Kia EV9 Concept: Der Fels in der Natur

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Wolfgang Plank

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So also stellt sich Kia ein SUV für die Ära der nachhaltigen Mobilität vor: knapp fünf Meter lang, mehr als drei Meter Radstand und in fünf Sekunden auf Tempo 100 – aber immerhin rein elektrisch, eine Batterie für 540 Kilometer Radius und in der Lage, in sechs Minuten Strom für 100 Kilometer an Bord zu nehmen. Womöglich ist es genau das, was die Kia-Philosophie „Opposites United“ verkörpern soll: vereinte Gegensätze.

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Zugegeben: Es ist bislang bloß eine Studie. Aber zumindest so ähnlich soll der Concept EV9 kommendes Jahr in Serie gehen. Als erstes Kia-Modell mit „Over the Air“-Services und „AutoMode“, der künftigen autonomen Fahrtechnologie der Koreaner. Vor allem aber beflügelt vom EV6, der auf derselben Plattform steht und eben zum europäischen „Car of the Year“ gekürt wurde.

Ob auch beseelt, darüber mag man streiten. Jede Menge umbauter Raum auf Kante gezeichnet ist zumindest optisch eine ganz andere Idee als der schick geschwungene EV6. Dennoch: Kia-Chefdesigner Karim Habib sieht den Concept EV9 als „Meilenstein auf einer unglaublichen Reise seit der Neuausrichtung der Marke“.

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Der Slogan „Mut zur Natur“ ist einigermaßen kühn gewählt bei einem SUV mit drei Sitzreihen. Und „aufrechte Haltung“ täuscht ein wenig darüber hinweg, dass bei dem „familienfreundlichen Lifestyle-Fahrzeug“ zwei Meter Breite mal 1,80 Meter Höhe im Fahrtwind stehen. Immerhin spricht man sogar bei Kia von „felsartiger Geometrie“.

Die macht optisch wie technisch allerlei Finessen nötig. Vom Kia-typischen „Tigergesicht“ bleibt ohne Not zum Kühlergrill nur mehr eine farbige Front, eingefasst vom Lichtspiel einer Sternenwolke. Ein Teil der zur besseren Motorentlüftung geschlitzten Haube dient über ein Solarmodul der Stromerzeugung. Und der besseren Aerodynamik wegen weichen massige Außenspiegel einer zierlichen Kamera, während sich die Reling auf Knopfdruck im Dach verbirgt.

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Im Innenraum dürfte noch sehr viel Concept sein. Das 27-Zoll-Breitbilddisplay mag es womöglich gerade noch in die Serie schaffen, ein klappbares, beinahe rechteckiges Lenkrad, minimalistische Pedale und netzartige Kopfstützen eher nicht. Auch die beidseits gegenläufig öffnenden Türen dürften noch diverse Crash-Tests zu meistern haben.

Eindeutig Natur ist die an die Tiefen des Ozeans angelehnte Lackierung. Ein Thema, das sich auch im Innenraum fortsetzt. Für den Bodenbelag verwendet Kia aufgearbeitete Fischernetze, für die Sitzbezüge recycelte Plastikflaschen.

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Apropos Innenraum: Im „Pause Mode“ soll sich das Interieur zur luxuriösen Lounge wandeln. Die Passagiere der ersten und dritten Reihe sitzen sich gegenüber, während Reihe zwei eingeklappt den passenden Tisch liefert. Beim „Enjoy Mode“ hingegen zeigen die hintersten Sitze Richtung Heck und erlauben bei geöffneter Heckklappe eine Art Strandkorb-Gefühl. Im tiefen Sand weiß man dann vielleicht auch Allradantrieb und 22-Zoll-Räder zu schätzen.

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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