kommen. Weshalb haben wir hier schon oft erklärt.

Axel:

Wechselakkus sollten generell eingesetzt werden. Das ist wie tanken und würde die Akzeptanz der e-Autos erheblich steigern. Vor allem sollten die Akku – Abmessungen und die Verbindungen zum Fahrzeug so standardisiert werden, dass jeder Akku zu jedem Auto passt. Das Reichweitenproblem wäre erheblich verringert, wenn an jeder Tanke ein voller Akku eingesetzt werden kann. In 3 Minuten.

Strauss:

Bernhard, diesbezüglich würde ich nur glauben was ich sehe. Warte mal ab bis so einer kommt. Papier nimmt alles an…………….

Peter:

Eine ähnliche Idee hatte Fiat mit der Studie CentoVenti ja auch angedeutet: zeitlich begrenzte Erweiterungen der fest eingebauten Batterie.

Bernhard:

So macht Akku-Miete Sinn. Anders wie bei der ZOE. Da der Akku problemlos in Minuten ausgetauscht ist, muss man sich weniger Gedanken über Degradation und die sehr unwilligen Garantieleistungen von Renault Gedanken machen. Da Nio unterschiedliche Akkugrössen anbietet kann man sich für den Alltag einen kleineren Akku nehmen und für die Urlaubsfahrt einen grossen holen. Bin gespannt wie das NIO in Europa löst.

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