Der japanische Autohersteller Honda tut sich schwer mit der Elektromobilität. Während Accord und Civic als Verbrenner für viele begehrte Limousinen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis waren, hat der Autobauer noch kein vergleichbares vollelektrisches Fahrzeug in Planung. Wer auf eine Honda-Limousine unter Strom hofft, wird sich noch etwas gedulden müssen – könnte aber bald erlöst werden. Das lässt zumindest ein Bericht von Greencarreports hoffen.
Demnach ist bislang der hohe Preis für den Fahrzeugakku das Problem. “Ob das Fahrzeug nun luxuriös oder erschwinglich ist, die Kosten für die Batterie sind dieselben“, sagte demnach Honda-Chef Toshihiro Mibe. Ein vergleichsweise preiswertes Fahrzeug vor allem im kompakten Feld anzubieten, sei somit derzeit noch kaum lösbar.
Allerdings kann man sich bei Honda offenbar vorstellen, mithilfe von Festkörperbatterien irgendwann ein solches Modell um 30.000 US-Dollar herum (27.500 Euro) auf den Markt bringen zu können. Die Batteriekosten würden damit sinken, die Reichweiten steigen und das Kühlsystem vereinfacht werden können.
“Frühestens in den späten 2020ern”
“Ich denke, dass wir für kleine Autos eine bahnbrechende Technologie brauchen, sonst wird es schwierig”, führte Mibe demnach aus – und meint, dass Festkörperbatterien diese Rolle einnehmen könnten. Honda entwickelt aktuell derartige Batterien und ist aktuell darum bemüht, durch eine 50-prozentige Steigerung der Energiedichte eine deutliche Gewichtsverringerung zu erzielen. Angeboten werden könnte ein elektrischer Civic oder Accord frühestens in den “sehr späten 2020ern“, sagte der Honda-Chef.
Allerdings werden diese Fahrzeuge dann voraussichtlich nicht so heißen wie ihre berühmten Verbrenner-Vorgänger. Auch die Studien werden bewusst anders benannt, erklärte der Senior Managing Executive Officer Shinji Aoyama. Laut Aoyama hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit der Anziehungskraft seiner Elektroautos befasst und sei zu dem Schluss gekommen, dass es für das Unternehmen schwieriger wäre, lediglich Elektroauto-Versionen der alten Modelle anzubieten.
Während japanische Hersteller wie Honda, Toyota oder auch Nissan fest vom Erfolg von Festkörperbatterien überzeugt sind, wurden seitens Mercedes und auch Volvo kürzlich erst Zweifel daran formuliert, ob der Vorteil solcher Batterien angesichts der rasanten Entwicklung der bisherigen Akkus überhaupt so groß wäre.
Quelle: Greencarreports – “Honda CEO: Solid-state batteries may enable affordable small EV by 2030”