„Überraschend einfach“: Hacker knacken Firmengeheimnisse von Tesla

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Zwar gilt der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla als Vorreiter in Sachen Fahrzeugsoftware – gut beschützt ist diese allerdings offenbar nicht. Wie das Manager Magazin berichtet, haben drei Doktoranden der TU Berlin den Autopiloten von Tesla gehackt und dafür eigenen Angaben nach lediglich ein Werkzeug im Wert von 600 Euro benötigt, das theoretisch jeder kaufen könne. Somit gesellen sich für den Hersteller zu den Problemen mit der Zuverlässigkeit des Systems nun auch digitale Sicherheitsprobleme dazu.

Die Hacker waren laut Bericht zu ihrer eigenen Überraschung ohne allzu große Mühen dazu in der Lage, „wesentliche Teile des Systems“ auszulesen, dessen Funktionsweise zu rekonstruieren sowie ein eigentlich gelöschtes Video eines Tesla-Fahrers herunterzuladen, in dessen Fahrzeug die gehackte Platine zuvor eingebaut gewesen war. Allerdings wollen die IT-Sicherheitsexperten dieses Wissen nicht gegen Tesla verwenden, sondern dem Unternehmen mit ihren Hinweisen dabei helfen, diese Sicherheitslücke zu schließen. Offenbar ist jeder Tesla von diesem Problem betroffen, denn die Platine sei in allen Fahrzeugen verbaut. „Auch dann, wenn Kunden keinerlei Fahrzeugassistenzsystem dazugebucht haben“, stellen die drei Hacker fest.

Nach der Meldung an Tesla stellten die Doktoranden ihren Hack bei einem Treffen des Chaos Computer Clubs mehreren Tausend anderen Hackern vor. Kämen Konkurrenten in die Hände der gehackten Informationen, wäre sogar ein Nachbau der Technologie ohne eigene vorangegangene Entwicklungsarbeit denkbar. „Ich würde mich sehr wundern, wenn die Konkurrenz sich auf diese Weise nicht längst die Informationen von Teslas Boards besorgt hat“, so einer der Berliner.

Die Schwachstelle befindet sich demnach nicht in der viel gelobten Tesla-Software, sondern in der verwendeten Hardware. Im konkreten Fall nutzen die Hacker eine gezielte Spannungsänderung, um eine Schwachstelle der Platine auszunutzen und Daten abzugreifen. Der Spiegel, der zuerst über den Hack berichtete, verweist darauf, dass der tatsächliche Wert der gehackten Daten schwer zu beziffern sei. Eine Stellungnahme von Tesla habe es dazu bislang nicht gegeben. Bereits im August wurde eine Platine des Infotainmentsystems von Tesla mit diesem sogenannten Voltage-Glitch-Angriff gehackt.

Hackerangriff am Parkplatz unwahrscheinlich

Tesla-Fahrer müssen sich nun aber nicht sorgen, dass ausgerechnet an ihrem Fahrzeug ein Spionage-Angriff vonstatten gehen könnte. Um an die Daten zu gelangen, muss die Platine zunächst einmal ausgebaut und in einem Labor entsprechend unter Anwendung tiefgehender Fachkenntnisse bearbeitet werden. Allenfalls in Werkstätten könnte ein Zugriff auf die Platinen möglich sein. Über die drei Doktoranden stellt das Manager Magazin abschließend fest: „Keiner von ihnen besitzt einen Tesla – sie nutzen das Fahrrad, um durch die Hauptstadt zu fahren.“

Quelle: Manager Magazin – „Berliner Hacker knacken Teslas Autopilot“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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hconny:

