LG Chem sichert sich eine halbe Milliarde Euro für Batteriefabrik in Polen

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Michael Neißendorfer
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Der südkoreanische Batteriehersteller LG Chem hat mit drei heimischen Banken – Korea Development Bank (KDB), die Export-Import Bank von Korea (Korea Eximbank) und die Nonghyup Bank – Kreditverträge über insgesamt 550 Millionen Euro abgeschlossen, um in Polen eine Fabrik für Elektroauto-Batterien aufzubauen. Medienberichten zufolge handelt es sich um ein grünes Darlehen („green loan“), das die südkoreanische Regierung zur Finanzierung umweltfreundlicher Projekte aufgelegt hat. Den Standort für die neue Batteriefabrik hat LG Chem bereits gefunden: Ein ehemaliges Fernseher-Montagewerk in der südwestpolnischen Stadt Breslau, umweit eines bereits bestehenden Standorts gelegen, das LG Chem für umgerechnet 29 Millionen Euro erworben hat.

Bereits im März hatte die polnische Tochtergesellschaft von LG Chem, LG Chem Wroclaw Energy, einen Kreditvertrag über 480 Millionen Euro mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) abgeschlossen. Schon damals sagte die EIB, dass das Darlehen für den Bau und den Betrieb von Produktionsanlagen in Breslau für fortschrittliche Lithium-Ionen-Zellen und Batterien für Elektroautos gedacht ist. Die Finanzierung werde rund ein Drittel der gesamten Projektkosten abdecken, die auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt werden, so die EIB. Den Rest werde LG Chem mit eigenen Mitteln und anderen Finanzierungsquellen stemmen.

Das von der EIB unterstützte Projekt soll eine jährliche Produktionskapazität von mehr als 35 Gigawattstunden haben, was eine ausreichende Kapazität für mehr als eine halbe Million Elektroautos darstellt. Aktuell verfügt LG Chem über fünf Batterieanlagen in Südkorea, China, den USA und Polen mit einer Gesamtleistung von 70 Gigawattstunden. Mit der neuen Fabrik werde LG Chem die Marke von 100 Gigawattstunden knacken, heißt es, was für gut 1,7 Millionen E-Autos pro Jahr reichen würde. Der Batteriehersteller beliefert 13 der 20 führenden Automarken mit Akkus für Elektroautos, darunter Volkswagen, Renault, General Motors und Hyundai.

LG Chem plant allein in diesem Jahr umgerechnet gut 2,3 Milliarden Euro in die Batterieproduktion zu investieren. Der Hersteller will mit Batterien bis 2024 einen Umsatz von etwa 23 Milliarden Euro im Jahr erzielen. Das wäre deutlich mehr als bislang: Aktuell kommen gut 5 Milliarden Euro des Gesamtumsatzes von LG Chem aus dem Batteriebereich.

Quelle: Yonhap — LG Chem signs 550 mln-euro loan deal with S. Korean banks // Korea IT Times — LG Chem to attract 700 billion won in green loan for expansion of battery factory in Poland

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Johann:

Erklären Sie mal der sowieso Elektromobilität kritischen Bevölkerung, den Vorteil von polnischen Batterien zu polnischen Verbrennern. Wir wissen mittlerweile alle das der größte Co2 Rucksack bei der Herstellung anfällt.
Da liegt das meiste Potenzial, also bitte dann sollte es dort endlich genutzt werden.

Meikel:

Mensch Leute, VW pflanzt pro ID.3 drei Bäume, die ein paar Wochen später sowie eintrocknen – und schon sind sie klimaneutral. Damit ist der Kohlestrom (ob aus Polen oder China) doch völlig egal.

Emobilitãtsberatung-berlin K.D. Schmitz:

Bleibt die Frage was ist jetzt besser, Verbrenner mit Polen-Strom fertigen oder Batteriezellen für Elektroautos mit Polen-Strom fertigen.

Ralf:

Ein „grünes Dahrlehen“ um in Polen Batterien zu fertigen, da müssten die zuständigen Bänker mal ein bisschen besser recherchieren.
Polens Regierung beharrt auf der Kohleverstromung ein Umdenken in Erneuerbare Energien ist nicht zu erkennen.

Johann:

Mit super sauberen polnischen Kohlestrom, toll!
So geht Elektromobilität!

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