Netze BW untersucht Einflüsse Ladevorgänge auf Verteilnetz in ländlichem Gebiet

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Anfang Mai 2018 hat die EnBW erstmalig die Diskussionen um die Netzstabilität beim vermehrten Einsatz von E-Autos aus der Theorie in die Praxis geholt. In der Belchenstraße in Ostfildern südlich von Stuttgart, standen von Mai an, neben den bisherigen Verbrenner, auch E-Autos. Doch damit war Anfang November Schluss. Das nächste, einjährige Projekt steht bereits in den Startlöcher. Tamm soll  „Elektropionier am Steuer“ beobachten. In kleinerem Rahmen wurde nun im ländlichen Gebiet ein weiteres Projekt ins Leben gerufen.

Acht Haushalte im Blick: Einflüsse Ladevorgänge auf Verteilnetz in ländlichem Gebiet

Im Mittelpunkt des Projektes stehen die Einflüsse privater Ladevorgänge auf das Verteilnetz in einem ländlichen Gebiet. Acht Haushalte in Kusterdingen (Kreis Tübingen) beteiligen sich an dem Feldtest, der bis März 2021 geplant ist. Die EnBW-Tochter geht von einem Wachstum der E-Mobilität im ländlichen Raum aus und will daher neben Ballungszentren und insbesondere die „Speckgürtel“ um die Großstädte, auch diesen Bereich genauer betrachten.

Denn „außerhalb der Neubaugebiete sind gerade in den Dörfern die Verteilnetze oft natürlicher gewachsen und noch nicht so stark ausgelegt“ erläutert Projektleiter Patrick Vasile. Zudem dürfte sich das Nutzerverhalten deutlich unterscheiden. In einer aufs freie Feld führenden Straße im Kusterdinger Ortsteil Wankheim haben die Tüftler der Netze BW im Sommer 2019 einen Stromkreis ausfindig gemacht, der aus technischer Sicht für die Tests passt. Von den rund 60 Haushalten hatten für Vasile „erfreulich viele“ ihre Bereitschaft zur Teilnahme bekundet.

Daraufhin habe die NetzeBW Berechnungen und Messungen des Spannungsniveaus sowie der Leitungsauslastung durchgeführt, um im Anschluss sieben Haushalte auszuwählen, denen seit Ende Januar je ein Renault Zoe oder ein Nissan Leaf zur Verfügung steht. Geladen wird mit einer eigens zur Verfügung gestellten Wallbox, welche nach Abschluss des Projekts übernommen oder rückgebaut werden.

Neben der Installation der Wallboxen, welche eher vom Aufwand her überschaubar war, gestaltetet sich der technische Aufwand in dem Strang des Ortsnetzes aufwendiger. Drei redundante Messsysteme an sensiblen Punkten wie der Umspannstation oder den Verteilerkästen überwachen zunächst Stromstärken und Spannung. Das Lademanagementsystem der EnBW-Tochter energybase dient dazu, mögliche Engpässe im Netz zu vermeiden. Unterstützt wird es von einem zentralen Batteriespeicher mit 66 kWh Kapazität. Ein kleineres Gerät mit 19 kWh soll zudem dezentral bei einem der Teilnehmer für weitgehende Autarkie sorgen.

Quelle: Netze BW – Pressemitteilung vom 30. Januar 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Günne01:

Daumen nach oben. Angenommen, wenn einmal alle Autos e-fahrzeuge sind.
Stehen den ganzen Tag, wenn man die Ganzen Akkus zusammen nimmt, ein riesiger Strom Speicher zur verfügung. Den können die Netzbetreiber gegen günstige Stromversorgung nützen um seine Stromnetz zu stabilisieren. Dann brauchen Sie auch nicht mehr die Österreicher bezahlen dass die unseren Strom abnehmen wenn wir zu viel im Netz haben und bei einem höheren Bedarf könnten Sie das Netz mit Strom aus diesen vielen Tausenden Elektroautos decken.
Das wäre eine dypische win win Situation. Man muss nur mit einander sprechen

günne 01:

Endlich mal jemand der auch mal mit denkt.
Bei uns Zuhause haben wir zwei Möglichkeiten.
Schnells Laden mit 22 kw bei der wir auch noch drosseln können.
Oder ganz einfach an der 230 V Steckdose was wir immer machen wenn wir nicht gleich wieder weiter müssen. Das ist dann wie wenn ich mir mein Essen auf dem Elektroherd erwärme. Dies dürfte das Stromnetz nicht sonderlich belasten.

