Habeck: „Ihr heißt Volkswagen – nicht Luxuswagen“

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Michael Neißendorfer
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Mit deutlichen Worten hat Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beim Handelsblatt Industrie-Gipfel in Berlin den Autohersteller Volkswagen für dessen Modellpolitik kritisiert: „Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen“, sagte er, und forderte VW auf, günstige Elektroautos zu bauen, um dazu beizutragen, sich von selbst aus der Krise zu befreien. Es müsse Angebote geben, die sich jeder leisten kann: „Baut ein Elektroauto für 20.000 Euro“, sagte Habeck in Richtung der Verantwortlichen in Wolfsburgs Konzernzentrale.

Die Lage der deutschen Automobilindustrie bezeichnete Habeck auf dem Handelsblatt Industrie-Gipfel als „sehr, sehr bedrohlich“, so das Wirtschaftsmagazin weiter. „Bei der Automobilindustrie kommen viele Dinge zusammen, aber vor allem, dass die Chinesen so auf den Markt drängen, wie wir es schon bei den Solarpaneelen gesehen haben“, erklärte der Wirtschaftsminister.

Die Politik wolle nicht untätig sein und den Autoherstellern bei der Transformation zur Elektromobilität helfen, wo sie kann. Habeck stellte bereits tags zuvor einige Fördermaßnahmen wie günstigeren Ladestrom, eine 1000-Euro-Prämie zum Laden eines Elektroautos sowie ein soziales Leasing für Geringverdiener nach Vorbild Frankreichs vor. Er habe Hoffnung, einige dieser Vorhaben sogar noch vor der Neuwahl auf den Weg zu bringen: „Jetzt fehlt mir die Mehrheit im Bundestag, aber vielleicht wächst ja die Erkenntnis, dass man der Industrie auch aus der Opposition heraus helfen kann“, sagte Habeck.

Eine neue Kaufpreisprämie, wie sie Ende 2023 eingestellt wurde, will der Grünen-Politiker allerdings nicht wieder einführen: „Die ganzen Kauf- und Abwrackprämien haben immer zum Strohfeuer geführt“, erklärte Habeck. Sinnvoller als kurzfristig die Nachfrage anzukurbeln sei es, die Bedingungen strukturell zu verbessern.

Quelle: Handelsblatt – Habeck hinterfragt den Kohleausstieg 2030 / WirtschaftsWoche – Robert Habeck: „Ihr heißt Volkswagen und nicht Luxuswagen“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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