Mercedes will bis Jahresende mehr als 20 Plug-in-Hybrid-Modellvarianten anbieten

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 6 min

Mercedes-Benz hat immer mehr Modelle mit Plug-in-Hybridtechnologie im Programm und will damit eine breite Kundengruppe ansprechen. Dieser Trend kann einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur CO2-neutralen Mobilität leisten, die Mercedes-Benz mit seiner Dekarbonisierungs-Strategie konsequent verfolgt. Plug‑in‑Hybride bieten die Möglichkeit, rein elektrisch und somit lokal emissionsfrei zu fahren, insbesondere in urbanen Räumen. Ein elektrischer Antrieb sowie ein Verbrennungsmotor bilden als Tandem ihren Antriebsstrang – und können das Fahrzeug jeweils einzeln oder gemeinsam antreiben. Damit bieten Plug-in-Hybride einen raschen und unkomplizierten Einstieg in die Elektromobilität – ohne auf eine lückenlose Ladeinfrastruktur angewiesen zu sein. Entsprechend baut Mercedes-Benz sein Plug-in-Hybridportfolio weiter aus und wird bis Ende des Jahres mehr als 20 Modellvarianten anbieten – von der A- bis zur S-Klasse, vom GLA bis zum GLE.

Im Kompaktsegment bietet Mercedes-Benz schon heute in allen Baureihen – A-Klasse, A-Klasse Limousine, B‑Klasse, CLA, CLA Shooting Brake und GLA – eine Plug-in-Hybridvariante an. Im Verbund entwickeln der 160 kW (218 PS) starke 1,33-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor und die 75 kW starke E-Maschine eine Systemleistung von 160 kW und ein Gesamtdrehmoment von maximal 450 Newtonmetern. Die typische Charakteristik der E-Maschine, volles Drehmoment aus dem Stand, lässt die kompakten Plug-in-Hybride besonders spontan auf das Fahrpedal reagieren. Entsprechend dynamisch sind die Fahrleistungen: Den klassischen Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert beispielsweise der A 250 e in lediglich 6,6 Sekunden. Selbst rein elektrisch lassen sich bis zu 140 km/h Höchstgeschwindigkeit erreichen – das ist mehr als genug, um auch ohne Verbrennungsmotor innerhalb des Tempolimits der meisten Länder auf Autobahnen zügig unterwegs zu sein.

Die elektrische Reichweite beträgt über 70 Kilometer (NEFZ). Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Gesamtkapazität von 15,6 kWh lässt sich extern mit Wechsel- (AC) oder Gleichstrom (DC) aufladen. An einer 7,4-kW-Wallbox (AC) dauert der Ladevorgang von 10 bis 100 Prozent SoC (State of Charge, Ladezustand) rund 1 Stunde und 45 Minuten. Beim schnellen Gleichstromladen (DC) mit maximal 24 kW ist der Akku in rund 25 Minuten von 10 bis 80 Prozent SoC aufgeladen. Damit es nur zu geringen Einschränkungen des Kofferraumvolumens gegenüber den nicht hybrid-motorisierten Schwestermodellen kommt, mündet der Auspuff zentral unter dem Fahrzeugboden und der Endschalldämpfer wurde in den Mitteltunnel gepackt. Die Integration des Kraftstofftanks in den Achsbauraum schafft zusätzlichen Platz unter den Rücksitzen für die Hochvoltbatterie.

EQ Power Vielfalt von der Mittelklasse bis zum Luxussegment mit bis zu 100 Kilometer elektrischer Reichweite

Bei den EQ Power Modellen der C- bis S-Klasse und von GLC bis GLE handelt es sich bereits um die dritte Hybrid-Generation. 90 kW Spitzenleistung und ein Anfahrdrehmoment von 440 Newtonmetern sorgen für ein souveränes Fahrgefühl auch bei rein elektrischer Fahrt und erlauben dabei Höchstgeschwindigkeiten von 130 km/h. Beim GLE 350 de 4MATIC sind es sogar 100 kW Leistung und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h. In der neuen E-Klasse Familie bietet Mercedes-Benz sieben verschiedene Plug-in-Hybride als Limousine und T-Modell mit Benzin- oder Dieselmotor sowie Heck- oder Allradantrieb an. Die elektrische Reichweite von C-, E- und S-Klasse beträgt rund 50 Kilometer (NEFZ). Der GLE kommt sogar über 100 Kilometer (NEFZ) weit. Entscheidend für die Erhöhung der elektrischen Reichweite ist die auf 13,5 kWh gesteigerte Nennkapazität. Die Batterie des GLE speichert sogar 31,2 kWh.

An einer Wallbox mit Wechselstrom (AC) ist die leere Batterie beispielsweise zu Hause nach circa 1,5 Stunden (GLE: 3 Stunden 15 Minuten) wieder vollständig geladen. Selbst an einer üblichen Haushaltssteckdose gelingt dies innerhalb von rund fünf Stunden. Der GLE besitzt eine COMBO-Ladedose für Wechselstrom- und Gleichstromladen. An entsprechenden DC-Ladesäulen ist das Laden der Batterie in ca. 20 Minuten (10 bis 80 Prozent SoC) bzw. 30 Minuten (10 bis 100 Prozent SoC) möglich.

