Die Indian Oil Corporation, Ltd. ist ein indisches Mineralölunternehmen mit Firmensitz in Neu-Delhi und wird mehrheitlich von der indischen Regierung kontrolliert. In Kooperation mit einer ausländischen Firma will man nun in die Produktion von Batteriezellen für Elektroautos einsteigen. Dabei will man nicht auf Lithium-Zellen, sondern auf Rohstoffe setzten, die in Indien verfügbar sind. Lithium-Ionen-Akkus dürften für die Planung daher keine Rolle spielen.
Metall-Luft-Batterien als Alternative zu Lithium-Ionen-Akkus
Die Nachricht wurde vom Vorsitzenden von Indian Oil, Sanjiv Singh, Mitte der Woche bekanntgegeben. Bereits im vergangenen Jahr hat man mit der israelischen Firma Phinergy eine Vereinbarung über die gemeinsame Forschung und Entwicklung, Herstellung und den Einsatz von Metall-Luft-Batterien für Elektromobilitätslösungen sowie stationäre Energiespeichersysteme unterzeichnet. Durchaus ein Indiz, welche alternative Akku-Variante für Indian Oil eine Rolle spielen könnte.
Fest steht Indian Oil untersucht Batteriechemikalien, die leicht recycelbar sind, und erwägt, zusammen mit seinem namenlosen ausländischen Partner ein Joint-Venture zu gründen, um das geplante Batteriewerk zu errichten. Das Unternehmen hat kürzlich Pläne vorgestellt Investitionen in Projekte im Bereich alternative Energien und nachhaltige Entwicklung zu tätigen und die Kapazität zur Erzeugung erneuerbarer Energien in diesem Jahr von 212 MW auf 260 MW zu erhöhen.
Indiens Regierung treibt die E-Mobilität-Offensive massiv voran
Getrieben durch die E-Offensive Indiens will sich Indian Oil künftig breiter aufstellen und dazu beitragen, dass die eigenen Tankstellen zu sogenannten „Fuel Solution Centern“ ausgebaut werden. Dort soll dann neben Benzin- und Dieselzapfanlagen auch Elektroauto-Ladegeräte vorzufinden sein. Erste Tankstellen wurden nach dieser Vorstellung bereits umgebaut.
Die indische Regierung ist selbst auch aktiv, wenn es um den Aufbau von Batteriefabriken geht. Neben der Senkung der Mehrwertsteuer auf Elektrofahrzeuge sowie Ladegeräte plant Indiens Regierung derzeit den Aufbau von mindestens vier Batteriezellfabriken mit einer Kapazität von jeweils 10 GWh. Bis 2030 wird schon ein kräftiger Ausbau der Produktion angepeilt.
Ebenfalls hat die die Tata Group, die Muttergesellschaft von Tata Motors, eine Investition von ₹4.000 Crore (ca. 539 Millionen Euro) zugesagt, um eine Lithium-Ionen-Batterieanlage in Gujarat, genauer gesagt in der Dholera Special Investment Region (DSIR), zu bauen. Die E-Offensive in Indien scheint somit gerade erst anzulaufen.
Quelle: pv magazine – IndianOil to produce non-lithium EV batteries