Microlino steht kurz vor Start der Serienproduktion

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Micro Mobility Systems

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Seit wenigen Wochen sollte es so weit sein: Im März soll nach einigen Verzögerungen die Produktion des Microlino anlaufen, ein knuffiges Elektroauto im Stil der legendären Isetta. Einem Medienbericht zufolge hat der Hersteller, Micro Mobility Systems aus der Schweiz, bereits 27.000 Reservierungen vorliegen. Doch es kam zu Verzögerung. Mitte April konnte die Einrichtung der Montagelinie fertiggestellt werden, seit Anfang Mai ist die Linie in Betrieb und produziert die letzten Vorserienfahrzeuge, bevor mit der Produktion der ersten Serienfahrzeuge begonnen wird.

Der Online-Konfigurator für den Microlino ging im Februar 2022 live. Der Produktionsstart sollte einen Monat später starten. Gefolgt von einem schnelleren Hochfahren der Produktion als zunächst geplant. Nun scheint die Handbremse gelöst und der Microlino wird in der Endmontagelinie in Turin vom Band fahren können. Diese sei 3000 m2 groß, komplett mit Solarpanels bedeckt und wird bis zu 100 Personen beschäftigen. „Nach einer anfänglichen Hochlaufphase wird alle 20 Minuten ein Microlino von der Produktionslinie rollen“, wie das Unternehmen mitteilt. Dabei sollen über 80 % der Teile eines Microlino in Europa hergestellt werden, die meisten davon in Italien. Dürfte zumindest in puncto Lieferkette und Versorgung für ein wenig Sicherheit sorgen.

Ziel war es, die ersten Fahrzeuge bis Ende 2021 an erste Kunden auszuliefern, aber das weltweite Chaos in der Lieferkette betrifft Microlino ebenso wie viele andere Automobilhersteller auch. Wie das Unternehmen bekannt gab führte diese Verschiebung dazu, dass der Produktionsstart noch einmal nach hinten geschoben werden musste. Zwischenzeitlich war geplant, dass die Produktion Mitte März 2022 in einem langsamen Anlauf gestartet wird und die ersten Kundenfahrzeuge im April/Mai in der Schweiz und bald darauf in Deutschland ausgeliefert werden. Dies dürfte sich nun nochmal gut einen Monat verzögern. Im Anschluss daran wolle man den verzögerten Produktionsstart später wieder aufholen, indem die Stückzahlen schneller hochgefahren werden.

Quelle: Micro Mobility Systems – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Klamse:

Naja, nicht aus jeder Reservierung wird eine Bestellung. Aber ja, das wird dauern.

Silverbeard:

Gegenüber einem Opel Rocks kann der Microlino auch auf der Landstrasse mithalten. Aber zwei Türen seitlich wirken brauchbarer als eine vorne. Für den Pizzalieferservice ist der Microlino unpraktisch.

Fra p.:

Ich glaube die jahresproduktion sollte bei 8000 fahrzeugen liegen. Man muss auch anmerken es ist alles privat finanziert, es wurde auch keine crowdfunding durchgeführt.

Wolfbrecht Gösebert:

„…[ Personalkosten] ca. 167 bis 333 Euro pro Microlino.Die hohen Kosten dürfte eher an anderer Stelle entstehen und nicht bei der Montage.“

Jein :)

Außer den jahrelang angefallenen Entwicklungskosten (inkl. „Lehrgeld“ für das »Tazzari-/Artega-Theater«) gehen ja auch die Gesamtkosten der Fertigungsanlage (u.a. Grundstück, Bau, Produktions-Anlagen, Betrieb/Unterhaltung etc.) noch mal wg. der rel. geringen Produktivität pro Zeiteinheit erheblich in den „Montage-Stückpreis“ ein.

Ich hoffe auf den stabilen Produktionsanlauf und Erfolg des Microlino!

Daniel W.:

Letzter Microlino-Facebook-Eintrag (Gestern um 3:00 = Dienstag, 3. Mai 2022) – übersetzt mit Google:

Produktion ✔ Unsere Microlino-Montagelinie in Turin ist jetzt fertig und betriebsbereit! Aktuell bauen wir die letzten Vorserienfahrzeuge auf, bevor wir mit der Produktion der ersten Serienfahrzeuge beginnen.

Den Konfigurator habe ich nicht gefunden, vielleicht gibt es den Link nur nach einer Reservierung.

Wolfbrecht Gösebert:

@ Rudolph Schulte:

„… wie sind die Unterschiede zur alten Isetta? Ist der Radstand hinten wenigstens grösser?“

Vielleicht solltest Du Dich da mal auf der Herstellerseite informieren?
https://microlino-car.com/de/microlino
Detailfotos und technische Daten (z.B. Einzelradaufhängung hinten!) geben doch schon mal viele Antworten auf sehr viele Fragen …
Und eine Probefahrt im Microlino wird wohl auch i.L.d.J. möglich sein :)

Daniel W.:

Die großen Hersteller haben viele Mitarbeiter, zudem werden viele Teile, z.B. das gesamte und recht umfangreiche Amaturenbrett, von Zulieferern bezogen und deren Montagezeit nicht bei der Taktung mitgerechnet. Zudem haben große Hersteller reichlich Platz für Transport- und umfangreiche Hebevorichtungen, mit denen vormontierte Teile sich leicht und schnell einbauen lassen.

Wenn da 5 bis 10 Mitarbeiter 20 Minuten daran arbeiten, dann sind das 100 bis 200 Minuten pro Microlino und bei größzügigen 100 Euro pro Stunde (60 Minuten) ca. 167 bis 333 Euro pro Microlino.

Die hohen Kosten dürfte eher an anderer Stelle entstehen und nicht bei der Montage.

Daniel W.:

Es wurde in der Version 2 aus Sicherheitsgründen der Radabstand hinten verbreitert, er ist also breiter als beim Vorbild von BMW, und es werden statt „Metallröhrchen“ nun Pressteile verwendet.

Hiker:

Kein Wunder wird das so teuer. Im Video schrauben alle von Hand. Nicht ein Roboter zu sehen. Alle 20min ein Auto? Prost das wird Jahre dauern bis da nur schon die Vorbestellungen abgearbeitet sind. Ich bin sehr skeptisch.

Rudolph Schulte:

Bei 4 Fahrspuren findet sich immer ein Schlagloch. Deshalb bitte nicht zu früh auf die Probefahrt freuen.

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