Die Niederlande setzt auf 472 smarte Vehicle-To-Grid-Ladegerät für E-Offensive im eigenen Land

Die Niederlande setzt auf 472 smarte Vehicle-To-Grid-Ladegerät für E-Offensive im eigenen Land
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 232645621

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Unsere Nachbarn aus den Niederlande scheinen erkannt zu haben, welche Vorteile smarte Ladestationen mit sich bringen: „Stabileres Stromnetz, bessere Nutzung von Ökostrom und Geldverdienen mit einem Elektroauto. Das machen intelligente Ladestationen möglich.“ Dies zum Anlass genommen stellt das Ministerium für Infrastruktur- und Wasserwirtschaft fünf Millionen Euro zur Verfügung, um Kommunen beim Aufbau smarter Vehicle-To-Grid-Ladegeräte zu unterstützen.

Das Geld wird in 21 niederländischen Gemeinden in den Niederlanden für Ladestationen mit insgesamt 472 Smart Charging Points verwendet. Diese sollen Vehicle-to-Grid fähig sein und so den Überschuss aus nachhaltig erzeugtem Strom in angeschlossenen E-Autos zwischen zu speichern, um dann diesen zu Spitzenzeiten wieder ins Netz einzuspeisen. Durch die Nutzung des Autos als Puffer kann grüne Energie effizienter genutzt und das Stromnetz entlastet werden.

„Elektrisches Fahren wird zur neuen Normalität. Ich möchte daher nicht nur mehr Ladestationen, sondern auch schlauer. Diese Ladestationen sind die Zukunft. Sie entlasten das Stromnetz, nutzen grüne Energie besser und machen das Laden Ihres Autos noch günstiger. Deshalb möchte ich den Bau beschleunigen. Das Aufladen Ihres Elektroautos sollte so einfach sein wie das Aufladen Ihres Mobiltelefons.“ – Van Veldhoven, Staatssekretär Ministerium für Infrastruktur- und Wasserwirtschaft

Damit Elektroautos nach dem Entladen nicht unerwartet leer werden, stellt das Fahrzeug einen Teil der Batteriekapazität zur Rückspeisung in das Stromnetz zur Verfügung. Der Eigentümer gibt hierfür die Erlaubnis und legt fest, wie viel Strom aus dem Auto verbraucht werden kann. Grundsätzlich gilt allerdings: Alle Elektroautos können an den Smart-Ladestationen geladen werden. Für einige Automodelle, wie den Nissan Leaf und den Renault Zoe, ist es bereits möglich, Ökostrom zu speichern und in das Stromnetz zurück zu speisen.

Die Niederlande geht davon aus, dass die ersten smarten Vehicle-To-Grid-Ladegeräte bereits 2020 einsatzbereit sein werden. So entstehen beispielsweise in der Gemeinde Utrecht insgesamt 20 neue Ladeplätze. „Es wird geschätzt, dass im Jahr 2020 in Utrecht 12.000 Elektroautos fahren werden. Um all diese Autos aufladen zu können, werden ungefähr 1.600 Ladepunkte benötigt“, so Alderman Victor Everhardt. Der Aufbau der Ladestationen sei daher unabdingbar, „um der steigenden Nachfrage nach Ladestationen in den kommenden Jahren gerecht zu werden.“

Ziel der Regierung ist es, diese Emissionen zu reduzieren. In dem Klimaabkommen wurden Vereinbarungen getroffen, um die Verwendung sauberer Transportmittel zu fördern. In den kommenden Jahren werden Hunderttausende Ladestationen installiert, damit die Menschen ihr Auto überall problemlos aufladen können.

Erst im Mai hat NewMotion, Europas größter Anbieter von intelligenten Ladelösungen für Elektroautos, gemeinsam mit der Stadt Amsterdam sowie einer Reihe anderer öffentlicher und privater Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Vehicle-to-Anything (V2X)-Technologie auszubauen. Gemeinsam soll die kommerzielle Einführung von V2X-Technologien im Rahmen von Projekten vorangetrieben werden.

CleanTechnica – 472 Vehicle-To-Grid Smart Chargers Coming To The Netherlands // Webseite des Ministerium für Infrastruktur- und Wasserwirtschaft Niederlande – 5 Millionen für Ladestationen der Zukunft

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Elmi Power: Schnellladen trotz kleinem Netzanschluss

Sebastian Henßler  —  

Wie batteriegepuffertes Schnellladen Netzengpässe umgeht, Standorte abseits von Autobahnen erschließt und Ladeprojekte schneller und günstiger macht.

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Xpeng G6 Performance: Das kann das neue Lade-Monster

Daniel Krenzer  —  

Wer bei einer Ladepause mit dem Xpeng G6 keine Ladestation mit vollem Akku blockieren möchte, muss sich mitunter sehr beeilen.

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Diese 7 leichten E-Autos schaffen mehr als 300 Kilometer am Stück

Daniel Krenzer  —  

Leichte E-Autos und eine ordentliche Reichweite schließen sich nicht aus, wie unsere aktuelle Topliste zeigt.

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Plenitude: Laden ohne Tarif-Tricks und voller Transparenz

Sebastian Henßler  —  

Plenitude denkt Ladeinfrastruktur als Teil eines Energiesystems. Der Fokus liegt auf Schnellladen, Transparenz und weniger Komplexität für Nutzer.

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Mercedes verschärft Sparkurs trotz interner Unruhe

Sebastian Henßler  —  

Während Mercedes die Einsparziele beschleunigt, zeigen interne Umfragen Defizite bei Zufriedenheit und Motivation. Der Umbau erhöht den Druck weiter.

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Mercedes-Benz besetzt Schlüsselpositionen neu

Maria Glaser  —  

Mit den Entscheidungen will der Vorstand das Führungsteam in zentralen Schlüsselbereichen gezielt neu ausrichten.