Mercedes korrigiert Jahresprognose nach unten

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Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Mercedes-Benz Group erzielte im zweiten Quartal robuste Finanzergebnisse trotz eines dynamischen Geschäftsumfelds inklusive einer neuen globalen Zollpolitik. Alle drei Geschäftsbereiche erwirtschafteten solide EBIT-Margen. Das Unternehmen erzielte im zweiten Quartal einen Free Cash Flow im Industriegeschäft in Höhe von 1,9 Milliarden Euro (Q2 2024: 1,6 Milliarden Euro). In den ersten sechs Monaten des Jahres lag dieser bei 4,2 Milliarden Euro (H1 2024: 3,9 Milliarden Euro). Die Nettoliquidität erreichte zum Ende des ersten Halbjahres 30,8 Milliarden Euro (Ende Q2 2024: 27,4 Milliarden Euro).

Der Konzernumsatz und das Konzern-EBIT allerdings wurden durch die neuen Zölle beeinflusst. Zudem wurde das Konzern-EBIT durch Sondereffekte in Höhe von 715 Millionen Euro belastet, die im Wesentlichen auf Maßnahmen zur Steigerung der operativen Effizienz und auf M&A-Transaktionen entfielen, einschließlich des Verkaufs von Produktions- und Vertriebskapazitäten in Argentinien. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT der Mercedes-Benz Group erreichte im zweiten Quartal nur noch 2 Milliarden Euro, halb so viel wie noch im Vergleichsquartal des Vorjahres. Vor allem die Pkw-Sparte schwächelte, ihre Rendite verringerte sich von 9,6 auf 6,2 Prozent.

„Wir haben im zweiten Quartal robuste Finanzergebnisse erzielt angesichts des dynamischen Geschäftsumfelds. Die beste Antwort in diesen Zeiten lautet: Kurs halten – mit begehrenswerten und intelligenten Produkten sowie mit konsequentem Kostenmanagement“, kommentiert Ola Källenius, Vorsitzender des Vorstandes der Mercedes-Benz Group AG.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen passt die Mercedes-Benz Group ihren Ausblick für das gesamte Jahr 2025 an. Der Konzernumsatz wird nun deutlich unter dem Vorjahresniveau gesehen, basierend auf einem erwarteten geringeren Absatz bei Mercedes-Benz Cars und Mercedes-Benz Vans, der „voraussichtlich deutlich unter dem Niveau von 2024“ liegen soll, so der Hersteller, wobei der Pkw-Absatz in der zweiten Jahreshälfte auf dem Niveau des ersten Halbjahres gesehen wird.

Um die Auswirkungen der Zollpolitik abzubilden, geht das Unternehmen nun von einer neuen Prognose für die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes-Benz Cars für das Gesamtjahr von 4 bis 6 Prozent aus. Bei Mercedes-Benz Vans liegt der Absatz voraussichtlich ebenfalls deutlich unter dem Vorjahr, wobei der Absatz im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr stärker erwartet wird. Daraus ergibt sich eine neue Prognosespanne von 8 bis 10 Prozent für die bereinigte Umsatzrendite bei Mercedes-Benz Vans für das Gesamtjahr inklusive der neuen Zollpolitik.

Hoffnung schöpft Mercedes aus der angekündigten und zum Teil bereits umgesetzten Modelloffensive. Bereits gestartet sind die beiden Elektroautos CLA sowie sein Kombi-Ableger CLA Shooting Brake. Beide Modelle stoßen bei Kunden auf hohe Beliebtheit, werden aber erst 2026 zum Absatz beitragen können. Auf der IAA im September soll der neue GLC auf der Elektroplattform MB.EA präsentiert werden und den Rang eines Bestsellers einnehmen. Insgesamt will Mercedes bis 2027 mehr als 20 neue oder umfassend überarbeitete Modelle auf den Markt bringen, um den seit Jahren rückläufigen Absatz wieder anzukurbeln.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 29.07.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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