Oh Jeh ! O.K.: Also zum Hacken: Die Platine AUSBAUEN, ins „Labor“ bringen, eine „Glitch“ Attack starten und warten, was passiert oder ob´s geht… Ein Sowas von „realistischer“ „Hackerangriff“..
Das ist eher ein HARDWARE Crack als ein Software-Hack.
Was soll das ??? Hauptsache : SCHLAGZEILE …
Echt miese Berichterstattung. Immer erst „Shocking News“ , im „Kleingedruckten“ und viel später evtl. die „Richtigstellung“.
Warum um alles in der Welt hat eine Redaktion immer Angst, keinen „Clickbait“ zu erhaschen, wenn man weniger aufreißerisch draufhaut ? Wann hört das auf ? Muss „man“ ja sehr nötig haben, dieses „BILD-SCHLAGZEILEN-NIVEAU“…
„Sie“ schreiben: “Überraschend einfach”: Hacker knacken Firmengeheimnisse von Tesla
Warum nicht schreiben:
„Hardware – ( TESLA-) Platine im Labor aufwändig gehackt- Daten teilweise lesbar. Also: relativ sicher, weil: kein „Hacker“ trägt seine Laborausrüstung auf der Straße rum und knackt einen Tesla und holt sich dessen Platine“.. Alles ist gut .
Aber NEIN, Draufhauen : Tesla = böse, Elon = böse …

Hier handelt es sich um die GRUNDSÄTZLICHE Einstellung der (D) Presse,
und ich kann den Tag nicht erwarten, bis Sie keiner mehr liest und Sie keine Anzeigenschaltungen mehr bekommen..!

Und diese Kommentare… „… scheint bei Tesla keine Wert zu sein…“
Einen „Whistleblower“ kann man nicht aufhalten. Selbst die CIA / NSA kann das nicht.
In unserer IT kann ich, wenn ich will, alles auslesen und weiterleiten.
Ein „böser“ Mensch kann das, und die Sicherheit ist IMMER hinterher. “ Hase-Igel, wie beim Virenscanner, das weiß schon ein Teenager.
Oder meint man, das Hacker ( nicht nur aus dem Darknet ) alles „erwachsene IT-ler“ sind ?
Blutjunge, intelligente , geldgeile Rotznasen, die können das schon lange…
Ist KEIN Tesla-Problem.
Man hat die FSD Software SCHON MAL „geklaut“…
Aber ohne SW-(Weiter-) Entwickler – ist das wertlos.
WANN HÖRT DAS GEKLOPPE AUF TESLA ENDLICH AUF ???

Roland:

Lieber Marc, ich wünsche Dir von Herzen ein frohes neues Jahr. Und uns wünsche ich, dass Du Deine Kritiklust endlich in den Griff bekommst. Ich habe es längst aufgegeben Deine ellenlangen Monologe über Tesla zu lesen. Weniger wäre vielleicht mehr hier. So im Style von: „Ich hasse Elon Musk und alles was er tut“ Das würde durchaus reichen und ist die eigentliche Essenz dessen was Du jedesmal wieder endlos in die Tasten haust. Machs gut und tschüss.

Marc:

Ich fürchte, diesen Themenkomplex hast du gar nicht verstanden. Es geht nicht darum, ob autonomes Fahren die nächste Entwicklungsstufe der Assistenzsysteme ist. Manche Hersteller nutzen das so, wie Ford und BMW, andere wie Waymo starten gleich mit Level 4. Das spielt keine Rolle.

Nur meldet man sich nicht zur Fahrprüfung an, sondern man meldet sich zum begleiteten Fahrunterricht unter Aufsicht von „Fahrlehrer Verkehrsicherheitsbehörde“ an. Und da beginnt das erste Jahr auf abgesperrten Gelände und mit Sicherheitsfahrer. Da wäre es da nicht so schlimm, wenn der Tesla nach 20 Minuten in die Gegenverkehr fahren möchte. Denn, erstens, gab es gar keinen echten Gegenverkehr und, zweitens, wäre ja ein Sicherheitsfahrer an Bord. So haben die andern angefangen und ihre Software und Hardware schnell verbessert. Fehlerfreiheit ist anfangs nicht das, was erwartet wird. Vielmehr möchte man sehen, der Hersteller auf aufgetretene Probleme reagiert und sie beseitigt. Klar, wenn man dann im öffentlichen Straßenverkehr ohne Sicherheitsfahrer fahren möchte, darf natürlich kein Incident mehr vorkommen. Aber bis dahin hat man ja 3-4 Jahre Zeit.

