MAN ist Marktführer bei E-Bussen in Europa

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MAN

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

Er ist aus dem Stadtbild vieler Metropolen nicht mehr wegzudenken: der MAN Lion’s City E. Allein im vergangenen Jahr wurden 780 MAN Elektro-Busse in Europa (EU27+3) zugelassen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Damit übernehme MAN Truck & Bus laut aktueller Registrierungsstatistik die Spitzenposition im europäischen Elektrobusmarkt und lasse mit einem Marktanteil in Höhe von rund 13,3 Prozent die Konkurrenz hinter sich. Auch die Verkaufszahlen der MAN E-Busse in Europa sprechen eine klare Sprache: So konnte der Nutzfahrzeughersteller 2023 insgesamt 771 E-Busse absetzen und die Verkaufszahlen des Lion’s City E im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifachen.

MAN ist aber demnach nicht „nur“ Marktführer im europäischen Gesamtmarkt, sondern auch die Nummer 1 in den nationalen E-Bus-Märkten Deutschland (hier wurden 245 Lion’s City E in 2023 registriert), Schweden (126 Zulassungen), Belgien (69 Zulassungen), Österreich (26 Zulassungen) und Slowenien (8 Zulassungen). „Zahlenmäßig machen die Märkte in Deutschland, Schweden, Spanien, Norwegen und Belgien das Rennen“, sagt Robert Katzer, Head of Sales & Product Bus und ergänzt: „In diesen fünf Ländern sind fast 80 Prozent aller 2023 in Europa registrierten Lion’s City E unterwegs und sorgen für einen sicheren, zuverlässigen und vor allem nachhaltigen Nahverkehr.“

Skandinavien und Spanien nutzen viele E-Busse

Die Märkte für Elektrobusse in Spanien und Norwegen sind dabei im vergangenen Jahr besonders stark gewachsen – sowohl hinsichtlich ihrer Gesamtzulassungszahlen als auch in Bezug auf Neuregistrierungen von MAN-Bussen: In Norwegen wurden 76 Lion’s City E in Betrieb genommen und in Spanien 93. So setzen unter anderem die spanischen Städte Alicante, Bilbao, Málaga, San Sebastián und Valencia auf den Stadtbus. „Auch unser 1000. Lion’s City E, der im September 2023 knapp drei Jahre nach Start der Serienproduktion im polnischen MAN-Werk in Starachowice vom Produktionsband gelaufen ist, ist im Großraum Madrid und damit in Spanien im Einsatz“, sagte Katzer. Geordert hat den E-Bus das Verkehrsunternehmen Auto Periferia, eine Tochter der spanischen Grupo Ruiz.

Skandinavien gilt als einer der Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Das zeigt sich auch an den Zulassungszahlen von MAN: In Schweden, Norwegen und Dänemark wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 230 elektrisch angetriebene Stadtbusse registriert. Allein 76 Elektro-Busse hat der Hersteller im Dezember in der norwegischen Hauptstadt Oslo erfolgreich auf die Straße gebracht. Bestellt hatte die 59 Solo- und 17 Gelenkbusse der Verkehrsbetreiber Unibuss. Entschieden habe sich das Unternehmen für den MAN Lion’s City E unter anderem, um die CO2-Bilanz im ÖPNV maßgeblich zu verbessern.

Bekenntnis zu Pariser Klimaabkommen

„Wir freuen uns sehr über diese Erfolge, die wir unseren Kunden, aber auch dem unermüdlichen Einsatz unseres Busteams zu verdanken haben“, sagt Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus, und weiter: „Auch im neuen Jahr wollen wir ganz klar die Transformation hin zur nachhaltigen Mobilität weiter vorantreiben und unseren Absatz von batterieelektrischen Bussen steigern.“ Gemeinsam mit Partnern und Kunden treibe MAN die nachhaltige Mobilität voran, um dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tragen. Dabei stehe der Nutzfahrzeughersteller voll und ganz zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens.

Im Mittelpunkt seiner Bemühungen stehen demnach für MAN eine umfassende Beratung und innovative Lösungen, zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Marktes. „Für uns war immer klar, dass wir unseren E-Bus in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickeln und stetig weiter optimieren. Denn unser Ziel war und ist es, den besten elektrischen Stadtbus anzubieten und Verkehrsbetriebe auf ihrem Weg zu einem nachhaltigen ÖPNV bestmöglich zu unterstützen. Dass unsere Bemühungen vom Markt und vielen Experten honoriert werden, ist ein toller Erfolg“, resümiert Oktay.

Neben Kunden, Fahrern und Fahrgästen begeistere der Lion’s City E auch Experten und Fachpresse. So wurde der Elektro-Bus von der internationalen „Bus & Coach of the Year”-Jury zum „Bus of the Year 2023“ gekürt. Zudem wählte ihn eine internationale Expertenjury zum „Sustainable Bus of the Year 2024“. „Insbesondere Effizienz, Umweltfreundlichkeit und das Engagement von MAN als Pionier im Bereich der E-Mobility sorgten für Begeisterung“, freut sich MAN. Die EU strebt an, dass europäische Stadtbusse allesamt spätestens 2035 emissionsfrei auf den Straßen unterwegs sind.

Quelle: MAN – Pressemitteilung vom 1. Februar 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Stefan:

Da viele Hersteller mittlerweile ihre Antriebe und Batterien selber produzieren = „Fertigungstiefe“ + „Wertschöpfung“ im eigenen Konzern steigern (cash out reduzieren) hat Bosch die Probleme. Und da sie eine Konter Chance (den Sono Sion als Bosch Sion rausbringen) verpasst haben, ist die Zukunft nicht rosig. Von ebike Antrieben alleine, kann ein so großer Konzern nicht leben.

