Mercedes-Benz startet Produktion des EQS SUV

Cover Image for Mercedes-Benz startet Produktion des EQS SUV
Copyright ©

Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Mercedes-Benz produziert den vollelektrischen EQS SUV ab sofort exklusiv in seinem Werk in Nordamerika. Der Luxus-SUV markiert einen weiteren wichtigen Schritt in der globalen Initiative von Mercedes-Benz Cars, in diesem Jahr acht vollelektrische Fahrzeuge an sieben Standorten auf drei Kontinenten zu produzieren, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Der Elektro-SUV wird in die Produktion des Mercedes-Benz Werks Tuscaloosa, Alabama, integriert, das seit 1997 der Produktionsstandort für große SUV mit dem Stern ist. Tuscaloosa dient als wichtiger Produktionsstandort für die Luxus-Elektro-SUVs der Marke Mercedes-EQ: den EQS SUV und auch den EQE SUV, dessen Produktion noch in diesem Jahr anlaufen wird.

Das Werk Tuscaloosa nutzt eigenen Angaben zufolge moderne digitale, nachhaltige, effiziente und flexible Produktionsmethoden und folgt der Blaupause der Factory 56 in Sindelfingen, Deutschland, die die Zukunft der Automobilproduktion von Mercedes-Benz symbolisiere. Dank frühzeitiger Investitionen in eine flexible Produktion und des Einsatzes des modernen digitalen Produktionsökosystems MO360 sei Mercedes-Benz in der Lage, vollelektrische Fahrzeuge in großen Stückzahlen zu produzieren.

Lokale Batterieproduktion als Erfolgsfaktor

Die neue Batteriefabrik, die im März im nahe gelegenen Bibb County eröffnet wurde, produziert die Batteriesysteme für den EQS SUV auf einer rund 300 Meter langen Fertigungslinie mit mehr als 70 Arbeitsstationen. Die einzelnen Komponenten werden in einem voll digitalisierten Produktionsprozess zusammengefügt, darunter bis zu zwölf Zellmodule und das sogenannte EE-Compartment für die intelligente Integration der Leistungselektronik. Die Batterie für den EQS SUV basiert auf einer modularen Architektur, die auch in den EQS und EQE Limousinen zum Einsatz kommt. Mit dem neuen Werk ist Bibb County nun Teil des globalen Mercedes-Benz Batterieproduktionsnetzwerks, das Fabriken auf drei Kontinenten umfasst.

Seit diesem Jahr arbeiten die Mercedes-Benz US-Produktionsstandorte CO2-neutral wie alle Mercedes-Benz eigenen Pkw- und Transporterwerke weltweit. Im Einklang mit der Strategie des Herstellers zum Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung in allen Werken soll der gesamte Strombedarf des Standorts Bibb County ab 2024 aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden.

Mit Blick auf die zukünftige Rückführung von Lithium-Ionen-Batteriesystemen aus Mercedes-EQ Fahrzeugen hat das Unternehmen eine globale Batterierecyclingstrategie etabliert und beginnt mit dem Bau einer eigenen Batterierecyclinganlage in Deutschland, die auf Hydrometallurgie basiert. Analog zu dieser Technologie plant das Unternehmen, den Wertstoffkreislauf mit Hightech-Partnern für das Batterierecycling in den USA und China zu schließen.

Mercedes-Benz US-Produktion auf einen Blick

Seit den 1990er Jahren hat Mercedes-Benz insgesamt mehr als sieben Milliarden Dollar in Alabama investiert. Davon flossen eine Milliarde Dollar in die Errichtung des Batteriewerks, in das Logistik Center und in die Flexibilisierung der Produktionslinien. Aktuell beschäftigt Mercedes-Benz U.S. International (MBUSI) rund 4500 Mitarbeiter und sichere darüber hinaus rund 11.000 weitere Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistern in der Region.

Seit 1997 sind rund vier Millionen Fahrzeuge im Werk in Tuscaloosa vom Band gerollt. Allein im Jahr 2021 waren es rund 260.000 SUVs. Rund zwei Drittel der Jahresproduktion gehen in den Export – damit ist MBUSI einer der größten Automobilexporteure der USA.

