Mercedes-Benz: Gemeinsam für eine CO2-neutrale Lieferkette

Cover Image for Mercedes-Benz: Gemeinsam für eine CO2-neutrale Lieferkette
Copyright ©

Mercedes-Benz

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Bekenntnis zur Klimaneutralität: Lieferanten, die für mehr als 75 Prozent des jährlichen Einkaufsvolumens von Mercedes-Benz stehen, haben den Ambition Letter unterzeichnet und den Klimazielen des Autoherstellers zugestimmt. Beim Thema CO2-Neutralität betrachte Mercedes-Benz nicht nur seine Produkte, sondern die gesamte Wertschöpfungskette. Um den größtmöglichen Unterschied für unseren Planeten zu machen, arbeite der Hersteller mit seinen Lieferanten Hand in Hand.

Mercedes-Benz hat seine Lieferanten aufgefordert, das Ziel einer CO2-neutralen Pkw-Flotte bis 2039 gemeinsam zu verfolgen – elf Jahre früher, als es die EU-Gesetzgebung vorschreibt. Ein Großteil der Lieferanten – insgesamt stehen sie für mehr als 75 Prozent des jährlichen Einkaufsvolumens – hat dem Hersteller zufolge den Ambition Letter bereits unterzeichnet und sich damit bereit erklärt, bis spätestens 2039 nur noch CO2‑neutrale Produkte zu liefern.

Künftig will Mercedes-Benz nur noch mit Partnern zusammenarbeiten, die den Nachhaltigkeitsanspruch teilen – in Bezug auf Klima, Umwelt und Menschenrechte. Deshalb habe der Hersteller ein „Ambition Rating“ für Lieferanten entwickelt. Mercedes-Benz bewerte seine Nachhaltigkeitsleistung, indem verschiedene Methoden zur Bewertung von Klima-, Umwelt- und Menschenrechtsaspekten zusammengeführt werden. Die Ergebnisse seien ab diesem Jahr ein wichtiges Kriterium für Vergabeentscheidungen.

Mit der Ambition 2039 will Mercedes-Benz in weniger als 20 Jahren eine CO2-neutrale Neuwagen-Flotte anbieten. Gerade die Transformation zur Elektromobilität erhöht den Energiebedarf in der vorgelagerten Lieferkette. So ist die Herstellung eines vollelektrischen Fahrzeugs vor allem aufgrund der Lithium-Ionen-Batterien etwa doppelt so CO2-intensiv wie die eines konventionellen Verbrenners.

Trotz eines höheren Energiebedarfs bei der Herstellung bieten Elektrofahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Antrieben jedoch auch heute schon bei der Ökobilanz in Sachen CO2-Emissionen einen deutlichen Vorteil. Denn erst die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge ergibt ein realistisches Bild: Elektrofahrzeuge können aufgrund ihrer emissionsfreien Fahrt einen großen Teil der zunächst höheren CO2‑Emissionen aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette wieder gut machen. Hier setzt Mercedes-Benz an und reduziert gemeinsam mit dem globalen Lieferantennetzwerk die CO2-Emissionen in der Herstellungsphase.

Klimaneutralität wird also fest in den Vertragsbedingungen verankert und der Ambition Letter zu einem wesentlichen Kriterium für Auftragsvergaben. Spätestens ab 2039 dürfen nur noch Produktionsmaterialien die Werkstore von Mercedes-Benz passieren, die in allen Wertschöpfungsstufen bilanziell CO2-neutral sind. Unterzeichnet ein Lieferant den Ambition Letter nicht, wird er bei Neuvergaben nicht berücksichtigt.

CO2-intensive Bauteile und Materialien im Fokus

Bis 2039 nimmt Mercedes-Benz Materialien und Komponenten zusätzlich in den Fokus, die in der Herstellung und Verarbeitung besonders CO2-intensiv sind. Zu den Fokusbauteilen gehören beispielsweise Batteriezellen, Stahl und Aluminium. Diese Bauteile machen etwa 80 Prozent der CO2-Emissionen in der Lieferkette eines reinen Elektroautos aus. Mit zwei strategischen Partnern für Batteriezellen hat Mercedes-Benz bereits eine klare Zielsetzung vereinbart: Die Unternehmen CATL (Contemporary Amperex Technology Co., Limited) und Farasis Energy haben zugesichert, Batteriezellen zu liefern, die mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind-, Solar und Wasserkraft gefertigt werden. Dadurch reduziert sich der CO2-Fußabdruck der Gesamtbatterie um mehr als 30 Prozent.

