Neuwagenpreise im freien Fall: Hersteller gewähren hohe Rabatte

Cover Image for Neuwagenpreise im freien Fall: Hersteller gewähren hohe Rabatte
Copyright ©

Audi

Felix Katz
Felix Katz
  —  Lesedauer 3 min

Der Neuwagenmarkt in Deutschland erlebt derzeit eine Phase mit hohen Rabatten für Autokäufer, sowohl im Bereich der Elektroautos als auch der Verbrenner. Laut einer aktuellen Auswertung des Car-Instituts Duisburg gewähren die Hersteller im Januar im Durchschnitt 13,6 Prozent Rabatt auf die 30 am meisten zugelassenen Elektroautos und sogar 17,1 Prozent auf die 30 am meisten zugelassenen Verbrenner. Dieser Trend wird voraussichtlich in den kommenden Monaten anhalten und sich sogar verstärken, glauben Experten.

Ursprünglich hatten die Hersteller ihre Listenpreise für Elektroautos für das Jahr 2024 aufgrund der staatlichen Umweltprämie angehoben. Jedoch, infolge der Streichung dieser Prämie, konnte diese Kalkulation nicht aufrechterhalten werden, wie im Expertenbericht erwähnt wird. Als Reaktion darauf senkt die Autoindustrie nun die Preise und führt Rabatte ein. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist, dass einige der angebotenen Rabatte, Wechselprämien und Preissenkungen teils sogar höher sind als die zuvor gewährte staatliche Umweltprämie. In Anbetracht dieser Situation wird der Elektroauto-Markt vom Car-Institut als „Hexenkessel“ beschrieben. Es wird betont, dass Unternehmen, die nicht aktiv an der Preisreduzierung teilnehmen, ein erhebliches Risiko haben, Marktanteile zu verlieren.

Der Wettbewerbsdruck wird zusätzlich durch Unternehmen wie Tesla sowie chinesische Hersteller wie MG und BYD verstärkt, die mehr Marktanteile in Deutschland gewinnen möchten. Dies führe zu einem intensiven Preiskampf. Besonders auffällig sei die Situation bei der Stellantis-Marke Opel, wo die Rabatte Anfang Januar um ein bis zwei Prozentpunkte gestiegen sind und derzeit bei einigen Modellen bis zu 25 Prozent des Listenpreises betragen, berichtet die Zeit.

Neuwagenpreise im freien Fall: Hersteller gewähren hohe Rabatte
Bei den 30 am häufigsten zugelassenen Verbrennern sollen die Rabatte im Durchschnitt 17,1 Prozent betragen. Besonders auffällig seien die Rabatte von etwa 25 Prozent auf den Listenpreis des Cupra Formentor | Bild: Seat/Cupra

Noch mehr Rabatte: Das Interesse an Verbrennern steigt wieder

Insgesamt zeige sich eine deutliche Kaufzurückhaltung bei teureren Elektroautos, während das Interesse an Verbrennern wieder zunimmt, begleitet von attraktiven Rabattaktionen. So bietet Dacia beispielsweise beim Modell Spring Electric einen großzügigen Rabatt von 10.000 Euro an, wodurch der Kaufpreis auf 12.750 Euro sinkt. VW gewährt auf die ID.-Modelle 3, 4, 5 und 7 Rabatte zwischen 4760 und 7735 Euro und Renault hat ebenfalls den Listenpreis des Mégane E-Tech um bis zu 7200 Euro gesenkt. Darüber hinaus sind auch bei Fiat, Smart, GWM, Polestar, Nissan und Tesla attraktive Schnäppchen zu finden.

Die Verbrenner sollen noch deutlichere Rabatte verzeichnen. Und aufgrund der ohnehin vergleichsweise höheren Preise von Elektroautos zeigen die Käufer wieder vermehrt Interesse an konventionell betriebenen Fahrzeugen. Besonders auffällig seien die Rabatte von etwa 25 Prozent auf den Listenpreis des Cupra Formentor, des Skoda Karoq und des Nissan Leaf, die derzeit die höchsten Preisnachlässe in der Top-30-Liste verzeichnen, wie der Bayerische Rundfunk und der ADAC berichten. Die Rabattschlacht sei jedoch noch nicht zu Ende. Laut Car-Institut werde dieser Trend in den kommenden Monaten weitergehen, mit einer erwarteten Zunahme der Rabatte auf durchschnittlich 18 Prozent oder sogar mehr.

Quellen: Zeit – Autokäufer können auf steigende Rabatte hoffen / Bayerischer Rundfunk – Rabatte beim Autokauf: Die Preise purzeln / ADAC – E-Auto-Preise: Sparpotenzial durch üppige Rabatte

worthy pixel img
Felix Katz

Felix Katz

Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Michael:

Der Hybrid ist eine Sackgasse. Denn der ist nur eine Notlösung für die Autoindustrie damit die ihre Flottenverbräuche schön rechnen können um keine Stafsteuern zahlen zu müssen. Es gibt zwischen 15-25000 € echt tolle Gebrauchte E Autos zum Teil mit echten 400km Reichweiten und wer die nicht täglich fährt……

Michael:

German Reichweiten Angst nennt sich das. Die Reichweiten der E Autos werden sich in den nächsten 10 Jahren nicht signifikant erhöhen. Die Autofahrer werden sich an einen neuen Umgang mit dem Thema Auto gewöhnen und lernen diese Veränderung zu schätzen.

