Microlino Produktion startet 2021 – außergerichtliche Einigung mit Artega erzielt

Cover Image for Microlino Produktion startet 2021 – außergerichtliche Einigung mit Artega erzielt
Copyright ©

Micro Mobility

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Micro Mobility Systems startet mit einem Paukenschlag ins neue Jahr. Bereits im November 2019 hat man die Grundlage hierfür gelegt und eine Einigung mit Artega/TMI erzielt. Des Weiteren gibt das Schweizer Unternehmen bekannt, dass der Microlino 2021 in Produktion geht. Über 16.000 Reservierer der E-Isetta werden sich freuen. Gefertigt wird dieser künftig vom Produktions- und Entwicklungspartner CECOMP aus Turin.

Artega und Micro Mobility Systems legen Streit um E-Kabinenroller bei

So viel im Schnelldurchlauf. Nun ein paar mehr Fakten: Anfang Oktober 2019 schien es so, als ob der Streit um die E-Isetta zwischen Microlino und Artega in die nächste Runde eingetreten ist. Artega ging in die Offensive und reagierte auf die einstweilige Verfügung gegen den Karo/Karolino. Dann standen Überlegungen im Raum, ob das Unternehmen hinter dem Microlino gegen Artega gerichtlich vorgeht, wegen Unlauterkeit. Seitdem war es ruhig um die E-Isetta aus der Schweiz. Bis jetzt.

Wie uns Micro Mobility Systems zu verstehen gab habe man mittlerweile eine aussergerichtliche Einigung mit Artega / TMI erreichen können. Ab sofort gehe man getrennte Wege und beide Firmen bringen ihren E-Kabinenroller auf den Weg. Artega seinen Karo, Micro seinen Microlino. Für Firmengründer und Kickboard-Pionier Wim Ouboter wohl der einzig richtige Weg, da man froh sei dieses „Kapitel endlich hinter uns bringen zu können und uns nun voll und ganz auf unsere Vision dieser neuen Fahrzeugkategorie zwischen Motorrad und Auto fokussieren (zu) können“.

Produktionsstart verschoben für besseren „Microlino 2.0“

Der Produktionsstart für den Microlino wird auf nächstes Jahr angesetzt. „Das intensive Testen unserer 22 Vorserienfahrzeuge hat gezeigt, dass der aktuelle Entwicklungsstand noch nicht unsere Ansprüche hinsichtlich des Fahrverhaltens, Qualität und der Sicherheit erfüllt und wir technisch Einiges abändern müssen“, so Wim Ouboter. Erreichen möchte man dies in diesem kurzen Zeitraum unter anderem durch die Unterstützung des neuen Micro-CTO Peter Müller. Müller wird seine Erfahrung im Automobil und Motorradbereich dazu nutzen, den Microlino so schnell wie möglich serienreif zu machen. Trotz der Verspätung und den Wartezeiten gibt sich das Unternehmen zuversichtlich:

„Letzten Endes werden die Kunden uns danken, dass wir diesen harten Entscheid gefällt haben. Wir sind ein Schweizer Familienunternehmen mit 20 Jahren Tradition in der urbanen Mobilität, das weltweit bekannt für innovative Produkte und hohe Qualität ist. Diesem Ruf wollen wir auch beim Microlino gerecht werden.“ – Oliver Ouboter

Merlin Ouboter, CMO von Micro Mobility Systems, gibt zu verstehen, dass der „Microlino 2.0, wie wir ihn intern nennen, um ein Vielfaches besser sein wird als die aktuelle Version. Um Welten besseres Fahrverhalten, bessere Ergonomie, bessere Reparierbarkeit und auch in hohen Stückzahlen produzierbar“. Micro sei sich daher sicher, dass sich die Geduld lohnen werde, auch wenn man es selbst kaum erwarten könne, den Microlino endlich in Serie zu bringen.

Microlino zieht es nach Italien

Gefertigt werden soll der Microlino ab 2021 in Zusammenarbeit mit dem italienischen Traditionsunternehmen CECOMP, welche künftig Produktions- und Entwicklungspartner des Micro werden. CECOMP wurde 1978 von Giovanni Forneris gegründet und war als Modell- und Prototypenbauer in vielen ikonischen Fahrzeugprojekten involviert, darunter beim Lancia Delta Integrale und beim Golf 1. 2011 brachte das Unternehmen das von ihnen im Auftrag entwickelte und produzierte Elektrofahrzeug „Bluecar“ auf den Markt, welches unter anderem in Paris für das von Bolloré betriebene Sharing „Autolib“ im Einsatz ist.

Mittlerweile wird das Unternehmen in der zweiten Generation von Gianluca und Paolo Forneris geleitet und verfügt über fünf eigene Produktionsstätten in Europa für Prototypenbau, Produktion von Klein- und Mittelserienfahrzeugen, sowie Aluminium Karosserieteilen. Des Weiteren sei das Unternehmen an Icona, dem weltweit grössten Designunternehmen im Automobilbereich mit Büros in Turin, Los Angeles und Shanghai beteiligt.

Quelle: Micro Mobility Systems – Pressemeldung vom 02. Januar 2020

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.