Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien soll sich bis 2029 verzehnfachen

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Michael Neißendorfer
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Das britische Rohstoff- und Chemie-Beratungsunternehmen Roskill geht davon aus, dass sich die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien bis 20‌29 voraussichtlich mehr als verzehnfachen und eine Kapazität von mehr als 20‌00 GWh erreichen wird, im Vergleich zu gut 180 GWh Ende 2019. Große Batteriehersteller planen demnach, in den nächsten 10 Jahren mehr als 150 Milliarden US-Dollar in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten in China, den USA und Europa zu investieren.

Aufgrund der Nachfrage aus der Automobil- und Energiespeicherindustrie erwartet Roskill, dass Kathodenmaterialien vom Typ NCM / NCA weiterhin dominieren, obwohl andere Kathodentypen in Nischenumgebungen oder Anwendungen Marktanteile gewinnen dürften. Im Jahr 2019 machte die Automobilindustrie 60 Prozent des Bedarfs an Li-Ionen-Batterien aus.

Den Marktanalysten zufolge könnten Lithium-Ionen-Zellen, obwohl erwartet wird, dass sie ihre dominierende Position bis Ende der 2020er Jahre beibehalten, eine zunehmende Konkurrenz durch andere Batterietechnologien erfahren. Diese Vorhersage basiert auf der Tatsache, dass die Automobilhersteller in den letzten Jahren begonnen haben, auf Kathoden mit hohem Nickel-Gehalt umzusteigen. Immer mehr Batteriehersteller geben an, NCM811- und NCM721-Zellen für kommerzielle Anwendungen bereitzustellen.

Bis 2029 erwartet Roskill, dass Silizium-Kohlenstoff- und Lithium-Titanat-Anoden größere Marktanteile gewinnen werden. Die Analyse prognostiziert auch, dass der Übergang zu Festkörperbatterietechnologien der „nächste Schritt“ für die Branche ist. Trotz des Interesses an neueren Lösungen heißt es in Roskills Dokument auch, dass die Lithium-Eisen-Phosphat-Batterietechnologie von großen Kathoden- und Zellherstellern wiederbelebt wurde, da die Reduzierung der Herstellungskosten ebenfalls von entscheidender Bedeutung ist.

Die Versorgung mit Rohstoffen und raffinierten Materialien, die für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien benötigt werden, sei ebenso strategisch wie die Ölversorgung und verändert die Landschaft für die Automobil-, Energie- und Elektronikindustrie und ihre Lieferketten weltweit, so Roskill. Da die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien weiter wächst, wird erwartet, dass die Belastung der Rohstoffversorgungskette erheblich ist. Die breite Palette der benötigten Rohstoffe, einschließlich Lithium, Kobalt, Nickelsulfat, Kupfer, Aluminium und Graphit, sowie Änderungen der Lieferketten seien unvermeidlich.

Quelle: Mining — Li-ion battery demand to grow tenfold by 2029 – report // Roskill — Pressemitteilung vom 05.05.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Helmuth Meixner:

Geht es nun an die letzten Ressourcen auf dem Planeten? Sucht man nach dem Begriff „Deepsea mining“ findet man solche Meldungen: „Der größte Bergbaubetrieb der Geschichte steht kurz vor dem Beginn
Es ist unter Wasser – und die Folgen sind unvorstellbar.“ Quelle: https://www.theatlantic.com/world/ oder man findet das hier: „DeepSea Mining Alliance
» Marine mineralische Rohstoffe verantwortungsvoll fördern und nutzen «“ Quelle: https://www.deepsea-mining-alliance.com/
Kann man die Rohstoffe für Abermilionnn Akkus ohne die noch kaum erforschte Tiefsee überhaupt finden? Offen ist natürlich immer noch die Frage nach einem machbaren Recycling enormer Mengen an industriell gefertigter Akkus. Bis dato erschöpft sich jede Antwort auf diese Frage in einigen kleineren Projekten oder gibt es inzwischen realitosche Verfahren?

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