General Motors soll beabsichtigen, Batterien für Elektroautos zu kaufen, die in einem neuen Werk in den USA zusammengebaut werden sollen. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, die anonym bleiben wollen. Die Batterien sollen die Technologie des chinesischen Herstellers CATL nutzen, während die Fabrik vom japanischen Unternehmen TDK finanziert und betrieben werden soll.
Von den vertrauten Personen heißt es, das Werk solle im Süden der USA angesiedelt werden, mehr als 1000 Arbeitsplätze könnten dort entstehen. Die Gespräche liefen aktuell noch und eine Entscheidung sei auch abhängig von den US-Präsidentschaftswahlen im November.
Donald Trump hat versprochen, die nicht verwendeten Mittel aus Joe Bidens Klimagesetz, dem Inflation Reduction Act, im Fall seiner Wiederwahl zu streichen. Für die US-Automobilhersteller wäre dies eine neue Hürde dabei, eine heimische Lieferkette für die E-Mobilität aufzubauen, um die Abhängigkeit der Branche von China zu verringern. Die ohnehin schwächelnde Nachfrage nach Elektro- und Hybridautos könnte dadurch weiter ausgebremst werden.
Die gegenwärtige Biden-Regierung hat zur Unterstützung der US-amerikanischen Batterieproduktion Dutzende Milliarden Dollar bereitgestellt. Dabei stellen gewerkschaftlich organisierte Arbeitsplätze in der Elektroauto-Produktion einen wichtigen Teil der innenpolitischen Agenda dar. Gleichzeitig misstrauen die Biden-Regierung und US-Gesetzgeber eine Zusammenarbeit mit China bei strategischen Schlüsseltechnologien, zu denen auch Batterien für Elektroautos gehören.
Durch eine Vereinbarung über die Lizenzierung von Technologien könnte eine Überprüfung durch die US-Gesetzgeber umgangen werden. Wie die beteiligten Personen gegenüber Bloomberg erklärten, würde TDK die Technologie von CATL, dem größten Batterieherstellers für Elektroautos, lizenzieren, um Lithium-Eisenphosphat-Zellen herzustellen. GM selbst plant laut einer der Personen nicht, sich an der Lizenzvereinbarung zu beteiligen.
GM und andere Automobilhersteller könnten LFP-Zellen aus dem TDK-Werk zu einem Festpreis und mit einem langfristigen Vertrag kaufen, erklärten die Personen. Dadurch, dass die Autohersteller die Batterien kaufen würden, statt sie selbst zu bauen, bliebe das Risiko für etwaige Geldstrafen bei TDK, falls die Zellen Komponenten verwenden, die nicht mit dem Inflation Reduction Act übereinstimmen, so die Beteiligten. Das Gesetz zielt darauf ab, die inländische Wirtschaft zu fördern und China aus der Elektroauto-Lieferkette heraus zu drängen.
Sowohl TDK als auch CATL wollten sich nicht zu der möglichen Kooperation äußern, während GM es ablehnte, „Spekulationen“ zu kommentieren. „Unsere E-Auto-Strategie konzentriert sich auf die Entwicklung von Produkten, die die Kosten weiter senken, die Leistung verbessern und die Produktion lokalisieren. Die Batterietechnologie ist ein Schlüsselfaktor für diese Strategie“, teilte der Automobilhersteller in einer Erklärung mit.
Quelle: Bloomberg – GM Looks to Japan’s TDK to Make US Batteries with China Tech