Im November 2019 haben wir erfahren, dass Honda sich bei der Elektrifizierung bis 2030 noch auf benzinelektrische Hybride und nicht auf reine Batterie-Elektroautos konzentrieren werde. „Ich glaube nicht, dass die Nachfrage nach Batteriefahrzeugen dramatisch ansteigen wird, und ich glaube, dass diese Situation weltweit zutrifft“, gab Honda-Chef Takahiro Hachigo zu verstehen. Es gibt seiner Meinung nach noch zu viele Probleme mit der Infrastruktur und der Hardware.
Honda will dennoch bis 2030 zwei Drittel seines weltweiten Umsatzes mit Elektrofahrzeugen erwirtschaften. Die gesamte europäische Produktpalette soll drei Jahre vor dem ursprünglichen Plan bis 2022 elektrifiziert werden. Der Hersteller nimmt zwar in Europa bereits Reservierungen für sein neues batteriebetriebenes Stadtauto Honda E entgegen. Die Auslieferung beginnt in diesem Sommer. Momentan sind Honda-Elektrofahrzeuge aber kaum mehr als Compliance-Fahrzeuge, etwa um die CO2-Grenzwerte des Flottenverbrauchs in der EU erfüllen zu können, so das Unternehmen selbst in bisherigen Stellungsnahmen.
Vergangene Woche gab dann der neue CEO von Honda Kanda, Jean Marc Leclerc, zu verstehen, dass man in puncto E-Auto-Offensive stark durch die Politik getrieben werden. Aus seiner Sicht nicht gerade ideal, da eher in E-Autos derzeit nicht die Lösung für den Klimawandel sieht. Denn Elektroautos seien aus Leclercs Sicht heutzutage noch zu teuer, nicht praktikabel sowie von Nachfrage am Markt verschont. Der CEO von Honda Kanada gibt zu verstehen, dass Käufer eines E-Autos wohl bereit seien einen Aufpreis von 700 Dollar mehr für den Kauf eines Elektrofahrzeugs zu zahlen, aber angesichts der notwendigen Investitionen “funktioniert die Rechnung nicht”. Denn in der Realität beträgt die Differenz zwischen E-Auto und Verbrenner mehr als die genannten 700 Dollar.
Gegenüber Windsor Star gab der CEO von Honda Kanada zu verstehen: “Niemand will darüber reden, wie viel Elektroautos kosten und was die Menschen bereit sind zu zahlen”. Die Politik schmiede einfach ihre Pläne und denkt, dass die Hersteller entsprechende Lösungen haben, “aber wir haben sie nicht”, so Leclerc. Aus seiner Sicht werden E-Autos im Moment als politische Lösung gesehen, um den Klimwandel zu bremsen. Dies sei in der Realität allerdings nicht der Fall. Beziehungsweise geht diese Rechnung nicht so ohne weiteres auf. Daher äußert sich Leclerc auch entsprechend deutlich und gibt zu verstehen: “Zwingen Sie keine Technologie auf. Erzwingen Sie keine Elektroautos, dass ist ein großes Thema bei der Einführung von Nullemissionsfahrzeugen. Denn selbst wenn wir die allgemeinen Standards der Regierung in Kanada erfüllen wollen, müssen wir eine Menge Benzin-Hybridfahrzeuge verkaufen.”
Quelle: electrek.co – New Honda Canada CEO dismisses electric vehicles as a ‘political agenda’