NIO Batteriewechsel-Stationen verzeichnen zwei Millionsten Akku-Tauschvorgang

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NIO

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Im Gegensatz zu Branchenprimus Tesla setzt das chinesische Start-Up NIO bei seinen E-Modelle auf die Möglichkeiten des Akku-Tauschs an sogenannten Batteriewechselstationen. Dass das Angebot gut angenommen wird, zeigt die Tatsache, dass NIO seinen 2.000.000sten NIO Power Swap im Suzhou Delivery Center, China, abgeschlossen hat.

Anfang Oktober 2020 hatte das Unternehmen rund 155 Batteriestationen in Betrieb. Im Januar 2021 sind es mehr als 170. Der aktualisierte Plan sieht vor, in China bis Ende 2021 ein Netz von 500 Stationen zu installieren. Ein aktueller Ausbau-Zwischenstand im März 2021 wurde nicht kommuniziert. Allerdings hat das Unternehmen mitgeteilt, dass die Nutzer der Batteriewechselstationen über 396 Millionen Kilometer Fahrstrecke zurückgelegt haben. Der häufigster Power-Swap-Nutzer hat über 654 Swaps durchgeführt, während der meistgereiste Power-Swap-Nutzer 67 Stationen im ganzen Land besucht hat. Harbin, Beijing, Chengdu, Haikou und Shenzhen sind die fünf Städte in China mit den höchsten Pro-Kopf-Swaps.

Als integraler Bestandteil von NIOs Battery-as-a-Service (BaaS)-Lösung mit aufladbaren, austauschbaren und aufrüstbaren Batterien dient Power Swap nicht nur als zeitsparende Lösung für die täglichen Bedürfnisse der Nutzer, sondern ermöglicht es ihnen auch, die Batterie aufzurüsten und kontinuierlich vom Fortschritt der Batterietechnologie zu profitieren. Hierzu ein kleiner Exkurs: Anfang November 2020 bot das Unternehmen 70 kWh- und 84 kWh-Batteriepakete anMitte November dann die Info, dass ein 100 kWh-Akku Einzug in das Angebot von NIO hält, um die maximale Reichweite der NIO-Fahrzeuge noch weiter zu steigern. Bereits Ende August konnten wir berichten, dass chinesische Elektroauto-Start-up die Akkus seiner Elektroautos ab sofort auch zur Miete anbietet.

Mit dem Mietmodell können NIO-Kunden das finanzielle Risiko eines Akkudefekts oder -ausfalls ausschließen und profitieren von einem stetig wachsenden Netz an Akkutausch-Stationen. Zudem profitieren sie von technischen Weiterentwicklungen, etwa wenn neue Batterie-Generationen auf den Markt kommen. Wie es beim 100 kWh-Akku-Pack der Fall ist. Auch im Fall des angekündigten 150 kWh-Akku profitieren NIO-Kunden erneut vom Akku-Tausch. Wie NIO zu verstehen gibt sei man bestrebt, den Einsatz der Ladelösungen weiter zu beschleunigen, um den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden und einen bequemeren Stromservice zu bieten. Ab April soll die zweite Generation der Batteriewechselstationen am Markt eingeführt werden.

Laut Kurzbeschreibung werden die neuen Stationen mit 14 Batterieschächten ausgestattet sein – diese enthalten 13 Batteriepacks und einen leeren Schacht, um eine entladene Batterie aufzunehmen. Die Station ist vollautomatisch – einschließlich automatischem Parken – und kann bis zu 312 Batteriewechsel pro Tag durchführen – dreimal mehr als die vorherige Generation.

Quelle: NIO – Pressemitteilung vom 25. März 2021

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Christian B:

Ein Stromnetz-Ausbau damit jeder eine >22 kW Ladestation hat dürfte gesamtwirtschaftlichen auch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein. Rein vom Netz her ist der Anschluss weniger großer Verbraucher (e Tankstellen) nach meinem Kenntnisstand einfacher und günstiger zu gestalten.
Das Normenargument bzw. Widerstand dagegen ist durchaus valide. Hierbei möchte ich aber an die Anfangszeiten der Handys erinnern – wir hatten eine Schublade voll mit diversen Ladegeräten. Oder damals die Zeit vor USB – Treiber Installation und COM Port “Spaß“. Und auch das Tankstellennetz fiel nicht vom Himmel – geschweige denn die Benzinsorten oder Batterieformen. Manchmal können gesellschaftlicher/gesetzlicher Gestaltungswillen und Normen auch hilfreich sein. Ich persönlich hoffe darauf dass es effektiv Quasistandard wird und dann wie bei den Ladekabel gesetzlich genormt wird.

