Battery-News.de traf Prof. Kampker zum Gespräch über den Technologiestandort Deutschland, die Bedeutung der Universitäten und den Startschuss für eine ressourcenschonende Zukunft im Produktionscluster in Aachen. Im Gespräch selbst hat sich Kampker über die Bedeutung der Batteriezelle gesprochen und das eine Serienfertigung dieser, trotz hoher Initialkosten, durchaus sinnvoll erscheint.
Denn laut Prof. Dr.-Ing. Kampker sind die „gefertigten Batteriezellen elementarer Bestandteil der zukünftigen Mobilität und auch der urbanen Planung.“ Gerade erst hat sein Lehrstuhl in Kooperation mit dem MEET in Münster und dem FZ Jülich den Zuschlag für die Forschungsfabrik Batteriezelle erhalten. Dort wird man unter anderem Möglichkeiten untersuchen, um beispielsweise Fertigungs- und Materialkosten zu senken. Des Weiteren forscht man an der Verwendung innovativer Trägermaterialien als Stromableiter in Batteriezellen, um den hohen Anteil der Materialkosten zu reduzieren.
Im Gespräch erläutert er, dass man beispielsweise durch den Einsatz von Streckgittern mit möglichst großen Gittermaschen den Materialeinsatz soweit verringern möchte, dass man ohne Leistungsverluste gegenüber herkömmlichen Zellen aber günstiger produzieren könne. Zudem versucht man die Nutzung von Mini-Environments statt eines großes Reinraumes, wie Prof. Kampker aufführt. So können die Energiekosten enorm gesenkt und gleichzeitig kurzfristige Änderungen besser umgesetzt werden.
Neben der Optimierung der Lithium-Ionen-Technologie sowie der damit verbundenen Reduktion von Material- und Fertigungskosten arbeitet man zudem am Recycling der Akkus. Denn aus Sicht von Prof. Kampker könne man das High-Tech Produkt Batterie „so weiterentwickeln, dass der gesamte Lebenszyklus optimiert wird.“
„Die Denkweise „Mensch gegen Natur“ muss viel mehr der Denkweise „Mensch mit Natur“ weichen, um die begrenzten Ressourcen zu schonen und optimal zu nutzen. Im Humanotop wollen wir die Themen Energie, Wasser und Lebensmittel, Mobilität und Infrastruktur adressieren.“ – Prof. Dr.-Ing. Achim Kampker
Bei Kampkers vorheriger Station, StreetScooter, läuft es seit März nicht mehr ganz so rund. Erst Anfang März haben wir berichtet, dass StreetScooter seine Führungsriege neu aufstellt, in Hinblick auf Wachstum, Produktionsauweitung und Internationalisierung.
Im April hat dann noch Professor Dr. Achim Kampker StreetScooter im Streit mit Post-Chef Frank Appel das Unternehmen verlassen. Künftig wolle er sich wieder auf die Lehre an der RWTH Aachen konzentrieren. Wie es mit StreetScooter weitergeht weiß man nicht so recht. Einblicke wie es bei Kampker weitergeht haben wir dir mit diesem Artikel mit auf den Weg gegeben. Unser Interview aus StreetScooter-Zeiten wollen wir aber dennoch nicht unerwähnt lassen.
Quelle: battery-news.de – Prof. Kampker: Batteriezellen sind elementarer Bestandteil der zukünftigen Mobilität und der urbanen Planung