Die Entwicklung des komplett neuen Opel Astra liegt voll im Plan, sodass die mittlerweile elfte Generation der erfolgreichen Kompaktklasse-Modelle in wenigen Wochen ihre offizielle Weltpremiere feiern kann, wie der Hersteller mitteilt. Seit dem vergangenen Winter heißt es auf dem Weg zur Serienreife: testen, testen, testen! Auf verschiedensten Strecken prüfen, verfeinern und validieren die Opel-Ingenieure das neue Modell in der Praxis. Dazu ging es zunächst in den hohen Norden, wo die Prototypen bei klirrender Kälte auf den eisigen Straßen Schwedisch-Lapplands ihre Runden drehten.
Zurück in der Heimat prüften die Ingenieure die Vorserienfahrzeuge auf Herz und Nieren im Test Center Dudenhofen genauso wie auf öffentlichen Straßen. Im Rhein-Main-Gebiet fanden – begleitet von der Opel-Führungsriege um CEO Michael Lohscheller – gerade erst die Validierungsfahrten des neuen Astra statt. Gleichzeitig durchläuft der Newcomer nun die abschließenden Tests im EMV-Labor (Elektromagnetische Verträglichkeit) in Rüsselsheim. Ein knallharter Testmarathon, an dessen Ende auch die Typgenehmigung steht, sodass die nächste Astra-Generation schon bald in Serienproduktion gehen kann.
Da die nächste Astra-Generation als Plug-in-Hybrid eine wichtige Rolle bei der weiteren Elektrifizierung des Opel-Modellportfolios spielen wird, haben die Ingenieure auch einige Elektro-Spezifische Dinge genau unter die Lupe genommen, etwa die Aufwärmdauer der Lithium-Ionen-Batterie. So konnten sie sicherstellen, dass die Leistung der Zellen auch bei niedrigen Außentemperaturen die Anforderungen an den rein elektrischen Fahrbetrieb erfüllt.
Die Validierungsfahrten mit getarnten Prototypen und Vorserienfahrzeugen finden zu unterschiedlichen Entwicklungsetappen statt, um alle Systeme eines neuen Modells sowie deren Integration in das Gesamtfahrzeug zu validieren. Im Endstadium des Entwicklungsprozesses prüft ein abteilungsübergreifendes Team aus Ingenieuren und Technikern die Autos nochmals genauestens auf Herz und Nieren – zusammen mit der Opel-Führungsriege um Michael Lohscheller. Das sei für den Opel-CEO Chefsache und Herzensangelegenheit zugleich, wie der Hersteller mitteilt. Die jüngsten Validierungsfahrten mit den „Erlkönigen“ fanden Anfang bis Mitte Juni auf öffentlichen Straßen in der Opel-Heimat rund um Rüsselsheim statt.
Elektro-magnetisch einwandfrei: Nur so gibt’s eine Typgenehmigung
Während Entwicklungsprototypen und Vorserienmodelle im hohen Norden, in Dudenhofen sowie auf öffentlichen Straßen im In- und Ausland auf die Strecke gingen, durchliefen parallel dazu weitere Astra-Fahrzeuge intensive Tests in den Rüsselsheimer Prüfständen und Laboren. So zum Beispiel im speziell dafür ausgestatteten EMV-Labor, wo die elektromagnetische Verträglichkeit während des Entwicklungsprozesses getestet wurde. Hier stellten die Ingenieure sicher, dass es nicht zur wechselseitigen Beeinflussung (so genannten Interferenzen) von verschiedenen Elektroniksystemen kommt.
Dazu wurden die Fahrzeuge in allen erdenklichen Frequenzbereichen bestrahlt. Die außergewöhnlich anmutenden Absorber an den Wänden „saugten“ die ausgestrahlten Wellen auf, so dass diese nicht unkontrolliert in den Raum zurückgeworfen wurden. Auf diese Weise gewannen die Ingenieure saubere, verwertbare Messdaten. Denn erst wenn alle Fahrzeugsysteme absolut resistent gegenüber elektromagnetischen Strahlungsquellen von außen sind, erhält bei Opel das neue Modell grünes Licht – und dazu die offizielle Typgenehmigung.
Das Topmodell des Astra soll Medienberichten zufolge als Plug-in-Hybrid an den Start gehen und den gut 300 PS und 520 Nm starken Antrieb des SUV Grandland X erhalten – ein 1,6-Liter-Benziner, der von gleich zwei Elektromotoren unterstützt wird: 81 kW vorne und 83 kW hinten. Auch ein weiterer, schwächerer Plug-in-Hybrid mit Frontantrieb ist demnach denkbar. Ob Opel auch eine reine Elektroversion plant, ist bislang noch nicht bekannt.
Quelle: Opel – Pressemitteilung vom 28.06.2021