Lucid im Q1/2023: Rückläufige Produktion- und Absatzzahlen

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Lucid Motors

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Am gestrigen Donnerstag gab Lucid Motors einen Blick auf die Zahlen des ersten Quartals im Jahr 2023 frei. Diese sind nicht positiv aufgefallen, trotz einer eh schon schwachen Prognose für den Jahresstart. Der Hersteller von Luxus-Elektroautos produzierte in dem am 31. März beendeten Quartal 2314 Fahrzeuge und lieferte 1406 aus, weniger als die 3493 produzierten und 1932 ausgelieferten Fahrzeuge im vierten Quartal 2022.

Diese Entwicklung machte sich auch bei der Einpreisung der Aktie bemerkbar. Der Kurs fiel im nachbörslichen Handel um drei Prozent. Die Quartalsergebnisse sollen am 08. Mai bekannt gegeben werden. Lucid Motors hat die Auslieferung der limitierten Lucid Air Dream Edition an Kunden in Deutschland und den Niederlanden im vergangenen Dezember begonnen. Doch ganz so rosig ging es nicht weiter, für das Start-up aus den USA, wie wir Anfang April verkünden konnten. Es wurde bekannt, dass Lucid Motors Hunderte Mitarbeiter entlassen muss. 18 Prozent seiner Mitarbeiter (rund 1300 Angestellte) muss der Elektroautohersteller entlassen. Dies geschieht im Rahmen eines Umstrukturierungsplans der dem Unternehmen helfen soll, seine Kosten zu senken.

Wie Reuters ausführt, hat das in Newark, Kalifornien, ansässige Unternehmen, das bereits mit Lieferketten- und Logistikproblemen zu kämpfen hat, auch mit den aggressiven Preissenkungen zu kämpfen, die Tesla ausgelöst hat. Dies habe seinerseits dazu geführt, dass in einem Umfeld steigender Zinssätze und hoher Inflation Käufer:innen von E-Luxusautos eher Abstand nehmen.

In seiner im Februar veröffentlichten Jahresprognose schätzte das Unternehmen, dass es im Laufe des Jahres 10.000 bis 14.000 Luxusfahrzeuge produzieren wird, womit es die Schätzung der Analysten von 21.815 Fahrzeugen weit verfehlte. 2022 lieferte das Unternehmen 4369 E-Fahrzeuge aus, produziert habe man im gleichen Zeitraum 7180 E-Autos.

Quelle: Reuters – Lucid’s first-quarter vehicle production, deliveries fall sequentially

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Teslajoe:

Bei Fahrzeugen über 100 000 € ist der Markt begrenzt. Selbst bei E Autos gibt es genügend Auswahl. Und es werden noch mehr.
Auch wenn Lucid das beste Auto in dieser Klasse wäre, ist m.E. incl. SUV bei 75000 Stück pro Jahr Schluss.
Tesla hat im besten Jahr ca 95000 Model S und X verkauft. Und große Verluste geschrieben. Da ist Lucid noch lange nicht. Und die Geschichte mit dem Model 3 und Y lässt sich nicht einfach wiederholen.
Ich denke das wars.
LG Joe

Marc:

Ich denke, wenn Lucid mit irgendetwas nicht Probleme hat, sind es Teslas Preissenkungen. Niemand schwankt zwischen einem Model Y und einem Lucid. Und das Model S wird kaum verkauft, das ist doch keine Zielgruppe. Nein, man wollte sich auf dem weltweiten Luxus-Automarkt eine Scheibe abschneiden. Das scheitert gerade erbärmlich.

Denn dafür brauchst du eine Luxus-Brand für Automobile. Und zwar eine, die für geniale Luxus-Limousinen um 200k tragfähig wäre. Das wäre Mercedes, Maybach, Bentley, Rolls Royce, Maserati, vielleicht Jaguar. Audi und BMW schon nicht, sind nicht die Preisklasse und zu sportliche Marken wie Ferrari würden auch nicht tragen.

Wenn der Lucid einer dieser Luxusmarken wäre, müsste sein Aussehen bei gutem cw-Wert dramatischer sein und das Auto länger. Ist es aber nicht, sieht aus wie ein brav gestylter Japaner oder Chinese mit Karosserie im E-Klasse Format. Diese Lektion lernen gerade viele neue Spieler, die beschlossen haben, plötzlich Premium oder gar Luxus zu sein.

Dabei gab es als Lehrstück Ende der 80er Jahre das Scheitern des Allante während der sehr ähnliche SL fünf Jahre Lieferzeit hatte. Auf das verzweifelte „Why?“ der Verantwortlichen bei Cadillac antwortet ihnen ein Marketingspezialist damals: Um bei Automobilen in Europa als Luxus wahrgenommen zu werden, hilft es sehr, wenn man dort 50 Jahre vorher einige berühmte Rennen gewonnen hat. Und Amerika nimmt als Luxus, was in Europa Luxus ist.

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