Michael:

Ich fahre einen Toyota Hybrid ( im Schnitt 5l/100 km)der muss alle 15000 oder einmal im Jahr zur Inspektion für 250-650 €. Mein nächster wird auf jeden Fall ein Vollstromer den die Zeit der Hybriden ist durch. Wer jetzt noch einen kauft sollte sich vorab überlegen wie er ihn fahren will. Den für nur zwei drei Jahre wird der Wertverlust zu hoch sein. Meiner wird jetzt 6 Jahre da stabilisieren sich die Preise allmählich wieder.

Valentin:

Mein Taxifahrer fährt auch ausschließlich Diesel, aber hauptsächlich wegen der verlorenen Zeit an den mehr und mehr überfüllten Ladesäulen wodurch er eine ca. 20-30% größere Flotte braucht. Das frisst die Ersparnisse ein.

MatthiasGe:

Deutsche E-Autos müssen 20-30 % günstiger werden bei 20-30 % mehr Reichweite. Erst dann werden die meisten erst darüber nachdenken ob sie ein E Auto kaufen..

MMM:

Den oben „auffällig“ genannten Rabatt gibt es bei einem Auto, dass es nur als Verbrenner und Hybrid gibt.
Wie stützt das deine These? Worauf basiert die überhaupt?

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Heinr: „Viele sind ernüchtert und kaufen als nächstes maximal einen Hybrid, wir auch.“

Da gratulier‘ ich dann schon mal zur Höhe der kommenden Inspektions- und späteren Reparaturkosten!

DarkestMage:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten, danke / Die Redaktion]

Robert:

„Ursprünglich hatten die Hersteller ihre Listenpreise für Elektroautos für das Jahr 2024 aufgrund der staatlichen Umweltprämie angehoben.“ Meine rede schon seit jahren das die ganzen förderung von den Herstellern aufgeschlagen wurden und sie sich dumm und dämlich verdienten, auch wenn die Hersteller das Gegenteil behaupteten dass sie angeblich hohe Verluste machen würden.
Natürlich muss es jetzt mnoch deutlich mehr und höher „Rabatte“ geben schließlich wurden die Preise aufgrund von Krisen in den letzten zwei Jahren exorbitant um rund 25% angehoben, jetzt müssen sie um mind. 25% und mehr runtergehen und aufgrund der Rezession nochmals rund 10% runter da die Bürger jetzt auch deutlich weniger Geld zur verfügung haben.

heinr:

Na klar, inzwischen konnten Firmen, Vermieter und Private ein paar Jahre Erfahrung mit den elektrischen sammeln. Viele sind ernüchtert und kaufen als nächstes maximal einen Hybrid, wir auch. Ich denke die Gebrauchtwagen Preise werden noch deutlicher sinken.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Renaults Klassiker R4, R5 und Twingo im E-Zeitalter

Renaults Klassiker R4, R5 und Twingo im E-Zeitalter

Sebastian Henßler  —  

Renault belebt mit R5, R4 und bald dem Twingo Ikonen neu und verbindet Retro-Design, moderne Technik sowie europäische Fertigung zu einer klaren E-Strategie.

Cover Image for Elektrische Ikone: Wie viel G steckt im Mercedes G 580 wirklich?

Elektrische Ikone: Wie viel G steckt im Mercedes G 580 wirklich?

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 587 PS, 3,1 Tonnen: Der G 580 mit EQ-Technologie beeindruckt und irritiert zugleich – Mythos trifft hier auf Moderne. Wir sind ihn gefahren.

Cover Image for Diese 7 E-Autos mit mehr als fünf Plätzen sind gut für Reisen

Diese 7 E-Autos mit mehr als fünf Plätzen sind gut für Reisen

Daniel Krenzer  —  

Mit Kind und Kegel in den Urlaub, auch das ist mit Elektroautos inzwischen entspannt möglich. Wir haben ermittelt, welche Modelle sich besonders gut eignen.

Cover Image for Exklusiv: Opel kippt strikte Elektroauto-Vorgabe für 2028

Exklusiv: Opel kippt strikte Elektroauto-Vorgabe für 2028

Henning Krogh  —  

Exklusive Bestätigung: Opel prüft seine E-Mobilitätspläne. Statt reinem E-Portfolio ab 2028 bleibt Raum für Verbrenner und Hybride bis ins nächste Jahrzehnt.

Cover Image for USA-Autozölle: Einigung ja, Entlastung noch nicht

USA-Autozölle: Einigung ja, Entlastung noch nicht

Sebastian Henßler  —  

USA und EU einigen sich im Zollstreit, doch für Europas Autoindustrie bleibt vorerst alles beim Alten – 27,5 Prozent Abgaben gelten weiterhin unverändert.

Cover Image for ADAC: Mehrheit überzeugt vom Fahren mit Elektroautos

ADAC: Mehrheit überzeugt vom Fahren mit Elektroautos

Sebastian Henßler  —  

Größere Modellauswahl und bessere Akkus gelten laut ADAC-Umfrage als wichtigste Gründe für das wachsende Interesse an Elektroautos in Deutschland.