Nikola Motors produziert künftig über 40.000 kg Wasserstoff pro Tag

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Nikola Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Mit seinem Brennstoffzellen-Truck, der im Jahr 2022 eingeführt werden soll, will Nikola das „iPhone“ unter den schweren LKW auf die Straße bringen. Die Wasserstofftechnologie habe etliche Vorteile gegenüber Diesel-LKW und rein elektrischen Konzepten. Den dafür notwendigen Wasserstoff will man zumindest teilweise selbst zur Verfügung stellen und hat hierfür mit einem Kaufauftrag über 85-Megawatt-Elektrolyseure mit alkalischem Elektrolyseur bei Nel ASA die Basis gelegt.

Einer dieser Elektrolyseure kann pro Tag bis zu acht Tonnen Wasserstoff produzieren. In Summe bringen es die fünf 85-Megawatt-Elektrolyseure somit auf über 40.000 kg Wasserstoff Produktionskapazität. Eine Ansage. Nikola gibt die Bestellung mit einem Wert von mehr als 30 Millionen US-Dollar an. Dabei gibt das Unternehmen zu verstehen, dass die Elektrolyseure in erster Linie aus der neuen Elektrolyseur-Megafabrik geliefert werden, die derzeit in Norwegen entsteht. Diese Bestellung wird die fünf ersten Wasserstofftankstellen von Nikola mit einer Produktionskapazität von acht Tonnen Wasserstoff pro Tag unterstützen. Die restlichen Geräte werden durch eine separate Bestellung abgedeckt, die in den kommenden Monaten abgeschlossen werden soll.

„Wir bauen das größte Wasserstoff-Netzwerk der Welt auf, und ich könnte nicht stolzer darauf sein, dass Nel daran beteiligt ist. Diese Elektrolyseure werden fünf Hochleistungs-Wasserstoffstationen unterstützen, die mehrere Staaten und Transportwege abdecken werden. Die Zukunft des sauberen Transports ist hier, und die Flotten stehen Schlange, um Teil des Übergangs mit Nikola zu sein.“ – Trevor Milton, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Nikola Corporation

Der Nikola Two, ein Brennstoffzellen-LKW für den nordamerikanischen Markt, soll wie der Nikola One ab dem kommenden Jahr, spätestens 2021, ausgeliefert werden. In beiden Wasserstoff-LKW ist ein 735 kW starker Elektroantrieb verbaut, der seine Power aus einer 320 kWh großen Batterie zieht. Dank den großen Wasserstofftanks liegt die Reichweite der beiden H2-LKW bei bis zu 1900 Kilometern.

Das Rahmenabkommen war einer der wichtigsten Auslöser für die Entscheidung von Nel, seine Mega-Fabrik für alkalische Elektrolyseure in Norwegen zu entwickeln, und hat es Nikola ermöglicht, in der neuen Anlage Kapazitäten zu reservieren. In diesem Zusammenhang der Verweis auf eine Meldung vom August 2018: „Bis 2028 soll dies 700 Standorte in den USA und Kanada umfassen. In diesem Kontext hat das Startup erst Anfang Juli 448 Elektrolyseure samt Tankequipment bei Nel ASA bestellt. Bereits im November hatte Nikola Motor die norwegische Firma mit dem Aufbau von ersten Wasserstoff-Tankstellen beauftragt.“

„Wir freuen uns sehr, diesen Meilenstein mit der Nikola Corporation erreicht zu haben. Seit Beginn unserer Partnerschaft im Jahr 2017 arbeiten wir gemeinsam an der Entwicklung einer groß angelegten Wasserstoff-Tankstelle. Es war erstaunlich zu sehen, welche bedeutenden Fortschritte das Nikola-Team speziell bei der Fahrzeugentwicklung und dem Stationsdesign gemacht hat, und jetzt sind wir bereit, mit dem Bau zu beginnen.“ – Jon André Løkke, Vorstandsvorsitzender von Nel

Quelle: Nikola Motors – Pressemitteilung vom 03. Juni 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Heinz Scherer:

Hier was für die Tesla-Fanboy-Group, die neben dem sinnvollen BEV einfach keine zusätzlichen FCEV akzeptieren wollen, blos weil der Marketingchef E.M. das als Blödsinn behauptet:

https://www.sueddeutsche.de/auto/brennstoffzelle-studie-elektroauto-fraunhofer-1.4527413

Dirk Jensen:

Die ersten Solarparks in Deutschland sind bald 20 Jahre alt, sind bezahlt und können den Strom dann weitere 10 bis 20 Jahre für deutlich unter 1 Cent produzieren.
Solarstrom wird künftig unglaublich billig . Eine andere Großspeicher Möglichkeit gibt es nicht.
Folglich führt kein Weg an der Brennstoffzelle vorbei.

Heinz Scherer:

Es sollte 100%-EE-System heißen. Also zu hundert Prozent erneuerbare Energien.

Heinz Scherer:

Brenstoffzellen rechnet man in Betriebsstunden. Daimler gibt 4-6.000 h an. Auf Prüfständen sind bis 300.000 km erreicht worden. Die meisten Verbrenner haben da auch schon ihr Lebensalter erreicht. Aber das wird, wie bei der Batterie geschehen, sicher zukünftig auch noch besser. Elektrolyseure haben schon 20-40 Jahre Lebensdauer erreicht. Die PEM auch sehr wartungsarm.
Was Toyota macht habe ich in dem anderen Thread als sehr positiv und wichtig für die E-Mobilität bezeichnet. Ich bin ja auch für BEV begeistert. Wissen Sie doch.

Heinz Scherer:

Im Gegensatz zu Großkraftwerken, kann man kleineren Elektrolyseure dezentral verteilt aufbauen und die Wärme in Nahwärmenetze einspeisen.

Heinz Scherer:

Sie verwechseln den Daimler mit dem Hyundai. PKW sind wirklich nicht das Hauptthema bei H2, aber langfristig wird es für den Anteil an E-Autos welche FCEV sind, genug H2 geben.

Heinz Scherer:

Ebenso genug Zeit auch gleichzeitig H2-Tankstellen zu bauen. Schön dass Sie auch mal Langfristargumente aufgreifen.

Heinz Scherer:

Ich diskutiere nur auf dem Niveau eines zukünftigen 100-EE-Systems, also CO2-frei bis spätestens 2050. Atomstrom haben wir zum Glück bald hinter uns. Ich habe keine Lust die seitenlangen Infos und Diskussionen komplett für Neueinsteiger zu wiederholen. Lesen Sie erst einmal die alten Diskussionen z.B. bezüglich Nexo nach. Wenn Sie dann neue Infos oder Erkenntnisse haben, diskutiere ich gerne mit Ihnen darüber.

Heinz Scherer:

Das steckt doch schon alles in dem niedrigen Wirkungsgrad der Studie mit drin. Vielleicht surfen Sie einfach mal.

Psyinf:

Wasserstoff ist nur Energieträger. Die Umwandelung von Primärenergie (und das kann hier genauso aus Kohle, Atomkraft etc kommen) ist im höchsten Maße ineffizient. Das lohnt sich maximal wenn der Strom ‚übrig‘ ist. Grüner ist hier ersteinmal gar nichts.

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