Kia: Mit E-Autos und Nachhaltigkeit in die Erfolgsspur?

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Kia

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die koreanische Automarke Kia hat auf einem Händlerkongress in Berlin rund 2900 Handelspartnern aus 41 europäischen Ländern neue Geschäftsmöglichkeiten erläutert. An der zweitägigen Veranstaltung Ende Mai nahmen hochrangige Kia-Manager teil, darunter Präsident und CEO Ho Sung Song, Designchef Karim Habib und Marc Hedrich, Präsident und CEO von Kia Europe. Ziel der Tagung war es, die neuen Kia-Produkte vorzustellen sowie detailliert zu erläutern, wie die Marke ihre Entwicklung hin zu einem Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen fortsetzen wird.

Unter dem Motto „It’s #OurMove“ stellte der Kongress vier Aspekte in den Mittelpunkt, deren Anfangsbuchstaben im Englischen das Wort „Move“ ergeben: die starke Dynamik der Marke („Momentum“) mit preisgekrönten Fahrzeugen und anhaltendem Erfolg, die Chancen („Opportunities“) durch neue Produkte, Services und Angebote, der Ausblick („Vision“) auf maßgeschneiderte Mobilität und erweiterte Konnektivität sowie das Kundenerlebnis („Experience“) durch emotionale Attraktivität und markenspezifische Services.

Nach der Einführung der vielfach ausgezeichneten Elektroautos EV6 (Europas „Car of the Year 2022“) und dem großen Flaggschiff-E-SUV EV9 („World Car of the Year 2024“, „World Electric Vehicle 2024“) wird Kia in diesem Jahr den elektrischen Kompakt-SUV EV3 auf den europäischen Markt bringen und damit sein Engagement für die Elektrifizierung in Europa mit einem günstigen E-Auto untermauern. Die Marke plant, bis 2026 eine vollständige Elektroautopalette anzubieten.

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Ho Sung Song, Präsident und CEO von Kia, bei seiner Rede auf dem Händlerkongress / Bild: Kia

Angesichts der Bedeutung Europas für die globale Absatz- und Elektrifizierungsstrategie von Kia werden wir den Kia EV3 dieses Jahr hier einführen“, sagte CEO Ho Sung Song. „Aufbauend auf den Erfolgen des EV6 und des EV9 wird der EV3 den Übergang zu Elektroautos entscheidend vorantreiben. In unserem Bestreben, Kia zu einer durch und durch kundenorientierten Marke zu entwickeln, werden wir uns darauf konzentrieren, die Produkte und Kundenerlebnisse, die uns auszeichnen, weiter zu verbessern.“

Kia will seine Dynamik beibehalten

Kia ist in Europa eine etablierte Marke und weiterhin auf dem Vormarsch. Sie hat hier mit 572.297 Neuzulassungen 2023 ihren bisher höchsten Jahresabsatz erzielt und einen Pkw-Marktanteil von 4,5 Prozent erreicht (Angaben nach ACEA). Davon hatten mehr als 217.000 Fahrzeuge, entsprechend 37,9 Prozent, einen elektrifizierten Antrieb. Von 2015 bis 2023 hat die Marke ihren Absatz in Europa um 56 Prozent gesteigert. Auf dieser Dynamik aufbauend will Kia hier bis 2028 einen Jahresabsatz von 800.000 Einheiten und einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen. Bis zu 85 Prozent der Kia-Neuwagen sollen dann elektrifiziert sein.

Ich bin sehr stolz darauf sagen zu können, dass Kia mit seiner mutigen Markentransformation jetzt eine Spitzenposition als Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen einnimmt“, sagte Europa-Chef Marc Hedrich. „Diese Evolution, die vorangetrieben wird durch unser Bestreben, fortschrittlich, mutig und verantwortungsbewusst zu handeln, hat ein signifikantes Wachstum und eine Entwicklung ausgelöst, die unsere Position in der Branche auf Jahre hinaus stärken wird.

Neue Chancen durch Ausbau von Ladenetz, E-Palette und Konnektivität

Die Zukunftsstrategie der Marke sei klar, wie der Hersteller mitteilt: Kia will der Marktnachfrage zum einen durch den Ausbau seines Ladenetzes gerecht werden; zum anderen soll durch die Einführung weiterer neuer Elektroautos mit ultraschneller Ladefähigkeit die E-Auto-Palette komplettiert werden, während zugleich beliebte bisherige Modelle elektrifiziert werden. Vollständig vernetzte Fahrzeuge sollen durch Over-the-Air-Updates (OTA) und Upgrades, die im Kia Connect Store verfügbar sind, ein umfassendes Konnektivitätserlebnis bieten. Weitere innovative Technologien wie zum Beispiel das bidirektionale Laden (V2L, V2H, V2G) sollen das Gesamterlebnis für den Kunden künftig noch steigern.

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Kia

Einhergehend mit dem Schritt zur nachhaltigen Mobilität sieht sich die Marke auch als ein Vorreiter bei der Konzeption und Entwicklung einer Spezialfahrzeugpalette. Dabei definiert Kia die Abkürzung PBV (Purpose-built Vehicle) neu als „Platform Beyond Vehicle“ – eine umfassende Mobilitätslösung, die zweckdienliche Elektrofahrzeuge mit hochentwickelten Softwarelösungen kombiniere und Maßstäbe für die Mobilität der Zukunft setzen soll, indem sie intelligent auf die Kundenbedürfnisse eingeht. Kia will zudem einen Industriestandard setzen mit dem Ziel, das Transportwesen bis 2040 weltweit neu zu definieren. Bei allen künftigen Kia-Elektromodellen kämen daher wie schon beim EV9 und EV3 die von der Marke definierten „Zehn nachhaltigen Must-have-Elemente“ zum Einsatz, die vor allem aus recycelten oder biobasierten Materialien hergestellt werden.

Quelle: KIA – Pressemitteilung vom 03.06.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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