Nammi Box – Chinas Antwort auf europäische Kleinwagen

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Dongfeng

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Der chinesische Staatskonzern Dongfeng plant eine verstärkte Expansion auf den europäischen Markt. Bislang war das Unternehmen außerhalb Chinas kaum präsent, doch das könnte sich bald ändern. Bereits 2024 sollen neue Modelle von Dongfeng in Europa erhältlich sein. Besonders im Fokus steht dabei der von uns bereits getestete Dongfeng Nammi Box, ein kompaktes Elektroauto, das nun in der Schweiz und Norwegen eingeführt wird. Vor gut einem Jahr wurde der Nammi 01, so die chinesische Bezeichnung des E-Kleinwagens, in seinem Heimatland vorgestellt. Seitdem ist das Modell in China für einen Preis zwischen 10.000 und 14.000 Euro erhältlich. Die Marke Nammi ist auf kleine Elektroautos spezialisiert, und der Box ist das erste Modell dieser Reihe, das auch international angeboten wird.

Nach Europa soll der Dongfeng Nammi Box über Noyo importiert werden. Hinter Noyo steht Daniel Kirchert, der nach Stationen bei BMW, Nissan, Inifiniti, dem Elektroauto Start-Up Byton sowie Evergrande Auto, das Unternehmen gegründet hat. Dieses will als Schweizer Plattform für Service und Vertrieb chinesischen E-Autos den Eintritt in den europäischen Markt ebnen. Kirchert unterstrich gegenüber EAN die Bedeutung erschwinglicher E-Autos, die breiten Verbraucherschichten zugänglich sind, um die Elektromobilität in Europa voranzutreiben und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft zu leisten. Der E-Kleinwagen könnte hier den Anfang machen.

Der Dongfeng Nammi Box hat eine kompakte Größe mit einer Länge von etwas über vier Metern. Seine exakten Maße betragen 4030 mm in der Länge, 1810 mm in der Breite und 1570 mm in der Höhe. Der Radstand liegt bei 2660 mm. Damit ist der Nammi Box vergleichbar mit europäischen Kleinwagen-SUVs wie dem Citroën e-C3. Der Kofferraum bietet ein Volumen von 326 bis 945 Litern, abhängig davon, ob die Rücksitze umgeklappt sind. Hier sei allerdings anzumerken, dass der Kofferraum keinen ebenen Ladeboden bietet, weil die umgeklappte Rücksitzlehne eine Stufe bildet und zudem nicht flach liegt. Das könnte es also gerade mit größeren Gepäckstücken ein wenig schwierig machen.

Optisch fällt das Auto durch seine runden Formen auf. Bei der Front lässt sich eine optische Nähe zum Smart #1 nicht von der Hand weisen. Beim Heck verzichtet der Hersteller auf das mittlerweile zum Stand gewordenen durchgängige Leuchtenband und setzt auf ein eigenständiges Rücklicht-Design. Ansonsten fallen ausfahrbare Türgriffe, rahmenlose Scheiben und eine markante Zweifarbenlackierung auf.

Der Innenraum des Nammi Box ist in einem minimalistischen Schwarz-Weiß-Design gehalten. Hochwertig wirkende Materialien und gitterförmig abgesteppte Polster an Türen und Armaturenbrett prägen das Interieur, wie InsideEVs ausführt. Ein kleines 5-Zoll-Instrumentendisplay befindet sich hinter dem Lenkrad, während ein mittig platzierter 12,8-Zoll-Touchscreen als zentrale Steuerungseinheit dient. Physische Tasten sind im Nammi Box nur spärlich vorhanden, was den modernen Charakter des Autos unterstreicht. Darauf deutet auch die Fähigkeit zur Sprachsteuerung hin. Ferner ist der Stromer Over-the-Air updatefähig.

Zudem bietet das kompakte E-Auto wohl einiges an Stauraum, wie aus dem Bericht der NZZ hervorgeht: „Die pfiffige Schublade auf der Beifahrerseite kann unterwegs als Picknicktablett für die Reisemahlzeit oder Mitreisenden als Snackbar und Ablage fürs Smartphone dienen. Überhaupt: Ablagen gibt es zuhauf. Auf und unter der Mittelkonsole mit zahlreichen Ladebuchsen, in den Seitentüren, unter der Mittelarmlehne.“

In Norwegen kostet das E-Auto nur gut 16.000 Euro

Kommen wir auf die technischen Daten des E-Autos zu sprechen. Es basiert auf der Dongfeng S3-Plattform. Diese wird von einem 70 kW / 95 PS starken Elektromotor angetrieben, der eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h ermöglicht. Kund:innen können zwischen zwei Batterieoptionen wählen: einer kleineren 31,5 kWh-Batterie, die eine Reichweite von 330 km nach chinesischer CLTC-Norm bietet, und einer größeren 42,3 kWh-Batterie, die 430 km Reichweite ermöglicht.

