Kaum E-Autos in den neuen Bundesländern

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Wolfgang Plank
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Elektroautos liegen im Trend – allerdings sind sie in Deutschland noch höchst unterschiedlich verteilt. Das geht aus Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor, aus denen die „Zeit“ zitiert. Auf ostdeutschen Straßen begegnet man Stromern demnach eher selten, am stärksten verbreitet sind sie in Süddeutschland. Je 1000 Einwohner gibt es in Baden-Württemberg 9,6 Autos mit reinem Batterieantrieb oder Plug-in-Hybrid, in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind es nur 3,1. Alle ostdeutschen Bundesländer liegen klar unter dem bundesweiten Durchschnitt von 7,1.

Auto-Experte Stefan Bratzel sieht mehrere Gründe dafür, dass sich E-Autos regional unterschiedlich verkaufen: große Auto-Standorte, das Ladesäulen-Netz und die Kaufkraft der Menschen vor Ort. „Mitarbeiterfahrzeuge und Zulassungen auf Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle„, sagte der Leiter des „Center of Automotive Management“ in Bergisch-Gladbach. Über die eigenen Mitarbeiter führe für die Konzerne ein wichtiger Weg, neue Fahrzeugmodelle in den Markt zu bringen. Hinzu kämen Carsharing-Flotten der Autobauer. Die höchste E-Auto-Dichte gibt es deshalb nach den amtlichen Zahlen mit Stand 1. Januar in Bundesländern, in denen Autohersteller ihren Sitz haben: Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Hessen.

Im Osten haben es E-Autofahrer außerdem weiter bis zur nächsten Lademöglichkeit, heißt es. Je Quadratkilometer ist für Mecklenburg-Vorpommern rund ein Ladestandort bei der Bundesnetzagentur registriert, in Nordrhein-Westfalen sind es etwa zehnmal so viele. „Es hängt stark an der Ladeinfrastruktur und an Garagen und Stellplätzen„, sagt Bratzel. Auch das verfügbare Einkommen spiele ein Rolle. „Bayern und Baden-Württemberg sind reiche Länder und auch deshalb bei neuen Technologien eher dabei.“ Zudem seien reine E-Autos bis vor Kurzem eher als Zweitwagen angeschafft worden. Mehrere Autos pro Haushalt gebe es eher in wohlhabenderen Regionen.

Inzwischen seien E-Autos durch die Förderung aber kaum noch teurer als Verbrenner, so Bratzel. Käufer profitierten zudem von geringeren Wartungskosten strombetriebener Fahrzeuge. Bund und Hersteller gewähren beim Kauf eines E-Autos Prämien bis zu 9000 Euro. Bei Plug-in-Hybriden sind es bis zu 6750 Euro. Ausgenommen vom Zuschuss sind Hybride ohne Stecker.

Zum Jahreswechsel gab es bundesweit rund 590 000 batterieelektrische oder Plug-in-Hybrid-Autos, das war gut ein Prozent des Bestandes. Die Kaufprämien lassen den Marktanteil wachsen. Im April wurden mehr E-Autos als Diesel neu zugelassen.

Quelle: zeit.de – Bei E-Autos herrscht in Deutschland ein West-Ost-Gefälle

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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