MAHLE setzt künftig auf kabellose Ladetechnologie für Elektrofahrzeuge

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MAHLE

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Vergangene Woche wurde bekannt, das MAHLE ein Lizenzpaket für die Magnet-Resonanz-Technologie von WiTricity erworben hat. Mit dieser Lizenz wird es dem Unternehmen möglich den Weg zum Anbieter von kabelloser Ladetechnologie für Elektrofahrzeuge zu gehen. Hierbei steht für den Konzern vor allem Ladegeschwindigkeit, Kompaktheit und Energieeffizienz im Fokus. Bereits im vergangenen Jahr sind WiTricity und Anjie Wireless eine entsprechende Kooperation eingegangen, um die Ladesysteme kommerziell an Automobilhersteller in China zu vertreiben.

„Wir erweitern damit das MAHLE Portfolio um ein wesentliches Element für die nachhaltige Akzeptanz und Ausbreitung der E-Mobilität. Wir sehen in dieser Technologie ein starkes Marktpotenzial. Unsere Lösung wird ein zuverlässiges, schnelles und sehr effizientes Laden möglich machen.“ – Dr. Jörg Stratmann, Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung und CEO von MAHLE

Kabelloses Laden als Zukunftstechnologie bei MAHLE

Eigener Aussage nach habe man in den vergangenen Jahren selbst verstärkt auf dem Gebiet des kabellosen Ladens geforscht. Geht nun „mit dem Erwerb der Lizenzen für die Magnet-Resonanz-Technologie von WiTricity“ in die nun konkrete Entwicklungsphase über.

Unterstützung erfährt MAHLE durch die eigenen Kompetenzen im Bereich der Steuerungselektronik, der Software und dem Wärmemanagement. Dabei steht fest, dass man besonderen „Wert auf ein modulares, kompaktes und für den Kunden upgradefähiges System“ legt, wie Dr. Otmar Scharrer, Leiter der Zentralen Forschung und Vorausentwicklung bei MAHLE, zu verstehen gibt.

MAHLE setzt auf bidirektionales Laden mit Magnet-Resonanz-Technologie von WiTricity

Mahle unterstreicht zudem die Aussage unseres Artikels: „Autos werden mehr als nur Fahrzeuge sein“. In dem wir davon ausgehen, dass Batteriebetriebene Fahrzeuge aber nicht nur die Art, wie wir uns fortbewegen verändern, sondern das gesamte städtische Leben. Warum? Weil die Infrastruktur den neuen Bedürfnissen angepasst werden muss, um Elektrofahrzeuge mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig stellen diese aber auch eine mobile Energiequelle für andere Geräte dar, die mit ihnen verbunden sind.

So wird das MAHLE System beispielsweise bidirektional funktionieren: Das parkende Fahrzeug wird zum Pufferspeicher und kann seine Energie wieder ins Netz zurückspeisen – ein großer Vorteil, um regenerativ erzeugten Strom ideal zu nutzen. Zudem wird eine hohe Gesamteffizienz erreicht, indem Abwärme aus dem Ladevorgang beispielsweise zum Vorwärmen des Fahrgastraums genutzt wird.

Von Vorteil ist bei der lizenzierte Magnet-Resonanz-Technologie von WiTricity die Tatsache, dass im Gegensatz zum aktuell verfügbaren induktiven Laden die Robustheit des MAHLE Systems erheblich größer ist. Sprich, dass Fahrzeug muss nicht punktgenau auf der Ladeplatte stehen, sondern besitzt eine erheblich größere Variabilität. Hatten wir so bereits in unserem Artikel „Kontaktloses Laden mit Plug-In-Lösungen auf Augenhöhe“ angeschnitten.

E-Mobilität ein Baustein für die Zukunft des Konzerns

Man kann somit festhalten: Auch im Bereich der Zulieferer herrscht Druck durch die Elektrifizierung des Verkehrs. Mahle hat sich entschieden nicht die Konzentration auf eine Technologie zu setzensondern die bewusste Entscheidung getroffen auf Technologieoffenheit zu setzen. Mahle treibt so zu einem die Verbesserung des Verbrennungsmotors voran, damit dieser emissionsärmer und klimafreundlicher wird.

Quelle: Mahle – Pressemitteilung vom 06. Februar 2019

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Strauss:

Das ist wirklich nicht die erste Priorität der E Mobilität. Den Stecker kann man noch von Hand einstecken. Es müsste aber mehr davon geben die passen und der Strom läuft. Problem der Reichweite kann sicher nicht mit direktionalem Laden verbessert werden! Die Batteriestromreserve genügt ja kaum zum Fahren geschweige denn zum noch andere Aufladen. Bitte ihr Wissenschafter, konzentriert euch auf das Wesentliche: Batterie. Reichweite und Preis gegenüber dem Verbrenner.

Sebastian Henßler:

Wenn uns weitere Zahlen vorliegen, werden diese entsprechend ergänzt.

Carl Epkenhans:

Bitte auch Zahlen veröffentlichen.
Was genau heißt: “ Zudem wird eine hohe Gesamteffizienz erreicht, indem Abwärme aus dem Ladevorgang beispielsweise zum Vorwärmen des Fahrgastraums genutzt wird.“
Die hälfte des Jahres kann die Abwärme sinnvoll genutzt werden, im Winter.

Zu erwähnen wäre noch das diese Effizienzverluste nicht entstehen wenn man einfach das Kabel anschließt.
Wer ist so faul, dies nicht zu tun, und 25-35% mehr Strom verschwendet. Ziel ist es doch mit dem E-auto Resourcen zu schonen.

Die ~3000€ fürs kabellose laden noch gar nicht beachtet….

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