Jens:

Es gibt bei Youtube Videos, die den Vorgang zeigen. Sogar auf deutsch.

Besonders lustig: In der Station sitzt ein Mensch, der die ganzen Vorgänge überwacht. Nein, wirklich, mit Baustellen-Helm!

Strauss:

Kann den nicht mal einer hier berichten, der in China war, und dies so in der Praxis dort gesehen hat.
Man soll nur glauben , was man selber gesehen hat. Erfahrung, Erfahrung……

Andreas E.:

zu 1: Bezahlen kann man während des Tauschvorgangs, falls es nicht autom. im Hintergrund abgerechnet wird. Keiner muss da in ein Häuschen gehen und den Geldbeutel rauskramen ;)
zu 2: ein 100kWh-Akku der mit 150-200kWh geladen wird ist doch in 1h leicht voll, selbst wenn er kokmplett leer sein sollte;
zu 3: ein großer Akku kann mehr kosten als ein kleinerer, dann kann man sich überlegen ob man den jetzt wirklich so groß braucht weil man eine Langstrecke fahren will oder einfach nur noch alle 2 Wochen statt 1x Woche tauschen will;
zu 4: natürlich wird es da auch Kapazitätsgrenzen geben aber bei fest verbauten hat man überhaupt keine Wahl und man könnte z.B. über App die vorrätigen Größen pro Wechselstation einsehen und reservieren;
zu 5. es muss nicht immer alles da sein, s. auch Punkt 4 und über den Preis kann man da auch viel regeln, mit einer smarten Software alles keine große Herrausforderung

Ich sehe hier deutlich mehr Vorteile gegenüber für den Kunden gegenüber einem festverbauten Akku.

Wolfbrecht Gösebert:

Zusatz: So kommen sie dann mit den »Swap-Carriern« auch weitaus schneller zu dem zweimillionsten „Power Swap“ … :(

Wolfbrecht Gösebert:

„Wenn dann zig Transporter rund um die Uhr Akkus (mehrere Hundert Kilo ) hin und herfahren – das kann ja auch nicht die Lösung sein sondern eher das Problem „

Ganz genau – aber eben deshalb schrieb ich das ja auch!

Anonymous:

Quelle Auto Motor Sport:

„Das Geschäftsmodell hinter der Wechslerei ist simpel: Wer eines der Nio-Modell kauft, entscheidet sich beim Kauf gleichzeitig für ein Lademodell: Der günstigste Nio ES8 kostet in China 448.000 Yuan, das sind umgerechnet rund 57.000 Euro. Verzichtet man darauf, den Akku zu kaufen, sinkt der Preis auf 348.000 Yuan, bzw. 44.693 Euro. Dann kommen allerdings noch 1700 Yuan monatliche Batteriemiete hinzu, das entspricht ungefähr 210 Euro, für die man dann aber auch kostenlos die Akkus tauschen darf.“

Anonymous:

Das ist dann aber teuer – siehe e-Scooter.
Diese müssen aber nur 1x täglich eingesammelt & geladen werden.
Wenn dann zig Transporter rund um die Uhr Akkus (mehrere hundert Kilo ;-) )hin und her fahren – das kann ja auch nicht die Lösung sein sondern eher das Problem :-)

Markus Doessegger:

Wieviel kostet so ein Akkutausch?

Wolfbrecht Gösebert:

„Wenn die Stationen jetzt auch noch verschiedene Möglichkeiten anbieten, was die Kapazität betrifft, frage ich mich, ob auch immer genügend Akkus in der gewünschten Kapazität vorhanden sein werden.“

Naja, dann gibt’s halt einen »Tauschdienst« mit NIO-Akkutransportern zwischen den 500 Stationen hin und her … und auch die wechseln dann auch ihre Akkus an den Stationen wieder gegen volle aus … :P

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