In der Schweiz wird der Nammi Box ausschließlich mit der größeren Batterie angeboten. Nach der WLTP-Norm, die in Europa gilt, wird die Reichweite mit 310 km angegeben. Die Preise für das Modell beginnen bei 21.990 Schweizer Franken, was etwa 23.000 Euro entspricht. Bisher ist das Auto in der Schweiz noch nicht offiziell verfügbar; Interessenten können sich jedoch bereits vormerken lassen. Auch in Norwegen soll der Nammi Box auf den Markt kommen. Dort wird das Auto unter dem Namen Dongfeng Box eingeführt und soll rund 16.000 Euro kosten. Würde man diesen Preis in Deutschland anlegen, hätte man sicher einen Verkaufsschlager am Start.

Quelle: CarNewsChina – Dongfeng Nammi 01 EV with 430 km range pre-sale starts at 11,000 USD in China / elbil.no – Denne skal koste 189.000 kroner / nzz.ch – Nammi Box: Chinas Antwort auf Europas Lücke bei günstigen E-Autos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

Kurzantwort: Papperlapapp :)
Langantwort: Ich rede ja weder vom Allgemeinwohl noch von persönlichen Vorteilen, sondern von dem Versuch, durch POLITISCHE Parteinahme massiven Einfluß auf eine Wahl zu nehmen! Du kannst mir ja sicher gleich einen aktuellen CEO in ähnlicher Lage nennen, der das auch nur annähernd vergleichbar tut?!

Niklas Maurus:

Eine Nammi Box für meine Funky Cat zum mitnehmen bitte im Asia Bistro.

Chinesen lernen es nicht mit den Namen und Bezeichnungen.

Wer da auch auf dem guten Weg ist, dass ist Skoda mit immer verschobeneren Bezeichnungen Elroq und Enyaq. Klingt wie Waldschrate aus Starwars die Ewoks aus Tschechien

Läubli:

Muss auch nicht, ansonsten kauf man sich eben ein grosses BEV, das dies kann! Sag jetzt einfach nicht, das wäre dann teurer – LOGISCH! Es gibt nicht eine Maus für einen Elefanten – klar?

Läubli:

DAS wäre der bessere Name für dieses Auto! :)

Läubli:

Hey, das ist ein von allen immer wieder gewünschtes, günstiges BEV. Das kann logischerweise nicht die Reichweite, nicht die Akkukapazität, nicht die Ladeperformance, nicht die Ladefläche und auch nicht die Höchstgeschwindigkeit von einem Tesla haben – will sowas denn nicht endlich in eure Köpfe rein. Es gibt auf unserem Planeten halt einfach mal nicht den Fünfer und das Weggli, sowas haben mir meine Eltern schon als Kind beigebracht. An alle Kleinauto Kritiker: bitte vor dem Schreiben zuerst die Sätze überdenken, wie schlau die Message wohl sein könnte, bevor man einfach etwas rauspumpt. Ist das nicht logisch? Danke.

Malthus:

gelöscht.

Spiritogre:

Es gibt wohl wenige Länder die mehr profitorientiert sind als China. Chinesen sind Kapitalisten pur. Wir haben hier zumindest noch Auflagen. Diese Box kostet in China was, 8000 Euro? Aber wir hier sollen dann 23.000 zahlen… ja nein, macht logischerweise niemand mit und wartet für das Geld dann lieber auf einen ID.2 oder Renault 5.

Pedro G.:

Bei kleiner Batterie Reichweite 100 km Hinfahrt und 100 km Rückfahrt ?
Bei großer Batterie Reichweite 150 km Hinfahrt und 150 km Rückfahrt ?
Mehr ist da real sicher nicht DRIN !

Pedro G.:

Das glaub ich nicht !
Reichweiten ANGST ? ? ?
DC nachladen von 30 % auf 80 % das sind 50 % der Batterie.
Bei der größeren Batterie sind das 21 Kw
> In 30 min nachladen das wäre eine Ladeleistung von ø 42 Kwh
Das nächste ist in 8 min bis zu 200 km nachladen
Das wären in 30 min bis zu 750 km das sind keine realen Werte !
ODER wie wird das korrekt berechnet ? ? ?
Da wird mit unrealistischen Werten Webung gemacht und Leute getäuscht !

Wührli:

Und die CEOs der etablierten Marken sind alles sozial denkende und handelnde Personen, die auf das Allgemeinwohl schauen und die ihre persönlichen Vorteile völlig außer acht lassen.

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