Damit die Abstände zwischen den einzelnen Ladevorgängen so groß und die Ladezeit so kurz wie möglich sind, unterstützt die Bordelektronik der EQ Power Modelle den Fahrer beim effizienten Fahren mit einer intelligenten und streckenbasierten Betriebsstrategie. Sie empfiehlt den elektrischen Fahrmodus für die jeweils sinnvollsten Streckenabschnitte und berücksichtigt dabei unter anderem Navigationsdaten, Topografie, Geschwindigkeitsvorschriften und die Verkehrsverhältnisse für die gesamte geplante Route. Der so genannte ECO Assistent steht dem Fahrer als eine Art Coach zur Seite und hilft beim Strom- und Kraftstoffsparen. Wer seinem Rat konsequent folgt, kann den Verbrauch um bis zu fünf Prozent gegenüber einem normalen Fahrprofil senken.

Mercedes me Charge soll das Laden erleichtern

Über Mercedes me Charge erhalten Fahrer eines Mercedes-Benz EQC oder Plug-in-Hybrid-Modells mit dem Infotainmentsystem MBUX (Mercedes-Benz User Experience) optional Zugang zu einem der weltweit größten Ladenetze mit allein in Europa über 300 verschiedenen Betreibern von öffentlichen Ladestationen (Stadt, Parkplätze, Autobahnen, Einkaufszentren usw.). Der bequeme Zugang zu den Ladesäulen erfolgt über die Mercedes me Charge Ladekarte, per Mercedes me App oder über die Anzeige auf dem Media-Display des Fahrzeugs. Hierfür sind keine unterschiedlichen Verträge notwendig: Die Kunden profitieren neben der einfachen Authentifizierung von einer integrierten Bezahlfunktion mit einfacher Abrechnung, nachdem sie einmalig ihre Zahlungsmethode hinterlegt haben. Jeder Ladevorgang wird automatisch abgebucht. Die einzelnen Ladevorgänge werden monatlich in einer übersichtlichen Rechnung zusammengestellt. Das natürliche Sprachverstehen des MBUX‑Systems erlaubt zudem die Suche von Ladesäulen in der Nähe oder entlang der gewählten Route. So werden Finden, Laden und Bezahlen so komfortabel wie nie.

„Plug-in-Hybride verbinden die Vorteile aus zwei Welten: In der Stadt fahren sie rein elektrisch, bei langen Strecken profitieren sie von der Reichweite des Verbrenners. Sie machen das Fahrzeug insgesamt effizienter, weil sie einerseits Energie beim Bremsen rekuperieren und andererseits den Verbrennungsmotor in verbrauchsoptimalen Drehzahl- und Lastbereichen betreiben können. Denn die unterschiedlichen Charakteristiken der Antriebe ergänzen sich perfekt: Ein Elektromotor arbeitet bei niedrigen, ein Verbrenner bei höheren Geschwindigkeiten und Lasten am effizientesten.“ – Dr. Torsten Eder, Leiter Mercedes-Benz Antriebsstrang-Entwicklung

Die kostenlose EQ Ready App analysiert individuelle Fahrtdaten der Nutzer und gleicht diese mit zahlreichen Parametern von Elektro- und Hybridfahrzeugen ab. Dabei wird ermittelt, ob der Umstieg auf ein Elektroauto oder ein Hybridmodell für den Nutzer sinnvoll wäre. Die Ergebnisse basieren auf dem individuellen Nutzungsprofil und analysieren nicht nur eine einzelne Fahrt, sondern das alltägliche Fahrprofil für eine ganzheitliche Betrachtung. Es gilt der Grundsatz der Selbstbestimmung: Personalisierte Daten werden nur erhoben, wenn der Kunde dem vorab explizit zustimmt.

Die neue Version der App ist ab sofort im App-Store verfügbar und kann Marken-unabhängig genutzt werden. Die EQ Ready App überprüft nicht nur, ob die Ziele des Nutzers auch mit einem elektrischen Antrieb erreichbar wären, sondern informiert ihn jeden Tag über den Strombedarf sowie die verfügbare Ladeinfrastruktur entlang seiner Strecken. Zudem kann der Nutzer sein aktuelles Fahrzeug mit einem alternativ betriebenen Modell von Mercedes-Benz vergleichen.

Quelle: Daimler – Pressemitteilung vom 13.07.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Immer noch besser ein PHEV, als das was die Grazer jetzt planen. Sie wollen jetzt im ganzen Land Platten im Boden einbauen, dass man so nur noch drauf fahren müsse um zu laden. Argument: Man spare das Ladekabel…… Die sollen in Dörfern alte Brückenwaagen herausreissen, und dort einbauen. Da wo man früher gemästete Schweine und Kälber auf die Waage fuhr.

strauss:

Der GLE, auf dem richtigen Weg mit über 30 KWh Akku. So geht PHEV! Weiter so Mercedes.

Nicolai Schoedel:

„Erst mal Hybrid an der Reiche“ ja genau. Ist das ein Fluß in Schwaben?

Ralf:

Nein erst Hybrid. Das mußt du verstehen. Es würde immer gesagt es gibt einen Übergang. Jetzt willst du direkt zum E-Autos.
Du hast das nicht verstanden.
Die sind spät dran und haben sich verzettelt. Jetzt ist erst mal Hybrid an der Reiche. Bitte bezahle erst mal für die Übergangslösung. Das kann doch nicht so schwer sein.

cosmopilot:

Was nutzen uns Hybride!Wo bleiben die Vollelektrischen Autos Eqa und Eqb?

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