Nur hat Tesla sich nie angemeldet und hat Sicherheitsbehörden niemals gezeigt, wo man wirklich steht und wie man an den Fehlern arbeitet. Und diese 5,6 Jahre wird man Tesla nicht ersparen, wenn sie später doch mal auf die Idee kommen, sich anzumelden. Die sind sie schon zeitlich hinter der Konkurrenz zurück. Und wenn man mal genau nachdenkt, ist das doch auch völlig normal, dass die Verkehrssicherheitsbehörde so ein Fahrzeug erst einmal ein paar Jahre unter Kontrolle hält, um auszuschließen, dass irgendeine Gefährdung davon ausgehen könnte. Denn das ist ihre Aufgabe als Verkehrssicherheitsbehörde.

Sven:

Es ist Jahresende und damit Zeit für Wiederholungen. Dem möchte ich mich anschließen: Genauso wenig wie die Glühbirne die Weiterentwicklung der Kerze war, ist das autonome Fahren die Weiterentwicklung der Fahrerassistenzsysteme. Das intelligente Auto ist 45 Minuten durch Palo Alto gefahren und hat genau einen Fehler gemacht. Und weil das Auto noch Fehler macht, wird es nicht für die Zulassung angemeldet. Wer geht schon zur Fahrprüfung, wenn er sich nicht ganz sicher ist. Tesla baut übrigens die sichersten Autos, zumindest nach NCAP-Tests.
Elon Musk wird mit Sicherheit beim Supreme Court Berufung gegen das Verbot eines Investors einlegen. /s

Marc:

Dass Ihr Tesla Fans diese Mär vom autonomen fahren immer noch aufrecht erhaltet, obwohl offenkundig ist, dass da keine Substanz vorhanden ist, finde ich verwerflich. Mustererkennung ist übrigens eine der Key Skills beim autonomen fahren. Nichts anderes zeigt Tesla ja übrigens auch auf seinem Display an. Es ist ja kein Abbild der Umwelt, sondern das Resultat der Mustererkennung. Und das kann Tesla nicht. Selbst bei den Umriss der Autos, ihre Tesla, ja manchmal, hat sich ja der ein oder andere schon mal bei seinem Tesla bemerkt. Noch krasser hatte man das bei der letzten autonomen Fahrt mit Musk als Sicherheitsfahrer gesehen, als das schlaue Auto nach 20 Minuten in den Gegenverkehr fahren wollte. Es hatte bei bestem Wetter und besten Sichtverhältnissen die Ampeln verwechselt. Kann ja mal vorkommen. Solange diese Autos nicht einmal alleine einparken können, ist klar, weder beherrschen sie die Mustererkennung Lücke noch können Sie Abstände korrekt messen. Das sind zwei essenzielle Fähigkeiten für einfachste autonome Fahrten. Ein Blick auf die Konkurrenz zeigt, alle anderen Fabrikate haben die Fähigkeit, alleine einzuparken. Wir haben zwei Autos und beide machen das mühelos, und zwar längs oder quer.

Tesla hat nirgends auf der Welt Testfahrten zum autonomen Fahren angemeldet. Und ohne wird es keine Zulassung geben, das bedeutet alleine diese fünf Jahre, die fast alle anderen Hersteller mit ihren Autos Erfahrung unter Aufsicht der Verkehrssicherheitsbehörden gesammelt haben, liegen sie zurück. Niemand wird ihnen direkt eine Lizenz erteilen. Es geht hier um Verkehrssicherheit und die Behörden möchten die Probanden einige Jahre beobachten. Und gerade Tesla gilt als Kandidat, wo die Show einen deutlich höheren Stellenwert hat als die Sicherheit. Da guckt man also doppelt so genau hin.