Uwe:

Habe noch die 130.000 PV-Anlagen vergessen, die zur E-Auto-Versorgung genutzt werden. d.h. dass jeder 2. E-Auto-Besitzer vom Dach nachlädt.

Uwe:

Das sind alles kurzfristig gedachte Problemstellungen.

Es stehen längst alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung um Häuser völlig autonom mit Strom und Wärme zu versorgen.

Da braucht es weder Netze, noch Umverteilungen.

Dazu kommen weitere Technologien, die gerade in Entwicklung, Verbesserung und Markteindringung sind.
(z.B. Piezo-Dachanlagen, Luft-Wasser-Wärmepumpen für Stromspeicher, PV-Anlagen u.v.m.)

Bis zur Marktdurchdringung (etwa 2030) der E-Mobilität steht auch quantitativ und qualitativ genug zur Verfügung um Wohnen bezahlbar und autonom zu gestalten.

Man kann das bereits im Markt erkennen:

Sonnen-Batterie-Mietmodelle,
E3/DC-Hauskraftwerke,
Lichtblick,

(Zusammen schon über 50.000 Anlagen in Betrieb)

Dazu kommen noch mehr als 120.000 Anlagen auf der Basis von BHKWs.

Die Marktforschung erwartet bereits in 5 Jahren mehr als eine Million völlig autonome Haushalte.

u.v.m

Uwe:

Das sind die Scheinwerfer der fahrenden Autos.

Oder sind die Weihnachtlichterketten noch nicht entfernt und defekt?

Jens:

Die Frage ist nicht – komme ich mit 750Kg Anhänger immer noch 350km sondern wie schnell kann ich wieder 200km aufladen, wenn ich 200km mit Anhänger schaffe. Grundsätzlich ist auch ein 750kg Anhänger kein Problem. Wenn er erst mal roll, dann rollt er. Ob mit Verbrenner oder Elektro Auto gezogen. Im Gegenteil – Bergab wird durch Anhänger sogar noch mehr rekuperiert. Das geht beim Verbrenner verloren!
Zweitens sollten Sie sich fragen – wie oft fahren Sie mit Anhänger 350km Im Jahr! Wenn Sie auf 1-2 mal kommen ist die zu vernachlässigen. Dann können Sie bei 200km auch zwischenladen! Wie gesagt – die Frage ist – Wie lange dauert das Zwischenladen (heutzutage max 30 min) und nicht wie weit komme ich mit Anhänger! Das ist eindeutig die Falsche Frage!

Klaus Stumpp:

@Sascha Hauser wie weit sinkt eure Spannung den ? Oder ist es nur ein kurzes *zucken* beim einstecken ?
Wendet euch mal an euren Energieversorger :-)
Alternativ könntet ihr z.B. alle mal den Ladestrom an der Wallbox halbieren, reicht vermutlich immer noch dicke um am nächsten morgen voll zu sein.

@All, es wäre Zeit einen Standard für die Ladeströme der auf einer Mobilen Datenverbindung des Autos besteht zu etablieren.
Der alte Mist mit Rundsteuerempfänger ist doch nur kostenintensiv.

Einfach die *ID* des Elektroautos dem Stromversorger melden und er kann den Ladestrom drosseln wenn das Auto daheim steht.

Gruß Klaus

Sascha Hauser:

Tatsache ist, das, wenn bei uns im wohngebiet eines Dorfes in Süddeutschland, die 4 Nachbarn, welche ein E Auto haben nach Hause kommen, bei allen anderen, das Licht flackert und dunkler wird.
Wie soll das werden, wenn alle 500 ein Solches laden?
Das ist alles in keinster Weise durchdacht und ausführbar.
Wir werden niemals, den Strom für den Ganzen elektroschrott herbekommen, weder das Netz taugt, noch haben wir die nötigen Atomkraftwerke.

Jörg Müller:

Naja das ganze ist ja wie Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.
Man muss davon ausgehen das ab 2040 fast alles über Strom läuft.
Heizung, Haushaltsgeräte, Autos und natürlich auch die Wirtschaft,ich bin gespannt darauf auf harte ,dunkle und Windarme Winter.
Was mich mal außerdem interessiert,wie weit komme ich mit einem Stromer im Anhänger Betrieb mit 750 kg.zuladung, komme ich dann immer noch auf 350 km Fahrt?

Thomas Freier:

Interessanter Beitrag, so kann man überprüfen ob die Behauptung zu viele E-Mobile belasten das Stromnetz zu stark war ist oder wie die kompensiert wird. Weiter beobachten und gespannt auf das Ergenis warten!

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