Stellantis-Partner Leapmotor konkretisiert seine Produktionspläne für Europa. Der chinesische Hersteller will ab August 2026 im Stellantis-Werk Figueruelas bei Saragossa mit der Fertigung des elektrischen SUV B10 beginnen, der ab knapp 30.000 Euro angeboten wird. Die zunächst geplante Jahreskapazität liege bei rund 40.000 Fahrzeugen, wie das spanische Portal Forocochesélectricos berichtet. In einem zweiten Schritt soll das Modellportfolio ab 2027 um drei weitere Elektroauto-Modelle erweitert werden, die ebenfalls in Aragón montiert werden sollen.
Bestätigt wurden die Pläne demnach von Ding Yongfei, Global Director Quality bei Leapmotor, im Rahmen der Unterzeichnung einer Industrieallianz zwischen dem Zulieferer Fagor Ederlan und dem chinesischen Unternehmen Duoli Technology. „Wir werden den B10 produzieren und ab 2027 zusätzlich den B05, den A10 und den A05. Damit sind insgesamt vier Modelle für das Stellantis-Werk Figueruelas vorgesehen“, erklärte der Manager.
Der Produktionshochlauf des B10 bildet den Auftakt der Industrialisierung von Leapmotor in Spanien, mit dem Hersteller die EU-Zölle auf E-Autos aus China umgehen kann. Der zeitliche und mengenmäßige Ausbau der weiteren Modelle soll sich am Markthochlauf in Europa orientieren. Sollten sich die Absatzzahlen positiv entwickeln, gilt eine Ausweitung der Produktionsvolumina als wahrscheinlich.
Parallel zur Ankündigung von Leapmotor wurde mit Lieder Automotive ein neues Gemeinschaftsunternehmen von Fagor Ederlan und Duoli Technology vorgestellt. Das Unternehmen wird sich in Borja ansiedeln und in einer ersten Phase die Fahrgestelle für den Leapmotor B10 fertigen. Die neue Produktionsstätte soll aus drei Gebäuden bestehen und über 14 Fertigungslinien sowie 130 Industrieroboter verfügen. Der Start der Produktion ist für Juli 2026 vorgesehen. Rund 170 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, wobei der Fokus auf lokaler Beschäftigung liege. In der Anlaufphase ist jedoch ein Know-how-Transfer aus China geplant: Fachkräfte von Duoli werden an der Schulung der Belegschaft sowie an der Optimierung der Produktionsprozesse beteiligt sein.
Nach Angaben von Fagor-Ederlan-Präsident Mikel Uribeetxebarria sind aktuell bereits 40.000 Einheiten des B10 fest eingeplant. Gleichzeitig verwies er auf weitere mögliche Ausbauoptionen. Die Partnerschaft verbindet die Erfahrung von Fagor Ederlan im europäischen und nordamerikanischen Markt mit der China-Kompetenz von Duoli Technology.
Spanien baut Rolle in der Elektromobilität aus
Für den Automobilstandort Aragón ist das Projekt von strategischer Bedeutung. Die Ansiedlung von Leapmotor ergänzt bestehende Industrievorhaben in der Region, darunter die geplante Batteriefabrik von Stellantis und CATL in Figueruelas. Damit entsteht schrittweise ein industrielles Ökosystem rund um die Elektromobilität, von dem das ganze Land profitiert. Spanien, der zweitgrößte Autohersteller Europas und Verfechter des Verbrenner-Aus in der EU ab 2035, positioniert sich mehr und mehr als wichtiger Fertigungsstandort für Elektroautos. Auch der VW-Konzern produziert hier ab 2026 eine neue E-Auto-Familie günstiger Einstiegsstromer seiner Marken Cupra, Škoda und VW, die in Europa die Marktführerschaft übernehmen soll.
Quelle: Forocochesélectricos – Leapmotor fabricará hasta 4 coches eléctricos en España







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