Genau deshalb kassieren Tesla Fahrer gerade Abmahnungen von ihrem eigenen System, wenn sie nicht richtig hingucken, denn die Sicherheitsbehörden haben ihn nach einigen Vorfällen eine besondere Sicherung verpasst, während sogar Ford Fahrer den ganzen Highway Trip lang die Hände vom Steuer nehmen dürfen. Tesla autonome Fähigkeiten sind ein Scam. Deshalb hat ein relevanter Investor Musk verboten, 2024 das Thema Robotertaxi in den Mund zu nehmen.

Sven:

Drei Doktoranden, die auf einem Treffen des Chaos Computer Clubs eine Methode auf Play-Kids-Niveau demonstrieren? Wohl kaum.
Wahrscheinlich hätte man die Speicherchips einfach auslöten können, um sie auszulesen. Das wäre wohl billiger als das 600 Euro teure Werkzeug und einfacher zu handhaben. Ich vermute, dass die Hacker auch Code gefunden haben, aber ich bezweifle, dass der irgendjemandem etwas nützt, denn Tesla verwendet selbst entwickelte Chips. Und die werden nicht nur für das Assistenzsystem verwendet, sondern zum Beispiel auch für den Shadow Mode. Dieser wiederum wird für das Training des FSD verwendet, was bei Tesla anscheinend eine höhere Priorität hat als das Erkennen von Verkehrszeichen.
Wer bei VW, BMW oder Mercedes hätte eigentlich die Expertise, mit den so gewonnenen Daten etwas anzufangen? Die Leute sitzen eher bei Apple oder Alphabet. Und die bauen keine Autos.

Marc:

Es geht hier nicht um Diebstahlsicherheit.

Philipp:

Kein einziges Unternehmen hat sich mit Diebstahlsicherheit irgendwo mit Ruhm bekleckert.
Allein schon die ganzen Keyless-Go-Schlüssel-Disaster, deren Verheimlichung und das anschließende Nichtstun ist ein Debakel aller Firmen.

Marc:

Die Spannung gezielt abzusenken gehört zu den klassischsten Side-Channel Attacks. Nämlich den Glitch-Aattacken und ist in Hacker- Kreisen sicherlich eine der ältesten Methoden, um einen Kryptoprozessosr zu beeinflussen. Durch so einen Voltage-Glitch hatte man damals auch die XBOX 360 übernehmen können. Daran sieht man, wir sind hier nicht auf Geheimdienstlevel, sondern eher auf Play Kids Level.

Besonders erschreckend ist es, wie es dahinter aussieht. Es scheint keine weitere Absicherung vorhanden zu sein. Also eine Bank mit einer Haustür mit Sicherheitsschloss und dahinter nur offene Regale statt Tresore. Das kennt man allerdings schon von den Tesla-Files, bei denen ein IT-Scherge Zugriff auf sämtliche Unternehmensbereiche und deren Daten hatte. Da war auch gar nichts zusätzlich geschützt. Sicherheit scheint bei Tesla kein Wert zu sein.

Richtig ist vermutlich, dass diese Daten lange von der Konkurrenz abgegriffen und bewertet worden sind. Benutzt worden sind sie bestimmt nicht. Tesla ist so weit hinten im Bereich der Assistenzfunktionenen, dass da kaum etwas dabei sein dürfte, was man nutzen kann. Die katastrophale Verkehrszeichenerkennung auch heute noch bei Tesla, zeigt, wie schlecht man offenbar die Kameras auslesen kann. Denn Verkehrszeichen sind ja nun wirklich ein eng begrenzter Katalog eindeutiger Zeichen mit guter Sichtbarkeit.

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