Moia fährt ab 2025 in Hamburg autonom

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Dirk Kunde
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Ab 2025 setzt der Fahrdienst Moia in Hamburg autonom fahrende ID.Buzz-Fahrzeuge (Level 4) ein. Erste autonom fahrende Prototypen auf Basis des elektrischen VW-Bus werden im Sommer 2021 am Münchner Flughafen getestet. Moia ist Teil des Volkswagen-Konzerns und bietet einen Ride-Sharing-Dienst in Hannover und Hamburg an.

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat für die Integration der Technologie ein eigenes Geschäftsfeld gegründet. Das sogenannte Self-Driving-System (SDS) kommt von Argo AI. Volkswagen und Ford sind die Anteilseigner des Unternehmens aus Pittsburgh, Pennsylvania. Im Frühjahr stattete Argo einen ersten Prototyp mit SDS aus und testet damit auch in Deutschland. „Wir betrachten das Argo-Testprogramm als das größte für innerstädtisches Fahren, mit sechs Standorten allein in den USA“, sagt Argo-CEO Bryan Salesky. „Jetzt freuen wir uns, auf Basis dieser Entwicklungsarbeit an unserem Standort München die Tests für den Einsatz im europäischen Verkehr durchzuführen. Dazu haben wir gerade ein Testfeld in unmittelbarer Nähe zum Münchner Flughafen errichtet.

Lidar-Scanner schaut 400 Meter weit

Argo AI setzt bei der Umfelderkennung auf eine Kombination aus Sensoren und Kamerasystemen. Das Unternehmen nutzt einen Lidar-Scanner (Light detection and ranging), der mit Lichtwellen Objekte aus einer Distanz von bis zu 400 Metern erfasst. Der patentierte Geiger-Modus besitzt die Fähigkeit, kleinste Partikel (ein Phanton) zu erkennen, so dass auch schwach reflektierende Objekte erfasst werden und damit genaue Darstellungen der Umgebung möglich sind. „Diese Technologie setzen wir auch bei den Fahrzeugen von Volkswagen Nutzfahrzeuge ein“, so Salesky.

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Moia-Flotte mit 500 Fahrzeugen

Die VW-Konzern-Tochter Moia wird ab 2025 der erste Nutzer der Technologie sein. „Moia verfügt über umfassende Erfahrungen im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen und des Flottenmanagements. Hamburg wird als erste Stadt einen autonomen Ridepooling-Service mit einem ID. Buzz haben”, sagt Moia-Geschäftsführer Robert Henrich. Das Unternehmen betreibt eine Flotte von 500 elektrischen Fahrzeugen auf Basis des VW Crafters in der Hansestadt. Während der Corona-Pandemie wurde der Fahrbetrieb bis auf zeitweise Nachtfahrten im Auftrag des HVV eingestellt. Für einen Großteil der 1.200 Mitarbeiter bedeutete dies Kurzarbeit. Der vollständige Ride-Pooling-Betrieb wird Anfang Juni wieder aufgenommen.

Ob in den Level 4-Fahrzeugen noch ein Fahrer sitzt, schreibt das Unternehmen nicht in seiner Pressemitteilung. Der Weg zu selbstfahrenden Fahrzeugen ohne Fahrer dürfte ein wichtiger Schritt im Businessplan von Moia sein. Entfallen die Personalkosten für Fahrer, dürfte sich das Geschäftsmodell deutlich schneller rechnen. Volkswagen Nutzfahrzeuge will selbstfahrende Transporter auch für Liefer- und Paketdienste entwickeln.

Quelle: MOIA – Pressemitteilung vom 12. Mai 2021

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Dirk

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Dirk Kunde beschäftigt sich mit dem Wandel der Mobilitäts- und Energiebranche. Neben neuer Antriebstechnik und Vernetzung im Fahrzeug, bringt die Verknüpfung mit dem Energiesektor große Umbrüche. Bei seinen Praxistests hat der Diplom-Volkswirt stets ein Auge auf die wirtschaftlichen Aspekte. Ein Lächeln ins Gesicht zaubert dem technikverliebten Journalisten jede vernetzte Anwendung im Auto oder als App, die Mobilität komfortabler macht.

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