Anteil alternativer Antriebe wächst, aber sehr langsam

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Daniel Krenzer
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Im ersten Drittel des Jahres sind in Deutschland von knapp 870.000 neu zugelassenen Pkw 44 Prozent mit einem alternativen Antrieb ausgerüstet gewesen, berichtet das Kraftfahrtbundesamt (KBA). Dieses zählt dazu aber neben vollelektrischen Fahrzeugen, Plug-in- und Vollhybriden, Gas- und Brennstoffzellenfahrzeugen auch Mild-Hybride dazu, bei denen Strom nur in homöopathischen Dosen eine Rolle spielt.

Ernüchternd im Sinne einer Verkehrswende ist auch der Vorjahresvergleich: Lediglich 6,6 Prozent Zuwachs an alternativ angetriebenen Fahrzeugen ist in den ersten vier Monaten des Jahres zu verzeichnen. In der Kategorie der E-Fahrzeuge (vollelektrisch, Plug-in-Hybrid und Brennstoffzelle, also alle, die Fahrzeuge, die für ein E-Kennzeichen berechtigt sind) war sogar ein Rückgang von 11 Prozent zu verzeichnen, sie machten gut ein Fünftel aller Neuzulassungen aus.

Vollelektrische Pkw legen um 17,6 Prozent zu

Das liegt aber vor allem daran, dass Plug-in-Hybride mit Wegfall der Förderung massiv an Attraktivität verloren haben und deutlich weniger verkauft werden. Vollelektrische Fahrzeuge legten im Vorjahresvergleich um immerhin 17,6 Prozent zu, an den Gesamtzulassungen von Januar bis April dieses Jahres hatten sie somit einen Anteil von 14,3 Prozent.

Die meisten neu zugelassenen Pkw mit alternativen Antrieben nach Definition des KBA hatte bislang Mercedes mit 53.884 Fahrzeugen, es folgt Audi mit 51.858 Fahrzeugen, mit etwas Abstand folgt BMW mit 41.064 Fahrzeugen. Bei den Importeuren liegt Hyundai mit 17.836 zugelassenen alternativ angetriebenen Pkw knapp vor Toyota an der Spitze. Vollelektrische Marken werden jedoch vom KBA hier nicht mitberücksichtigt und tauchen lediglich in der Statistik für vollelektrische Fahrzeuge auf. Im Telefonat mit der Pressestelle des KBA haben wir darauf hingewiesen, dass dies mitunter schwierig nachzuvollziehen ist.

Tesla unangefochten vorne

Bei für E-Kennzeichen berechtigten Neufahrzeugen liegt nach dem ersten Jahresdrittel hingegen Volkswagen vorne. VW hat bis Ende April 22.294 Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge verkauft. Es folgt Mercedes mit 21.069 Fahrzeugen vor Audi mit 14.437 Fahrzeugen. Auch hier liegt bei den ausländischen Marken Hyundai vorne, das 8258 E-Fahrzeuge verkauft hat, wobei der Brennstoffzellen-Nexo nur eine sehr untergeordnete Rolle gespielt hat.

Im vollelektrischen Sektor liegt weiterhin Tesla vorne, der US-E-Auto-Bauer hat Januar bis April 23.075 Fahrzeuge verkauft. Einzig Volkswagen kann mit 18.811 verkauften E-Autos einigermaßen mithalten und hat den Absatz im Vorjahresvergleich damit nahezu verdoppelt, Mercedes und Audi haben dann bereits weniger als 10.000 vollelektrische Neuzulassungen zu verbuchen.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt – Pressemitteilung vom 15.05.2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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