Eine ganzheitliche Betrachtung der Umweltauswirkungen umfasst auch den schonenden Umgang mit Ressourcen. Das Unternehmensziel ist es, den Primärrohstoffeinsatz für elektrische Antriebe bis 2030 konsequent zu reduzieren und den Anteil an sekundären und erneuerbaren Materialien in den Fahrzeugen sukzessive zu steigern. Mercedes-Benz arbeitet gemeinsam mit seinen Partnern daran, den Sekundärmaterial-Anteil in den Fokusmaterialien Schritt für Schritt zu erhöhen.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 09.03.2021

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Anonymous:

Das wird wohl wirklich spannend, wer in 10 Jahren noch am Markt sein wird – Die Geschichte lehrt uns jedenfalls bisher 2 Dinge

  1. Hochmut kommt meist vor dem Fall
  2. Arroganz muß man sich leisten können

Beispiele:

  • Nokia
  • Polaroid
  • Pferdekutschen Hersteller
  • Verbrenner Hersteller
Mark Müller:

Ja, gute Frage.

Wolfbrecht Gösebert:

„Stellen Sie sich vor, sie müssten in 10 Jahren entscheiden, ob Sie lieber ein 10jähriges Tesla Model Y oder einen 10jährige EQA fahren (bzw. kaufen) wollen.“

In 10 Jahren … hmmm, das ist ja einfach:
Erstmal schauen, welchen Hersteller es noch gibt … MB oder Tesla :P

TM3:

Achso, welches Auto hat mehr Rost, da war Benz in der Vergangenheit ja auch oft ganz weit vorne mit dabei ;-)

Aber grundsätzlich stimme ich zu, ich hätte auch lieber, mehr Qualität. Wenier Komplexität wie im Tesla, aber mehr Qualität, das kommt dann aus Grünheide.

Flo:

Stimme Ihne voll zu. Frei nach dem Motto: BMW und Daimler machen die Liferketten grün und wollen aber den Verbrenner noch möglichst lange auslutschen. Das nennt man Greenwashing. Cheers

Mark Müller:

Apropos mithalten: Mal schauen, wie sich der EQA in Europa gegen das Tesla Model Y hält.
Stellen Sie sich vor, sie müssten in 10 Jahren entscheiden, ob Sie lieber ein 10jähriges Tesla Model Y oder einen 10jährige EQA fahren (bzw. kaufen) wollen.

TM3:

Es ist gut, dass man drauf schaut, aber es kommt a bisl so nach dem Motto, wir können nicht mithalten, daher machen wir jetzt auf nachhaltig
(obwohl wir trotzdem immer noch am liebsten die Verbrenner verkaufen, weil wir es nicht schaffen den Laden schnell genug zumzubauen)
Selbiges bei BMW

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie BMW in Debrecen den neuen iX3 baut

Wie BMW in Debrecen den neuen iX3 baut

Michael Neißendorfer  —  

Im Oktober startet die Serienproduktion des Elektro-SUV iX3 in Ungarn. Schon jetzt gewährt BMW Einblicke in das von Grund auf neu gebaute Werk.

Cover Image for Wie Elli Mobility mit E-Autos Kosten in Flotten senkt

Wie Elli Mobility mit E-Autos Kosten in Flotten senkt

Sebastian Henßler  —  

Elli Mobility im Podcast: CEO Joschi Jennermann über B2B-Fokus, Tank- und Ladekarte, Homecharging, Großspeicher und den Weg von Misch- zu E-Flotten.

Cover Image for Ferrari belebt den Testarossa als Plug-in-Hybrid mit 1050 PS neu

Ferrari belebt den Testarossa als Plug-in-Hybrid mit 1050 PS neu

Michael Neißendorfer  —  

Mit gleich drei Elektromotoren und einem V8-Biturbo leistet der 849 Testarossa beeindruckende 1050 PS – ein absoluter Rekord für ein Serienmodell von Ferrari.

Cover Image for Partner statt Paläste: So will Togg in Deutschland erfolgreich sein

Partner statt Paläste: So will Togg in Deutschland erfolgreich sein

Michael Neißendorfer  —  

Mit Verzögerung kommt der türkische Autobauer Togg nach Deutschland und bringt mit dem Elektro-SUV T10X sowie der E-Limousine T10F gleich zwei Fahrzeuge mit.

Cover Image for Porsche Cayman und Boxster ab 2027 nur noch als Stromer

Porsche Cayman und Boxster ab 2027 nur noch als Stromer

Laura Horst  —  

Porsche nimmt keine Aufträge mehr für den Boxster und den Cayman mit Verbrennungsmotor an. Beide Modelle kommen 2027 als Elektroautos zurück.

Cover Image for ChargingTime Update: Mehr Transparenz beim Strom laden

ChargingTime Update: Mehr Transparenz beim Strom laden

Sebastian Henßler  —  

Mit ChargingTimePay zahlen Nutzer per App oder Karte. Transparent ausgewiesene Gebühren und klare Preisvergleiche sollen böse Überraschungen vermeiden.