Immer wieder macht der US-Hersteller für Wassertsoff-Nutzfahrzeuge, Hyzon Motors, von sich reden. So wurde erst vor kurzem bekannt gegeben, dass eine Bestellung von über 20 Brennstoffzellen-LKW aus den Niederlanden eingegangen sei. Nun gibt Hyzon bekannt, dass die ersten Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb bald an europäische Kunden ausgeliefert werden können. Darüber hinaus bereite sich das Unternehmen auf die ersten Kundenversuche in den Vereinigten Staaten vor: “Viele Kunden werden in den nächsten sechs bis 12 Monaten die ersten Brennstoffzellenfahrzeuge in die Hände bekommen (…)”, gab, CEO Craig Knight während einer kürzlichen Telefonkonferenz bekannt und nannte diesen Prozess eine “spannende Herausforderung”.
Das Unternehmen sei auf dem besten Weg, bis zum Ende dieses Jahres 85 Brennstoffzellenfahrzeuge auszuliefern. Die ersten Einnahmen würden dann im nächsten Quartal anfallen. Die Aufträge und Absichtserklärungen unter Vertrag sind von 55 Millionen Dollar im April auf 83 Millionen Dollar  – Stand August – angewachsen. Jedoch seien viele der Kaufinteressen noch unverbindlich. Ein Beispiel hierfür ist die Vereinbarung mit dem österreichischen Lebensmittelhändler MRPEIS über die Auslieferung von 70 Lkw im kommenden Jahr. Letztlich müssen auch noch viele potenzielle Kunden von den Wasserstoff-LKW überzeugt werden.
Obwohl viele der Hyzon-Verkäufe eine kleine Anzahl von Lkw betreffen, sieht Knight eine immer kürzer werdende Zeitspanne zwischen dem Erstverkauf und der Umrüstung der Flotte – zumindest in Europa, wo deutlich mehr Wasserstoff verfügbar ist. “Früher hätte ich gesagt, dass es 12 bis 18 Monate dauert, bis man einen ersten Brennstoffzellen-Lkw kauft und ihn ausprobiert. Und erst danach dann vielleicht ein paar weitere kauft, um herausfinden, wie eine Flottenumrüstung im Laufe der Zeit aussehen könnte (…). Ich glaube, das verkürzt sich jetzt und in Zukunft deutlich”, so Knight weiter.
Doch auch wie andere Unternehmen in diesem Sektor, die durch eine Fusion mit einem speziellen Übernahmefonds an die Börse gegangen sind, hat Hyzon noch keine nennenswerten Einnahmen. Stattdessen wird auf die enorme Kapitalspritze aus jener Transaktion – mehr als 500 Millionen Dollar – sowie die steigende Zahl der Kundenaufträge gesetzt, um schließlich einen positiven Cashflow zu erzielen.
Neben der Herstellung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebssträngen investiert Hyzon auch in Wasserstoff-Produktionszentren, weil jene eine wichtige Infrastruktur für die Einführung der Technologie darstellen. So unterzeichnete man im April ein Joint Venture mit “Raven SR” für bis zu 100 neue Produktionsstätten.
Quelle: Hyzon Motors – Pressemitteilung vom 12.08.2021