Mercedes-Benz-EQS-SUV-Produktion-USA
Mercedes-Benz

Mit der Luxuslimousine EQS und der sportlichen Executive-Limousine EQE hat Mercedes-Benz ein neues, voll-elektrisches Zeitalter in den oberen Marktsegmenten betreten. Der EQS SUV ist die dritte Modellreihe mit dieser für Elektroautos entwickelten Architektur. Der SUV bietet im Innenraum viel Platz, Komfort und Konnektivität für bis zu sieben Passagiere.

Das modulare Antriebskonzept ermöglicht ein großes Spektrum an maximalen Gesamt-Antriebsleistungen von 265 bis 400 kW. Abhängig von der Fahrzeugausstattung sowie -konfiguration sollen WLTP-Reichweiten von bis zu 660 Kilometern möglich sein. Dank leistungsstarker Elektromotoren, reaktionsschnellem Allradantrieb 4MATIC und intelligentem Offroad-Fahrprogramm soll der EQS SUV auch in leichtem Gelände sicher unterwegs sein.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 25.08.2022

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Detlev:

Ich kann mich Stefan uneingeschränkt anschließen. Einen SUV elektrisch betrieben mit bis zu 400 kW Leistung braucht kein Mensch – und unsere Umwelt noch weniger! Begreifen die Menschen immer noch nichts?

brainDotExe:

Wäre es dir lieber, wenn die potentiellen Käufer einen GLS als Verbrenner kaufen?
Die Leute stehen nunmal auf SUVs und Umweltschutz spielt beim Autokauf bekanntermaßen eine untergeordnete Rolle.

Man kann nicht immer nur Extreme fordern, Politik ist wie fast alles im Leben ein Kompromiss.

Stefan:

Warum nur sind fast alle neuen E-Autos SUV’s????? Will man denn mit E-Autos nicht die Umwelt schonen… das sagen doch immer alle Politiker… manoman, wir bequemen Menschen wollen immer diese riesen Karren haben und die echte Umwelt nur mit Worten schonen. Aber die Hersteller müssen leider das herstellen wo gekauft wird… leider, leider. Für mich ist ein E-SUV ein völlig gegensätzliches Auto, es will die Umwelt schonen, aber es will gross und mächtig in den Wind stechen!? Ich selber hatte noch nie ein SUV und werde das künftig auch nicht wollen. Dazu gibt es Nutzwagen und PW’s die man artgerechter einsetzen kann.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Cadillac Optiq: Der elektrische Großstadt-Cowboy im Test

Wolfgang Gomoll  —  

Der Cadillac Optiq setzt nicht auf brachiale Gewalt, sondern Lounge-Atmosphäre und erstklassigen Sound. Allerdings zeigt er Schwächen bei der DC-Ladeleistung.

Cover Image for Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Verkehrswende-Radar: Autoverkehr stagniert, ÖPNV legt kräftig zu

Michael Neißendorfer  —  

Während das Pkw-Aufkommen auf den Straßen leicht zurückgeht, gibt es deutliche Zuwächse im ÖPNV.

Cover Image for Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Renault Twingo Electric kann ab sofort reserviert werden

Michael Neißendorfer  —  

Mit dem Einstiegspreis von weniger als 20.000 Euro unterstreicht der neue E-Twingo die Ambitionen von Renault, Elektromobilität erschwinglicher zu machen.

Cover Image for Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Weshalb der Plug-in-Hybrid-Boom bald enden könnte

Daniel Krenzer  —  

Inzwischen liegt der Anteil von Plug-in-Hybriden bei den Neuzulassungen bei 12 Prozent, bis Jahresende dürfte der Wert weiter steigen – und dann wieder fallen.

Cover Image for Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Leapmotor B10 Fahrbericht: Elektro-SUV ab 29.990 Euro

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Schickes Design, viel Platz und moderne Technik – der Leapmotor B10 mischt das Kompakt-SUV-Segment auf. Warum er mehr bietet, als sein Preis vermuten lässt.

Cover Image for Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Stellantis investiert 11 Milliarden Euro in den USA

Sebastian Henßler  —  

Stellantis investiert rund 11 Milliarden Euro in seine US-Produktion. Es entstehen neue Modelle und Antriebe. Über 5000 Jobs werden geschaffen.