Stefan:

Bis 1945 fuhren noch 95% der Züge mit Kohle Dampflokomotiven…..die Elektrifizierung im Schienenverkehr kam am Anfang auch nur langsam in Gang. Wenn die Kosten für BEV (Busse) weiter so sinken, wie sie es die letzten Jahre gemacht haben, wird mehr Dynamik entstehen.

Auch VDL baut interessante BEV Busse.

Daniel W.:

Ergänzung:

Bosch baut jetzt auch Arbeitsplätze bei Haushaltsgeräten ab.

Da weniger Wohnungen gebaut werden, gibt es auch weniger Küchen und damit weniger Bedarf an Küchengeräten.

Bosch kommt also von mehreren Seiten in Bedrängnis und greift vermutlich deshalb zum Strohhalm Wasserstofftechnik, um die Firma zu retten.

Nachdem Asien mit E-Autos und jetzt auch Afrika mit E-Motorrädern zeigen, wie einfach und günstig batterie-elektrische Fahrzeuge zu produzieren sind, dürfte die Konkurrenz aus dem Ausland die deutsche Industrie zunehmend unter Druck setzen. Da hilft auch keine teure Wasserstofftechnik.

Und noch eine aktuelle Nachricht aus dem Transporterbereich:

—–
Monster-Akku mit 113 kWh
Mercedes Sprinter bekommt mehr elektrische Varianten

Die Elektrifizierung macht auch vor Transportern keinen Halt. Mercedes führt zwei neue batterieelektrische Grundversionen seines berühmten Sprinters ein, von denen ntv.de nun eine testen durfte. Wichtige Botschaft: Es gibt einen großen Akku.

…Basisversion 56 kWh, … Die nächstgrößere Variante ist mit 81 kWh am Start, während die 113 kWh große Batterie für ausschweifende Reichweiten von 440 Kilometern laut gemittelter WLTP-Norm gut ist. In der Stadt sollen es sogar 530 Kilometer sein.
(Quelle: n-tv.de – 06.02.2024)
—–

Wolfbrecht Gösebert:

„Super Argument, das erste Elektrofahrzeug gab es 1839 …“

Irrelevant – nach über 30 Jahren Entwicklung und Multimillionen Förderaufwand bleibt einfach festzustellen: Das Produkt FCEV überzeugt absolut nicht und verdient keinen »Hätschelstatus«!

• ÖKOLOGISCH unsinnig
• TECHNISCH zu komplex
• WIRTSCHAFTLICH zu teuer in ALLEN 3 Punkten
1 – Kauf
2 – Betrieb
3 – Wartung

Da ist eben nach der LANGEN Zeit auch kein *entscheidender* „Überholvorgang“ IM VERGLEICH zu den ständigen Fortschritten der BEVs mehr zu erwarten. Übrigens: Die autonome Verfügbarkeit von Grünem Wasserstoff reicht absehbar NICHT mal für *wirklich wichtige Anwendungen* wie

• Gaskraftwerke für Dunkelflauten
• Chemie-Rohstoffe
• industrielle Prozeßwärme
• Sauerstoff-Reduktion (z.B. Eisengewinnung) s. Link c&p–>

link.springer.com/article/10.1007/s00501-015-0346-5

Frank:

Super Argument, das erste Elektrofahrzeug gab es 1839, vielleicht brauchen wir in 10 Jahren keine FCEV, aber nach jetzigen Stand sieht es nicht so aus, sonst würde Brüssel nicht alle 200km eine H2-Tankstelle planen.

Frank:

Wasserstoff wird doch nicht nur in Fahrzeuge, Schiffe, Industrie, sondern auch in Heizungsysteme eingebaut siehe Viessmann, da brauchen wir auch deutsche Firmen.

Wolfbrecht Gösebert:

„[FCEV-Busse] kamen logischerweise einfach später, weil FCEV-Busse BEV-Busse ++ sind.“

Was für ein logischer Unfug: Ich erinnere da mal an das Versuchsfahrzeug NeCar (später auch NECAR 1 genannt):

Das „New Electric Car“ wurde 1994 auf der Basis des Mercedes-Benz MB 100 als das erste Brennstoffzellenauto (einer ganzen Reihe) der Daimler-Benz AG vorgestellt und steht heute im Mercedes-Benz Museum …

Also fing MB schon vor 30 (i.W.: Dreißig!) Jahren mit den Versuchen an, ein Brennstoffzellen-Fahrzeug zu bauen!
Jetzt immer noch einen „Welpen“-Status für FCEVs zu fordern, empfinde ich als schlicht albern!

Generell werden FCEV-Landfahrzeuge auch künftig keine wirkliche Bedeutung erlangen und Nischenprodukte bleiben! Das H2-Drama bei der Wiesbadener Verkehrsgesellschaft ESWE Verkehr ist dafür symptomatisch: Kosten und Komplexität waren dort (erwartbar) die „Totengräber“!

Daniel W.:

Bosch baut massiv Stellen ab und gleichzeitig macht es sich für Wasserstoff stark – wie passt das zusammen?

Vermutlich hofft Bosch, dass Wasserstofftechnik viel Umsatz in die Kassen spült – das bedeutet aber hohe Kosten für die Kunden.

Und die Arbeitsplätze? – die sind vermutlich so oder so verloren. Teuere Wasserstoff-Technik und -Produktion kostet viel, das bleibt wenig für Mitarbeiter.

Fred Feuerstein:

Du hast vergessen hinzuzufügen, dass ein FCEV Bus ein schlechter BEV Bus mit anfälliger und wartungsintensiver Technik ist.
Im Verkehr wird die Brennstoffzelle glücklicherweise keine große Rolle spielen. Das ist bereits jetzt absehbar.

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