Im ersten Halbjahr 2025 haben sich die Neuzulassungen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden in Westeuropa spürbar verschoben. Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Auswertung des Automobil-Analysten Matthias Schmidt, der dafür die Zulassungsdaten aus 18 Ländern erfasst und ausgewertet hat. Insgesamt wurden in den betrachteten Märkten rund 1,71 Millionen Autos mit Steckeranschluss neu zugelassen. Davon entfielen etwa 1,15 Millionen auf Elektroautos und gut 563.000 auf Plug-in-Hybride. Elektroautos legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24,8 Prozent zu, während Plug-in-Hybride um 20 Prozent wuchsen. Der Abstand zwischen beiden Antriebsarten vergrößert sich damit weiter.
Deutschland verzeichnet die höchsten Stückzahlen. Knapp 249.000 Elektroautos stehen etwa 139.000 Plug-in-Hybride gegenüber. Der Anteil der Elektroautos am gesamten deutschen Automarkt beträgt 17,7 Prozent, Plug-in-Hybride erreichen 9,9 Prozent. Zusammengenommen ergibt das einen Marktanteil von 27,6 Prozent. Elektroautos stellen 64,2 Prozent aller Neuzulassungen von Autos mit Stecker.
Im Vereinigten Königreich fällt das Bild ähnlich aus. 225.000 Elektroautos und 107.000 Plug-in-Hybride sorgen für einen Stecker-Anteil von 31,9 Prozent. Der Elektroauto-Anteil liegt bei 67,8 Prozent. Beide Antriebsarten wachsen deutlich, wobei Elektroautos etwas schneller zulegen. Frankreich zeigt eine andere Entwicklung. 148.000 Elektroautos bedeuten ein Minus von 6,4 Prozent. Plug-in-Hybride gehen um 33,3 Prozent auf 49.000 Einheiten zurück. Der gemeinsame Marktanteil liegt bei 23,4 Prozent. Innerhalb der Fahrzeuge mit Stecker dominieren Elektroautos mit 75,1 Prozent.
Was folgt auf Deutschland, Großbritannien und Frankreich?
Spanien gehört zu den Märkten mit dem größten prozentualen Zuwachs, liegt im Gesamtvolumen aber noch hinter den führenden Ländern. Elektroautos machen dort knapp die Hälfte aller Stecker-Zulassungen aus, der Rest entfällt auf Plug-in-Hybride. Norwegen und Dänemark sind fast vollständig auf Elektroautos umgestiegen. In Norwegen liegt der E-Auto-Anteil innerhalb der Steckerfahrzeuge bei deutlich über 90 Prozent, in Dänemark nur leicht darunter. Plug-in-Hybride spielen hier nur noch eine Randrolle.
Schweden hält einen hohen Elektrifizierungsgrad: Mehr als sechs von zehn Neuzulassungen haben einen Stecker für Ladestrom. Der größere Teil entfällt auf Elektroautos, doch Plug-in-Hybride haben weiterhin einen festen Platz. In den Niederlanden und Belgien liegt der Plug-in-Anteil am Gesamtmarkt bei deutlich über 40 Prozent. In Belgien entfallen fast acht von zehn Plug-in-Neuzulassungen auf Elektroautos – ein klarer Schwerpunkt.
Italien zeigt ein nahezu ausgeglichenes Verhältnis zwischen beiden Technologien, allerdings bei einem deutlich geringeren Gesamtanteil. Das Wachstum ist vorhanden, verläuft jedoch moderater als in den Kernmärkten. Österreich, Portugal und die Schweiz bewegen sich im mittleren Bereich. In allen drei Ländern liegt der Elektroauto-Anteil innerhalb der Plug-ins spürbar über der Marke von 60 Prozent. Die Entwicklung ist stabil und kontinuierlich.
Irland und Finnland weisen ebenfalls hohe Anteile auf. Irland hat ein nahezu gleiches Verhältnis zwischen beiden Antriebsarten, während Finnland klar in Richtung Elektroauto tendiert. Griechenland, Luxemburg und Island runden das Bild ab. Luxemburg und Island erreichen bei den Plug-ins einen klaren E-Auto-Überhang, Griechenland verzeichnet dagegen leicht mehr Plug-in-Hybride.
In der Summe entfallen 67,2 Prozent aller Steckerauto-Neuzulassungen in Westeuropa auf Elektroautos. Plug-in-Hybride bleiben in einzelnen Märkten relevant, vor allem dort, wo der Plug-in-Anteil insgesamt noch niedriger ist oder besondere Marktbedingungen vorliegen. Der Norden treibt den elektrischen Wandel an, Deutschland und Großbritannien liefern die höchsten Stückzahlen, und südeuropäische Märkte holen prozentual auf.
Quelle: Matthias Schmidt – Schmidt Automotive Research / The European Electric Car Study