Stellantis will Lithium-Schwefel-Batterien für E-Autos 2030 marktreif haben

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der Autokonzern Stellantis und der Batteriehersteller Zeta Energy haben eine Entwicklungsvereinbarung unterzeichnet, die darauf abzielt, die Batteriezelltechnologie für Anwendungen in Elektroautos voranzutreiben. Ziel der Partnerschaft ist es, Lithium-Schwefel-Batterien für E-Autos mit einer besonders hohen gravimetrischen Energiedichte zu entwickeln und gleichzeitig eine volumetrische Energiedichte zu erreichen, die mit der heutigen Lithium-Ionen-Technologie vergleichbar ist, so Stellantis in einer aktuellen Mitteilung.

Für die Kundinnen und Kunden bedeute dies potenziell ein deutlich leichteres Akkupack mit der gleichen nutzbaren Energie wie bei modernen Lithium-Ionen-Batterien. Das ermögliche dank des geringeren Gewichts eine größere Reichweite, ein verbessertes Handling und mehr Leistung. Darüber hinaus habe die Technologie das Potenzial, die Schnelllade-Geschwindigkeit um bis zu 50 Prozent zu erhöhen. Damit würde die Nutzung eines Elektroautos noch komfortabler werden. Lithium-Schwefel-Batterien werden voraussichtlich weniger als die Hälfte pro Kilowattstunde (kWh) kosten als heutige Lithium-Ionen-Batterien.

Unsere Zusammenarbeit mit Zeta Energy ist ein weiterer Schritt, um unsere Elektrifizierungsstrategie voranzutreiben und saubere, sichere und erschwingliche Fahrzeuge zu liefern“, sagte Ned Curic, Chief Engineering and Technology Officer von Stellantis. „Bahnbrechende Batterietechnologien wie Lithium-Schwefel können das Engagement von Stellantis für Klimaneutralität bis 2038 unterstützen und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Kundinnen und Kunden optimale Reichweite, Leistung und Erschwinglichkeit genießen.“

Wir freuen uns sehr, mit Stellantis an diesem Projekt zu arbeiten“, sagte Tom Pilette, CEO von Zeta Energy. „Die Kombination der Lithium-Schwefel-Batterietechnologie von Zeta Energy mit der Expertise von Stellantis in den Bereichen Innovation, globale Herstellung und Vertrieb kann die Leistung und das Kostenprofil von Elektroautos erheblich verbessern und gleichzeitig die Ausfallsicherheit der Lieferkette für Batterien und Elektrofahrzeuge erhöhen.“

Batterien aus Abfallstoffen und Methan

Die Batterien werden den beiden Partnern zufolge aus Abfallstoffen und Methan hergestellt, wobei die CO2-Emissionen deutlich geringer sein sollen als bei jeder bestehenden Batterietechnologie. Die Zeta Energy-Batterietechnologie soll innerhalb der bestehenden Produktions-Technologie herstellbar sein und eine kurze, vollständig inländische Lieferkette in Europa oder Nordamerika ermöglichen. Die Zusammenarbeit umfasst sowohl die Vorserienentwicklung als auch die Planung für die zukünftige Produktion. Nach Abschluss des Projekts sollen die Batterien ab 2030 Elektroautos von Stellantis antreiben.

Die Lithium-Schwefel-Batterietechnologie biete im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien eine höhere Leistung bei geringeren Kosten. Schwefel ist weit verbreitet, kostengünstig und verringere sowohl die Produktionskosten als auch das Risiko in der Lieferkette. Die Lithium-Schwefel-Batterien von Zeta Energy verwenden Abfallstoffe, Methan und unraffinierten Schwefel, ein Nebenprodukt aus verschiedenen Industriebranchen. Im Gegenzug werden weder Kobalt noch Graphit, Mangan oder Nickel benötigt.

Die Entwicklung leistungsstarker und erschwinglicher Elektroautos ist eine wichtige Säule des Strategieplans „Dare Forward 2030“ von Stellantis. Das Angebot an solchen Modellen soll bis dahin auf 75 steigen. Stellantis verfolgt einen Dual-Chemistry-Ansatz, um alle Kunden bedienen zu können, und erforscht auch weitere innovative Batteriezellen- und Batteriepack-Technologien.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 05.12.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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pionierska:

Irgendwo hab ich gelesen, dass an die 2000 Zyklen inzwischen realistisch sein sollen, vor ein paar Jahren waren es noch ein paar Hundert.

pionierska:

Mal wieder eine EANews, die Hoffnung macht. Recherchiert man ein wenig den Lauf dieser Entwicklung zeigt sich sehr schön, dass man einen langen Atem braucht und eine „kritische Masse“ an Forschungsclustern, um einen so vielversprechenden Stand zu erreichen. Beteiligt waren u.a. (auch chinesische Partner) das Department of Chemistry, das Smalley Institute for Nanoscale Science and Technology und das NanoCarbon Center der Rice University. Das ganze nahm seinen Anfang vor ca. 15 Jahren mit Arbeiten zu Superkapazitoren auf Basis von Carbon Nanotubes.

Helmut L.:

Was im Artikel leider nicht erwähnt wird: Beim aktuellen Entwicklungsstand der Lithium-Schwefel-Batteriezellen ist die zyklenfestigkeit miserabel. Heißt, die Kapazität verringert sich schnell, die Zellen sind schnell kaputt.
Seit Jahren gibt es immer wieder Sensationsmeldungen über neuartige Batteriezellen, aber die Skalierung auf Großserienproduktion mit zuverlässiger Qualität bleibt aus.

Du könntest 2 Marken jund Modelle nennen:

Du „könntest“ zwei Marken und Modelle nennen….

Kannst die die Quellen für die Informationen nennen? Dann könnte ich dir vielleicht glauben.

Oder kannst oder könntest du das auch nicht?

Daniel W.:

Wenn der politische Wille fehlt, dann nützen auch Lithium-Schwefel-Batterien für E-Autos 2030 nichts, denn dann hat die Verbrenner-Lobby Oberwasser.

Schon heute gibt es passende Batterien mit genügend Reichweite für 90% der Autofahrer. Die Hersteller müssten nur günstige E-Autos anbieten.

Meine weiteste Urlaubstrecke am Tag war rund 350 km bis in die Nähe von Innsbruck und von dort aus gab es Abstecher bis nach Italien.

Im Alltag waren es meistens unter 10 km am Tag und bei Fahrten am Wochenende, wenn das Ziel mal etwas weiter weg war, dann auch 150 km.

Die durchschnittliche Strecke pro Tag beträgt etwa 35 km, wenn man die Vielfahrer berücksichtigt, dann fährt die Mehrheit deutlich weniger als die 35 km.

Pheaton:

Sollte das wirklich so sein und kommen, dann führt an der E-Mobilität auch für mich kein Weg mehr vorbei. Kritische Rohstoffe bis auf das Lithium nicht mehr vorhanden, CO2 Rucksack reduziert, sollte auch noch die trocken Beschichtung der aktiven Masse funktionieren dann sind wir gut unterwegs. Bis dorthin, werden wir auch die Erfahrung haben, ob in Summe die Energiespeicher das halten was man im Augenblick verspricht.
Sie sollten mindestens ein Auto Leben lang halten.
Ich könnte jetzt zwei Marken und Modelle nennen, wo ich behaupten moechte, dass bei dem einen Modell doppelt so viele Energiespeicher bisher getauscht wurden als es zugelassene Fahrzeuge gibt.
Und bei dem anderen mindest so viele wie zugelassene.
Leider wird mir das hier niemand glauben. Aber so ist es

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