Im Februar haben wir berichtet, dass die ersten zehn Fahrzeuge in zwei Varianten des eActros von Mercedes-Benz zum Kundeneinsatz auf die Straße kommen. Der Elektro-LKW von Mercedes wird hierbei mit 18 beziehungsweise 25 Tonnen Gesamtgewicht unter realen Bedingungen seine Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen müssen.
Dachser hat im März mitgeteilt, dass man ab dem Frühjahr 2018 auf den eActros in der Praxis setzen möchte. Das Unternehmen hat als eine von zehn ausgewählten Firmen die Möglichkeit den schweren, voll elektrischen Lkw vom Typ eActros im Alltag auf Herz und Nieren zu testen. Nun zieht auch Hermes nach.
Hermes integriert eActos in die eigene Flotte
Der Handels- und Logistikdienstleister Hermes ist der erste von insgesamt 20 Kunden aus unterschiedlichen Branchen, die den Elektro-Lkw in ihre Flotte integrieren. Die Kunden setzen jeweils einen seriennahen 18- oder 25-Tonner ein Jahr lang im normalen Betrieb ein und testen ihn auf seine Alltagstauglichkeit.
„Die Praxistests mit dem eActros sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Serienprodukt. Mit den umfassenden Erkenntnissen wollen wir Elektro-Lkw für den innerstädtischen Verteilerverkehr, die betriebswirtschaftlich auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw liegen, ab 2021 realisieren. Unser Fokus liegt auf Reichweite und Kosten der Batterien, aber auch auf der notwendigen Infrastruktur für den Einsatz in den gewerblichen Flotten unserer Kunden.“ – Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Lkw
Als Ziel hat man sich auch bei Hermes auf lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten später auch mit schweren Serien-Lkw geeinigt. Die Testserie gliedert sich in zwei Phasen mit jeweils zehn Kunden und dauert insgesamt ca. zwei Jahre.
Hermes erprobt einen 25-Tonner hauptsächlich auf einer 50 km langen Strecke, die zwischen Bad Hersfeld und dem Hermes Logistik-Center Friedewald in Nordhessen verläuft. Die Tour führt durch eine von Hügeln geprägte Landschaft und wird sechs- bis achtmal am Tag gefahren. Dies macht mindestens einen Ladevorgang zwischen den Fahrten erforderlich. Die ReichÂweite des eActros beträgt bis zu 200 km.
Oliver Lanka, Head of Central Procurement bei Hermes Germany, gibt zu verstehen, dass Elektromobilität ein essentieller Bestandteil der eigenen NachhaltigkeitsÂstrategie ist. Entsprechend hat man sich das hohe Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2025 in allen Ballungszentren in Deutschland emissionsfrei zuzustellen. Neben dem Einsatz von batterieelektrischen Transportern auf der Letzten Meile ist auch die sukzessive Elektrifizierung des schweren Verteiler- und Zubringerverkehrs für Hermes ein wichtiges Thema.
Förderung im Rahmen des Projekts „ Concept ELV²“ & Globale Bündelung der Aktivitäten
Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im VerteilerverÂkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMUB) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Bei der Daimler AG werden zukünftig alle Elektro-Aktivitäten in einer neuen Organisation für e-Mobilität gebündelt: Die E-Mobility Group (EMG). Diese definiert künftig marken- und spartenübergreifend die Strategie zu Elektro-Komponenten und kompletten E-Fahrzeugen und erarbeitet eine weltweit einheitliche Architektur.
Die EMG ist global aufgestellt, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten funktionsübergreifend an diversen Standorten im weltweiten Netzwerk des Unternehmens, wie wir Anfang Juni erfahren haben.
Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 17.09.2018