Maxus Mifa 9: Elektro-Van für die ganze Familie & mehr

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Maxus

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 5 min

Die Marke Maxus hat sich bisher in erster Linie als Nutzfahrzeugableger des chinesischen SAIC-Konzerns einen Namen machen können. Doch mit der üblichen Weißware der eDelivery-Modelle hat der neue Mifa 9 nichts zu tun, denn der elektrische Familienvan ist luxuriöser denn je und hat aktuell fast keine Konkurrenz.

Viele Autofans werden schon den Markennamen Maxus kaum kennen und dann noch die Modellbezeichnung Mifa 9? Fehlanzeige! Dabei ist der elektrische Van mehr Business-Transporter als reines Familienfahrzeug und bietet gerade im luxuriösen Fond Platz und Komfort ohne Grenzen. Maxus meint es ernst mit seiner Expansionsstrategie und auch wenn die SAIC-Tochter ihr Geld auf mehr als 50 Märkten weltweit in erster Linie mit Transportern und Lastwagen verdient, soll das Portfolio auch in andere Bereiche erweitert werden. Wie das aussehen kann, zeigt der Maxus Mifa 9, neben dem Pick Up T90 EV das zweite Elektromodell, das nicht allein Gewerbekunden ansprechen soll.

Wie schon der rustikale T90 EV hat auch der Mifa 9 aktuell kaum echte Konkurrenz. Familienvans gibt es einige, doch die setzen nach wie vor weitgehend auf Dieselantriebe und so muss sich der Maxus Mifa 9 in erster Linie mit einem Mercedes EQV oder dem neuen VW ID Buzz auseinandersetzen. Wirklich günstig ist der elektrische Mifa 9 bei seinem Markteinstieg in Europa nicht. Nur wenige dürften sich für die 68.990 Euro teure Basisversion entscheiden und so sollte es zumindest bei den meisten Interessenten der 77.390 Euro teure Luxury-Variante werden.

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Angetrieben wird der 5,27 Meter lange Van von einem 180 kW / 245 PS starken Elektromotor an der Vorderachse, der ein maximales Drehmoment von 350 Nm leistet. Damit zerrt der rund 2,4 Tonnen schwere Fronttriebler beim Abbiegen schon einmal spürbar an der Lenkung, weil das Drehmoment vom Start weg munter anliegt und die 19-Zöller durchaus Mühe haben, alle Leistung auf den Boden zu bekommen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei langstreckentauglichen 180 km/h und das 90 kWh große Akkupaket im Unterboden soll für Reichweiten von mehr als 430 Kilometern sorgen, ehe es mit einem Normverbrauch von 21,5 kWh / 100 Kilometer wieder an die Ladesäule zum Nachtanken geht. Hier ist die Ladegeschwindigkeit mit 120 kW zwar nicht üppig, aber immerhin deutlich höher als beim Pick Up mit seinen schmalen 80 kW. In einer halben Stunde erstarkt der Mifa 9 somit von 30 auf 80 Prozent. Die Zuglast des Elektro-Vans liegt bei 1000 Kilogramm.

Im Innern ist der Maxus-Van gerade ab der edlen Ausstattungsvariante Luxury eine echte Schau. Da bietet er nicht nur überaus bequeme Komfortsessel vorn, die beiden Einzelsitze in der zweiten Reihe lassen sich sogar wie in der Business Class eines Fliegers beinahe flach hinlegen. Zudem gibt es eine Sitzklimatisierung, eine Massagefunktion und USB-Anschlüsse für die eigenen Gerätschaften. Praktisch an der Rückseite der vorderen Mittelarmlehne: ein 220-Volt-Anschluss für Notebook oder größere Geräte. In der dritten Reihe können etwas beengt nochmals drei weitere Insassen Platz nehmen – besser es sind nur zwei, denn dann ist die Stimmung nicht nur auf längeren Strecken besser.

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Zudem bietet der E-Van elektrische Schiebetüren, eine große Heckklappe und zwei Schiebedächer, die ebenfalls elektrisch bedienbar auf Wunsch viel Licht ins Innere bringen. Der Fahrer blickt hinter dem Lederlenkrad auf ein sieben Zoll großes animiertes Cockpit und bedient die zentralen Fahrzeugfunktionen über einen 12,3-Zoll-Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts. Für Unterhaltung and Bord sorgen Radio oder Soundsystem mit Apple Car Play oder Bluetooth-Vernetzung. Für zwei Mobiltelefone gibt es Ladeschalen in der Armlehne und vor der Mittelkonsole – mehr geht kaum. Der Laderaum liegt je nach Sitzkonfiguration zwischen 450 und über 2000 Liter. Das dürfte gerade auch Shuttledienste freuen.

Keine große Überraschung für den Fahrer: Der Maxus Mifa 9 ist komfortabel unterwegs und muss sich mit seinem 180 kW / 245 PS starken Elektromotor nicht verstecken, wenn es auch einmal etwas flotter vorangehen soll. Das gilt auch für das Fahrwerk, das schlechte Fahrbahnoberflächen weitgehend eliminiert und sich allein bei groben Stößen und schmerzhaften Querfugen etwas schwerer tut. Dabei ist die Lenkung ebenso leichtgängig wie präzise und sorgt zusammen mit dem guten 360-Grad-Kamerasystem dafür, dass der fast 5,30 Meter lange China-Van den Fahrer auch in engen Straßen oder beim Einparken nicht überfordert.

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Was gefällt, ist die solide Geräuschdämmung, die der Edel-Maxus auch ohne Dämmglas seinen Insassen bietet, wenn diese auf den bequemen Sesseln nicht ohnehin schneller als es ihnen lieb ist eingeschlafen sind. Für Entspannung beim Fahrer sorgt derweil nicht nur die komfortable Sitzposition, sondern auch die zahlreichen Assistenzsysteme, die es akustisch bisweilen etwas zu gut meinen. Gerade der Spurhalteassistent ist nicht nur feinfühlig, sondern auch eine echte Nervensäge, die man besser ausstellt, weil man sich selbst und die Mitfahrer nicht ärgern möchte.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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Luxembufggibbi:

Der Wagen sieht aus wie ein gestrechter Kia E Soul

Olli:

Endlich mal kein Stadtpanzer, schon deshalb von mir thumbs up!

Chris:

Würde ja gerne einen elektronischen Van haben aber die technischen Daten sind mies, Optik gerade so akzeptabel aber der Preis geht gar nicht.

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