Wie Monceau Automobiles Mercedes-Klassiker elektrifiziert

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ITSPBX / Noortje Blokland | Monceau Automobiles

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

In meiner jüngsten Podcast-Folge hatte ich die Gelegenheit, mit Roel Pollen, dem Geschäftsführer von Monceau Automobiles, über eine bemerkenswerte Nische im Automobilbereich zu sprechen: die Restaurierung und Elektrifizierung von Mercedes-Benz Klassikern. Monceau Automobiles, ein belgisches Unternehmen, hat sich auf diesen speziellen Markt spezialisiert und bietet einzigartige Umbauten für Modelle der Baureihen W111 und W107 an, die ursprünglich in den 1960er bis 1980er Jahren produziert wurden.

Roel Pollen, der selbst ein begeisterter Liebhaber von Mercedes-Benz ist, erklärte mir, wie es zur Gründung des Unternehmens kam. „Wir wollten der Brabus für elektrische Mercedes Klassiker werden“, erzählte Roel, und das Unternehmen hat sich dieses Ziel ernsthaft auf die Fahne geschrieben. Von Anfang an lag der Fokus darauf, die besten elektrischen Umbauten für diese Autos anzubieten. Dabei verlässt sich Monceau Automobiles nicht nur auf die Elektrifizierung, sondern auch auf eine umfassende Restaurierung, um die Qualität und den Charakter der originalen Autos zu bewahren.

Interessanterweise bietet Monceau zwei Optionen für seine Kunden an: Zum einen können sie ihren eigenen Pkw zur Elektrifizierung bringen, oder das Unternehmen übernimmt die vollständige Restaurierung und den Umbau eines von ihnen beschafften Modells. Dies ist ein intensiver Prozess, der etwa 12 bis 18 Monate dauert. „Jedes Auto, das wir in die Hände bekommen, wird komplett demontiert, restauriert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht“, so Roel. Es wurde deutlich, dass Monceau Automobiles Wert auf jedes Detail legt, um den hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden.

Roel erklärte mir, dass die umgebauten Autos mit bis zu 80 Kilowatt DC laden können und eine Reichweite von etwa 250 Kilometern haben. „Uns war es wichtig, das Gewicht des Fahrzeugs nahe am Original zu halten und die Bauqualität mit der Mercedes-Benz Philosophie in Einklang zu bringen“, betonte er. Trotz der modernen Technologie bleibe der ursprüngliche Charakter des Autos erhalten – eine Philosophie, die das Unternehmen von Anfang an verfolgt hat.

Die Zielgruppe von Monceau Automobiles ist klar definiert: „Unsere typischen Kunden sind keine klassischen Petrolheads, sondern Menschen, die sich für alte Autos begeistern und zugleich umweltbewusst sind“, erklärte Roel weiter. Diese Kunden schätzen nicht nur die Ästhetik und das Design der Oldtimer, sondern auch den nachhaltigen Ansatz, den das Unternehmen verfolgt. Mit einem Team von über zehn Mitarbeiter:innen und der kürzlichen Übernahme eines Software-Engineering-Büros, das für die Entwicklung der Steuerungssoftware verantwortlich ist, hat Monceau Automobiles nahezu alle Prozesse intern optimiert. „Die Preise für unsere Umbauten liegen zwischen 229.000 und 400.000 Euro aufwärts“, fügte Roel hinzu und machte deutlich, dass diese einzigartigen E-Klassiker ihren Preis wert seien.

Für alle, die neugierig geworden sind: Monceau Automobiles war auch beim aktuellen E-Cannonball im September vertreten, wo Interessierte die Möglichkeit hatten, einen ihrer E-Oldtimer live zu erleben. Wenn du mehr erfahren willst, schaue im aktuellen Nachbericht des E-Cannonball vorbei oder noch besser höre in die aktuelle Podcast-Folge rein.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, die dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für etwaige Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Autojoe:

Ein Klassiker wird immer einer bleiben ob mit Verbrennermotor oder E-Motor gerade bei den meisten Sechs-oder Achtzylinder hört man den Motor eh nicht. Ich habe noch in meiner Garage einen alten S- Klasse Benz den würde ich sicher auch umbauen lassen sobald sich da die Anbieter erweitern. Ich habe bei Oldtimertreffen schon eine auf E- Motor umgebaute Ente gesehen, macht sich wirklich gut!

Niklas Maurus:

Wenn man dem Auto seinen Motor entreißen, dann hat es seine Seele verloren.

Wenn ich ein Elektroauto möchte, dann kann ich mir ein modernes diverser Anbieter kaufen und muss nicht einen alten Klassiker oder Hobel umbauen.

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