Lucid plant Einstieg in Chinas Automobilmarkt

Cover Image for Lucid plant Einstieg in Chinas Automobilmarkt
Copyright ©

rblfmr / Shutterstock.com

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Die in den USA ansässige Lucid Group, Hersteller von Luxus-Elektrofahrzeugen, plant ihre Expansion auf den größten Automobilmarkt der Welt. Dies gab der Leiter des China-Geschäfts des Unternehmens, Zhu Jiang, vor wenigen Tagen bekannt.

Lucid beabsichtigt, importierte Fahrzeuge auf dem chinesischen Markt anzubieten, während gleichzeitig eine lokale Produktion in Betracht gezogen wird, so eine Person, die mit den Plänen des Unternehmens vertraut ist. Details zu möglichen Produktionsplänen vor Ort wollte Zhu gegenüber Reuters allerdings nicht kommentieren.

Finanzielle Herausforderungen und Wettbewerbsdruck

Wie viele andere Wettbewerber auch, sieht sich Lucid mit wachsenden Verlusten und schrumpfenden Barreserven konfrontiert, während gleichzeitig Sorgen vor einer Rezession und ein von Tesla angefachter Preiskrieg den Druck erhöhen. Vor kurzem hatte das Unternehmen seine Produktionsprognose für 2023 gesenkt und für das erste Quartal geringere Umsätze gemeldet, als ursprünglich erwartet. Lucid CEO Peter Rawlinson nannte dabei steigende Zinsen als Herausforderung für den Markt.

Sicherung von Finanzmitteln für die Expansion

Lucid plant, durch eine Aktienplatzierung etwa 3 Milliarden Dollar einzunehmen, wobei voraussichtlich fast zwei Drittel dieser Summe vom Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens stammen werden.

Bereits heute besitzt der PIF mehr als 60 Prozent des Unternehmens. Daher habe man sich bereit erklärt, 265,7 Millionen Aktien in einer Privatplatzierung für etwa 1,8 Milliarden Dollar zu kaufen. Dies entspricht einem Preis von etwa 6,80 Dollar pro Lucid-Aktie, im Vergleich zum Börsenschlusskurs von 7,76 Dollar am Mittwoch. Der verbleibende Betrag werde aus einer öffentlichen Aktienemission von 173,5 Millionen Stammaktien aufgebracht.

Zhu äußerte, dass diese Finanzspritze Lucid helfen wird, seine fortschrittliche Technologie und Produktinnovationen schneller auf den globalen Markt zu bringen. „Auch China erwartet dies gespannt“, fügte er hinzu.

Quelle: Reuters – US luxury EV maker Lucid set to enter China market

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Philipp:

Ich bin mir unsicher, was der letzte Satz mit dem EQS bedeuten soll. Aktuell klingt es so, als hätte Mercedes nur 46 EQS im Jahr 2022 verkauft. Es waren 19.200.

Ich verstehe die Marktposition von Lucid einfach nicht. Wer kauft den ein Auto eines Unbekannten Herstellers mit unbekannten Garantien, Softwareentwicklung, etc. > 200.000€ wenn fie Alternativen der bekannten Hersteller zur Verfügung stehen. Als wären am Ende die 1000 PS so relevant. In den Preisregionen möchte ich auch einfach den Komfort, den so ein EQS oder i7 bietet.

Jan:

Jetzt in China zu starten, ist ein „Move“, um die Aktionäre zu beruhigen: „riesiges Potenzial“. Aber wenn man die Autos in anderen Ländern nicht los wird, warum dann gerade in einem Land mit eigener starker E-Auto-Industrie? Es ist nicht einfach, eine Marke aufzubauen. Lucid wird es vermutlich nicht schaffen (wie die meisten anderen Startups).

Robert:

Ausgerechnet jetzt in China wo doch derzeit die Preise für E-Autos massiv am fallen sind wird es für Lucid extrem schwer werden, da müssten sie die Preise ihrer Fahrzeuge schon deutlich nach unten fahren um dort Land zu sehen ob sie sich das leisten können? Gut die Geldgeber hinter Lucid hätten jedensfalls genug Geld um das zu finanzieren aber ob sie das jemals wieder reinfahren können da habe ich schon große Zweifel. man sieht es ja am Mercedes EQS trotz massiver Preissenkung von über 30.000 Euro konnten sie als weltweit bekannter Hersteller von Luxusautos nur 46 Stück 2022 verkaufen

Frank Beetz:

Lucid hat es nicht geschafft sich zu etablieren in einer Zeit in der andere Hersteller geradezu Geld gescheffelt haben.

Meiner Meinung nach sind die jetzt schon Pleite.
Wer die Aktie jetzt kauft, braucht viel Mut.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Citroën-CEO: „E-Mobilität darf kein Luxus bleiben“

Citroën-CEO: „E-Mobilität darf kein Luxus bleiben“

Sebastian Henßler  —  

Citroën-CEO Xavier Chardon über Komfort als Markenkern, bezahlbare E-Autos – und die Rolle der Marke als Herausforderer im europäischen Markt.

Cover Image for Diese günstigen 7 E-Autos schaffen mindestens 250 Kilometer reale Reichweite

Diese günstigen 7 E-Autos schaffen mindestens 250 Kilometer reale Reichweite

Daniel Krenzer  —  

Elektroautos von um die 30.000 Euro und weniger gibt es inzwischen eine ganze Menge, doch welche schaffen reale 250 Kilometer am Stück?

Cover Image for Circunomics will Datendrehscheibe der Akku-Branche werden

Circunomics will Datendrehscheibe der Akku-Branche werden

Sebastian Henßler  —  

Circunomics nutzt Millionen Batteriedaten, um Second-Life-Potenziale zu bewerten, Recyclingprozesse zu digitalisieren und faire Marktpreise zu sichern.

Cover Image for Tesla erhöht Reichweite bei Model 3 und Y auf bis zu 750 km

Tesla erhöht Reichweite bei Model 3 und Y auf bis zu 750 km

Sebastian Henßler  —  

Tesla frischt Model 3 und Model Y auf: mehr WLTP-Reichweite, neue Frontkamera und Blinkerhebel im Model 3, Preise unverändert, Upgrades im Konfigurator.

Cover Image for Gebrauchte Elektroautos: Tipps für den sicheren Kauf

Gebrauchte Elektroautos: Tipps für den sicheren Kauf

Michael Neißendorfer  —  

Der TÜV-Verband gibt Tipps: Vom Akkuzustand über die Ladefähigkeit bis zum Bremsen-Check: Worauf Käufer bei einem gebrauchten E-Auto achten sollten.

Cover Image for SAP-Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt E-Auto-Strategie

SAP-Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt E-Auto-Strategie

Sebastian Henßler  —  

Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt SAPs Kurs: „Im Unterhalt sind die E-Autos einfach günstiger“ – und zwei Drittel der CO₂-Emissionen hängen am Fuhrpark.